Rezension/Kritik - Online seit 27.09.2008. Dieser Artikel wurde 3710 mal aufgerufen.

Rugby World

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Autor: Alfredo Genovese
Illustration: Left Loft
Verlag: Ghenos Games
Rezension: Frank Schwarz
Spieler: 2 - 8
Dauer: 80 Minuten
Jahr: 2007
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5891
Rugby World

Kompakt - Kritik

Ein riesengroßer Spielplan (ungefähr 65 x 100 cm) entführt die Spieler in die Welt der Sportart Rugby. 16 Mannschaften stellt die Box zur Auswahl, und diese Mannschaften beinhalten zum Teil Spielfiguren, die tatsächlich existierende Rugby-Größen darstellen. Da alle Figuren aus stabilen Pappkärtchen gemacht sind, die man in Plastikstandfüße steckt, wiegt die Schachtel einiges. Außerdem gibt es zu jeder Nationalmannschaft eine Sonderkarte, die jeweils den Namen einer besonderen Rugbytradition des Landes nennt – diese Besonderheiten kann man im Anhang der Regel nachlesen.

Wer mit Rugby noch nie zuvor in Berührung kam, wird für das Lesen der Spielregeln, die immerhin 20 klein gedruckte Seiten umfassen, schon ein Weilchen brauchen. Wollte man allerdings immer schon mal wissen, wie diese Sportart funktioniert und beim Zusehen im Fernsehen einfach nicht so richtig dahinter kam, wird man hier einiges lernen und ab und zu wird sich ein gewisser Aha-Effekt einstellen.

Für Rubgy-Kenner wird der Einstieg bestimmt um einiges leichter verlaufen, denn sie kennen die Spielprinzipien und müssen sich somit nur mehr mit den Feinheiten dieses Brettspiels, das in seinen Spielzügen relativ realitätsnah wirkt, vertraut machen.

Allerdings sei jeder, der sich für diesen Sport nicht wirklich interessiert, vorgewarnt: Die Spielzüge wirken – damit sie eben nahe an das Sportgeschehen herankommen – teilweise sehr langgezogen und sind in sich manchmal komplex. Um dem Leser eine gewisse Vorstellung dessen zu geben, was ihn erwartet, wenn er sich auf dieses Spiel einlässt, sei hier der normale "Laufzug" eines Spielers erklärt:

Eine Spielfigur, die zum Beispiel die Geschwindigkeit 5 hat (alle Figuren haben unterschiedliche Werte in Stärke, Geschwindigkeit und Pass), darf, bevor sie sich in Bewegung setzt, innerhalb eines 11 x 11 großen Bereiches versetzt werden. Erst danach bewegt sie sich. Nun legt man fest um wie viele Felder die Figur nach vorne und um wie viele sie sich zur Seite bewegt (beides maximal um 5 Felder). Das Ganze wird ein zweites Mal genau gleich wiederholt. Am Ende sollte die Figur dem Zielfeld möglichst nahe stehen.

Oder ein Schuss: Man muss vorher festlegen, ob man eine kurze, mittlere oder lange Reichweite wählen möchte. Danach würfelt man, wie weit der Ball tatsächlich fliegt und überprüft anhand der Tabelle, wie vielen Kreuzungen dies entspricht. Zusätzlich muss man noch unterscheiden, ob man gerade mit einem so genannten K-Spieler (dies sind besondere Mannschaftsspieler) am Zug ist oder nicht. K-Spieler dürfen die Kreuzung genau festlegen, wo der Ball landet, bei normalen Spielern darf der Gegner den Ball danach auf der Linie noch bewegen, um ihn für sich selbst in eine günstigere Position zu bringen.

Klingt kompliziert? Ja, ist es auch ein bisschen, zumindest, was mein Empfinden und das meiner Mitspieler anbelangt. Dabei sind dies erst zwei Zugvarianten, neben denen es noch eine Menge anderer gibt: z. B. für Pässe, Tackling, Abseits, Gasseneinwurf, Gedränge usw.

Bestimmt nicht jedermanns Sache, wird sich nun bestimmt der eine oder andere denken. Und damit trifft er wohl den Nagel auf den Kopf. Mit einer Mindestspielzeit von zwei Stunden für das erste Spiel (auch 3 Stunden oder mehr sind hier – wenn man immer wieder in den Regeln nachschlagen muss – keine Seltenheit) muss man schon sehr motiviert sein, um hier weiter am Ball zu bleiben.

Da ich in meinem Bekanntenkreis keine Rugby-Fans habe, war es mir leider nicht möglich, das Spiel auch mit solchen Leuten auszuprobieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie vielleicht mehr Freude am Spielablauf hätten. Unsereins kommt allerdings irgendwann zu dem Schluss, dass die Spieldauer nicht mit Spannung gefüllt wird, wenn eigentlich während des gesamten Spiels nur Figuren hin und her gezogen werden. Somit wird die Zielgruppe für Rugby World definitiv nicht die breite Masse sein, sondern einfach nur einen kleinen Kreis umfassen, der hauptsächlich aus Freunden von Sport-Simultan-Spielen oder Rugby-Fans besteht.

Rezension Frank Schwarz

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Rugby World: 2,0 2,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.09.08 von Frank Schwarz
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.09.08 von Sandra Lemberger - Für Rugby-Fans oder Freunden von Sport-Simultanspielen wahrscheinlich reizvoll, für mich aber leider nicht.

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