Rezension/Kritik - Online seit 07.08.2007. Dieser Artikel wurde 10828 mal aufgerufen.

Volle Wolle

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Autor: Alessandro Zucchini
Illustration: Gabriela Silveira
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Kathrin Nos
Spieler: 2 - 6
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 3,1 3,1 H@LL9000
3,8 3,8 Leser
Ranking: Platz 6162
Volle Wolle
Auszeichnungen:2007, Spiel der Spiele Hit für Viele Empfehlungsliste

Spielziel

Beim Wiedersehen mit Roger und Jacques aus Haste Bock wird um die wertvollsten Schafkarten gewürfelt: Viele Punkte bedeuten Volle Wolle, bei Minuspunkten hat der Scherer zugeschlagen und sich die Wolle unter den Nagel gerissen.

Ablauf

Die Schafherde im Kartenstapel wird in Würfelrunden verteilt: Jeweils 1 Karte mehr als die Zahl der teilnehmenden Spieler wird pro Runde aufgedeckt. Jeder gibt ein Gebot ab: Zwischen 14 und 26 kann geboten werden. Der Hirte mit dem höchsten Gebot darf zuerst versuchen, die wolligsten Schäfchen ins Trockene zu würfeln. Drei Würfel stehen dafür zur Verfügung, allerdings unterschiedlicher Bauart: Je ein 8seitiger, ein 10seitiger und ein 12seitiger Würfel.

  • Wird die gebotene Zahl im ersten Wurf erzielt oder übertroffen, dürfen 3 Schafkarten nach Hause getrieben werden. Ansonsten darf nur genau 1 Würfel herausgelegt werden.
  • Gelingt es im zweiten Wurf, das eigene Gebot zu schaffen, kommen immerhin noch 2 Schafe in die eigene Herde. Wieder darf bei Mißlingen nur 1 Würfel herausgelegt werden.
  • Trifft nun der 3. Würfel die gewünschte Gesamtsumme, freut sich der Würfler noch über 1 Schaf. Klappt es immer noch nicht, gibt es zum Trost einen Wollchip, der zur Aufwertung von zukünftigen Würfelergebnissen verwendet werden kann.
  • Wer nach dem 3. Wurf weniger als 14 Punkte erwürfelt hat, muss alle ausliegenden schwarzen Schafe nehmen.
  • Der Spieler mit dem niedrigsten Gebot würfelt gar nicht, sondern erhält alle noch übriggebliebenen Schafe.

Was für Schafe gibt es überhaupt? Zum einen solche, die direkt Plus- oder Minuspunkte einbringen. Diese Schafe sorgen im späteren Verlauf auch mitunter für eine Modifikation der Würfelergebnisse: Die Herde wird zu einem Kartenstapel zusammengetrieben, dessen Leithammel (die zuoberst liegende Karte) einen solchen Modifikator beisteuern kann. Auch hat jedes Schaf eine andere Zahl, die bei gleichen Geboten als Tie-Breaker herangezogen wird und über die Reihenfolge der Würfler entscheidet.

Ferner gibt es einen Haufen Spezialkarten, auf die ich im Detail nicht komplett eingehen möchte. Zum einen haben manche Schafe besondere Vorlieben für Gruppengrößen gleicher Schafarten und punkten abhängig von der Anzahl dieser Schafe in der eigenen Herde. Eine besondere Rolle spielen noch die Hunde: Ein einzelner Hund ist der ideale Helfer und trägt mit 9 Punkten fleißig zum Endstand bei. Wer aber die meisten Hunde erhält, bringt Unruhe in die Herde und verliert 5 Punkte. Und ganz ohne Hund kommen bei Spielende zwei Schafe abhanden.

Sind alle Schafe verteilt, kommt es zur Endabrechnung.

Fazit

Das Spiel Haste Bock war auf der Spiel '06 überaus erfolgreich, vor allem wegen der niedlichen Schaf-Figuren. Da bietet es sich natürlich an, die darin eingeführten Figuren wie Jacques, dem Friseurschaf, und Roger, dem Leithammel, aufzugreifen und eine neue Reihe von Schafspielen zu initiieren.

Entsprechend werden Schafliebhaber über die Grafik begeistert sein. Aber was verbirgt sich spielerisch hinter Volle Wolle? Hervorzuheben ist zunächst die pfiffige Idee, drei unterschiedliche Würfel zu verwenden. Dies bietet direkt ein paar Möglichkeiten, um beim dreimaligem Würfeln zu taktieren: Eine 8 auf dem 8seitigen Würfel legt man natürlich raus, wenn man ein hohes Ergebnis erzielen möchte, während man dasselbe Ergebnis mit dem 12 Seiter eher verbessern möchte.

Die Gebote lassen einige taktische Überlegungen zu: Liegen viele gute Schafe aus, kann man auch mal ein mittleres Gebot wählen. Kommt man trotzdem früh an die Reihe zum Würfeln, kann man die eigene Vorgabe vielleicht mit einem oder zwei Würfelwürfen schaffen, so dass man mehr als ein Schaf erhalten kann. Hat man damit das niedrigste Gebot abgegeben, müssen die Mitspieler ihre entsprechend höheren Vorgaben erstmal schaffen. Vielleicht haben sie sich damit übernommen, und so kommt man ohne zu würfeln an einige übriggebliebene Schafe.

Trickreich ist die Regel, dass man bei erfolgreichem Erreichen des Gebots die entsprechende Anzahl an Schafen nehmen muss: Bei mehreren schwarzen Schafen im Angebot möchte man womöglich gar nicht zwei oder drei Schafe nehmen, weil dann zwansläufig schon ein schwarzes dabei ist. Also bietet man hoch oder wählt im ersten Würfelwurf vielleicht nur eine mittelhohe Zahl zum Herauslegen. Dass man es mit dem Understatement nicht zu bunt treiben kann, liegt an der Regel, dass man bei einem Ergebnis von unter 14 automatisch alle Minuspunkte durch schwarze Schafe in der aktuellen Auslage zu sich nehmen muss. Durch die Wollchips, die man bei mißglückten Würfen erhält, kann man das eigene Würfelergebnis nach oben verbessern.

Meist jedoch ist das Angebot durchwachsen, so dass man nicht ganz hinten sitzen möchte. Selten wurde in unseren Runden die gesamte Skala der möglichen Gebote ausgenutzt. Die Vielfalt der Spezialkarten kommt nicht wirklich zur Geltung, da es letztendlich durch die Würfelwürfe und die entstehende Reihenfolge nicht planbar ist, welche Karten man erhält. Die Abrechnung zum Schluss artet in einer ziemlich wüsten Rechnerei aus.

Die innovative Idee mit den drei unterschiedlichen Würfeln hat insgesamt einen Überbau erhalten, durch den der Pfiff einen Dämpfer erhält: Zu abwechslungsarm sind die Würfelrunden, da insgesamt kein Spannungsbogen aufkommt. Die vielen Regeldetails für die verschiedenen vorkommenden Schafe hemmen den Spielfluss, da es häufig zu Nachfragen kommt. Intuitiv sind die ganzen kleinen Regeln jedenfalls nicht.

Schade, denn über ein knackiges Würfelspiel mit Suchtpotenzial à la Heckmeck im Bratwurmeck hätte ich mich wirklich gefreut. Bei Volle Wolle reicht es leider nur dafür, eine Probepartie anzuraten. Vielleicht springt ja bei Ihnen der Funke über, der bei mir nicht gezündet hat.

Rezension Kathrin Nos

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Volle Wolle: 3,1 3,1, 11 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.07.07 von Kathrin Nos - Zu viele Regeln für ein wirklich flüssiges, flottes Spielchen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.04.07 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.04.07 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.06.07 von Carsten Pinnow - Fügt sich gut in die Reihe der kleinen Zoch-Spiele, kommt an Heckmeck aber leider nicht ran.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.07.07 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.07.07 von Tommy Braun - nett Ansätze aber irgendwie reißt es mich nicht vom Hocker -> 3-
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.08.07 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.08.07 von Jost Schwider - Das lustigste sind die Schafzeichnungen; ansonsten: Viele Spielregeln, wenig Spielspaß! -- Im Spieleregal also gleich zum direkt daneben liegenden "Heckmeck im Bratwurmeck" greifen! ;o)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.08.07 von Michael Schlepphorst - Eingekauft als Knobelspiel auch für Nicht-Vielspieler-Runden. Für solche jedoch viel zu regellastig. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.02.08 von Silke Hüsges
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.06.09 von Michael Kahrmann

Leserbewertungen

Leserwertung Volle Wolle: 3,8 3.8, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.08.07 von Oliver S.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.08.07 von Quecki
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.09.07 von Matty - Der Regeln sind viele für ein Zockerspiel, doch: Sie sind schnell verinnerlicht, und dann ist es für 4 bis 5 Spieler ein tolles und drolliges Zockerspiel ohne Längen, wie sie beim vielzitierten Heckmeck auftreten. Für 3 und 6 Spieler Note 4, zu zweit `ne knappe 3 (nicht empfehlenswert).
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.10.07 von Jörn Frenzel
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.10.07 von Jörg Lehleitner - Die Schafe sind süß anzusehen. Zu Zweit eher mager, aber ab 3 Spieler macht es mehr Spass
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.02.11 von RS

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