Rezension/Kritik - Online seit 26.12.2007. Dieser Artikel wurde 6181 mal aufgerufen.

Toni Tümpel / Kitty Bitty

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Autor: Thierry Denoual
Illustration: Gabriela Silveira
Verlag: Zoch Verlag
Blue Orange Games
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 10 - 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2007, 2019
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 3330
Toni Tümpel / Kitty Bitty
Toni Tümpel / Kitty Bitty
Auszeichnungen:2008, Golden Geek Bestes Kinderspiel Nominierung

Spielziel

Die Spieler werden zu Fröschen, die von Seerosenblatt zu Seerosenblatt springen, um die Sonnenbrille ihres berühmten Vorfahren Freddy Frosch zu stibitzen. Mit ihr auf der Nase sollen sie eine Runde um den Weiher drehen und als Erster wieder auf der Denkmal-Seerose landen.

Ablauf

Die Seerosen werden abwechselnd mit je einer zweifarbigen Kröte zu einem Kreis ausgelegt. In jede Kröte werden ein weißes Auge und ein farblich nicht zur Kröte passendes Auge gesteckt (die Farbe des Auges ist nur auf der Unterseite zu sehen, so dass man diese erst erkennen kann, wenn man das Auge anhebt). Die Start-Seerose sowie die Denkmal-Seerose sollten im Kreis gegenüber liegen. Die Brille wird auf die Denkmal-Seerose gelegt und die Frösche der Spieler auf das Startfeld gestellt.

Wer an der Reihe ist, nimmt aus der Kröte, die sich unmittelbar vor seiner Figur befindet, ein Auge heraus. Erwischt er dabei ein weißes Auge, darf er auf das nächste Seerosenblatt springen und weitermachen. Hält er jedoch ein farbiges Auge in der Hand, so wird der Platz dieser Kröte mit der farblich zum Auge passenden Kröte vertauscht.

Der erste Frosch, der auf der Denkmal-Seerose landet, setzt sich die Brille auf und darf – falls er die Voraussetzungen erfüllt – weiterhüpfen. Schafft es ein Spieler, den Brillenfrosch zu überholen, darf er diesem das Kultsymbol abnehmen und selbst aufsetzen. Landet der Brillenfrosch auf einem Seerosenblatt mit anderen Fröschen, schiebt er diese um ein Feld weiter, so dass kein Frosch von einem anderen überrundet werden kann.

Das Spiel endet, wenn die Sonnenbrille eine komplette Runde um den Weiher gedreht hat. Es gewinnt jener Spieler, der zu diesem Zeitpunkt die Brille trägt.

Fazit

Die Spielregel ist vorbildlich – im wahrsten Sinne des Wortes – alle Erklärungen sind mit ausreichend vielen Bildern versehen, so dass keine Missverständnisse aufkommen sollten. Untermalt wird das Ganze noch von lustigen Sprechblasen-Fröschen, die ihre Kommentare zu den Regeln abgeben.

Auch das Material ist von gewohnt guter Zoch-Qualität – alles aus Holz bzw. stabilem Karton. Das aufgebaute Spielfeld mit seinen witzigen, in alle Richtungen schielenden Krötenköpfen lädt förmlich zum Mitspielen ein.

Das Spiel selbst ist eine Memory-Variante, die es wahrhaftig in sich hat und nicht nur eine Herausforderung an das Farbgedächtnis darstellt. Nicht nur, dass man sich merken muss, welches das jeweils richtige Auge bei welchem Krötenkopf ist – nein, sobald die Kröten ihre Plätze vertauschen, wird alles bis dahin im Gehirn Gespeicherte wieder durcheinander gewirbelt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Krötenköpfe beim Vertauschen oft mit einer anderen Blickrichtung zum Kreis platziert werden, was ein Merken des richtigen Auges so gut wie unmöglich macht. Erst wenn man bewusst darauf achtet, alle Kröten beispielsweise mit Blickrichtung im Uhrzeigersinn aufzustellen, kann man sich bei der einen oder anderen Kröte die Position des weißen Auges merken.

In jedem Fall ist es für Kinder sehr schwer, sich diese Fülle an Informationen zu merken, so dass man früher oder später dazu übergehen wird, einige Kröten aus dem Spiel zu nehmen (nicht vergessen, auch die passenden Augen zu entfernen). Nur so kann man den Kindern den Spaß an diesem Spiel bewahren. In unseren Spielrunden jedenfalls war es erst den etwa 7-Jährigen einigermaßen möglich, sich tatsächlich einige Augenpositionen zu merken, wenn mit allen Kröten gespielt wurde. Auch gelang es erst mit Spielern dieser Altersgruppe, die auf der Schachtel angegebene Spieldauer von etwa 15 Minuten annähernd einzuhalten, was meistens nicht möglich war, wenn die Augen nur auf gut Glück umgedreht wurden.

Sehr schön fand ich die in der Spielregel vorgeschlagene Variante ab 4 Jahren. Hier entfällt das ständige Vertauschen der Krötenköpfe. Zwar merken sich 4-Jährige auch selten die richtige Position der Augen, jedoch tut das der Freude, die sie an diesem Spiel haben, kaum Abbruch. Sie lassen sich vom Ergebnis des herausgezogenen Auges auch gerne überraschen und sind umso erfreuter, wenn es ein weißes Auge ist. Dass diese Variante nicht allzu lange dauert, trägt auch einen Teil zum Spielspaß bei. Außerdem wird hier durch das Kombinieren der beiden Würfelergebnisse der Farbsinn der Kinder noch einmal gut geschult.

Insgesamt ist Toni Tümpel zwar kein Spiel, das es in die Top Ten der Kinderspiele schaffen wird, bietet aber mit seinem soliden, ansprechenden Material und den beiden vorgeschlagenen Spielmöglichkeiten Spielern jeder Altersgruppe etwas Passendes.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Das Froschrennen (ab 4 Jahren)

Die zehn Seerosenblätter werden inklusive Start- und Zielblatt in einer Reihe ausgelegt und die Kröten beliebig links und rechts von dieser Rennstrecke aufgestellt. Die Augen werden wie im Grundspiel beschrieben in die Krötenköpfe gesteckt.

Wer an der Reihe ist, würfelt mit beiden Würfeln. Das Ergebnis der beiden Farben bestimmt die Kröte, bei welcher man das weiße Auge herausnehmen muss, um ein Seerosenblatt vorwärts zu kommen. Sobald man ein Auge mit Krötensymbol erwischt, ist der Zug beendet. Es gewinnt, wer zuerst die Denkmal-Seerose erreicht hat.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Toni Tümpel / Kitty Bitty: 4,0 4,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.11.07 von Sandra Lemberger
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.05.07 von Tommy Braun - Schönes Kinderspiel bei denen die Erwachsenen gern mal wieder das Nachsehen haben, da man sich ja was merken muß (auch wenns nur rechts oder links ist ;-).

Leserbewertungen

Leserwertung Toni Tümpel / Kitty Bitty: 4,5 4.5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.12.07 von matthias bilstein - ein richtig tolles kinderspiel, das sogar noch in meinem alter spaß macht :-)
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.12.07 von Iglika Hristova

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