Rezension/Kritik - Online seit 05.04.2007. Dieser Artikel wurde 4234 mal aufgerufen.
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„Schreckstein, Schreckstein – alles muss versteckt sein!“ hallt es durch Burg Fürchterlich. Abwechselnd versuchen die Spieler als Schreckgespenst zu erraten, in welchem Raum sich die kleinen Gespenster gleich verstecken werden. Da helfen nur Raten, Glück und das richtige „Buuuuaaaah!“
Der Spielplan mit der 6-Zimmer-Burg wird in die Tischmitte gelegt. Jedes Kind nimmt sich drei Schreckpunkte sowie ein Gespenst, das es in einen beliebigen Raum der Burg stellt. Ein Kind wird zum Schreckgespenst erwählt, nimmt die 6 Zimmerkarten und wählt eine davon geheim aus. Die anderen Kinder bewegen danach ihre Gespenster in einen jeweils angrenzenden Raum weiter, der mit ihrem vorhergehenden Aufenthaltsraum durch eine Tür verbunden ist.
Das Schreckgespenst zieht sein Gespenst in jenen Raum, den es per Karte zuvor ausgewählt hatte (dieser Raum kann beliebig weit vom vorhergehenden Aufenthaltsort des Schreckgespenstes entfernt sein). Befinden sich in diesem Raum ein oder mehrere kleine Gespenster, müssen diese einen ihrer Schreckpunkte in die Schachtel legen. Danach ist das im Uhrzeigersinn nächste Kinder an der Reihe, in die Rolle des Schreckgespenstes zu schlüpfen.
Das Spiel endet, sobald ein Kind keine Schreckpunkte mehr hat. Es gewinnt das Kind mit den meisten Schreckpunkten.
Das Spielmaterial fällt - wenn man das Preis-/Leistungsverhältnis betrachtet - mit seinen fünf kleinen Holzgespenstern (die noch nicht einmal aussehen wie Geister) und den wenigen Karten und Kartonteilen nicht allzu üppig aus. Jedoch sind die Illustrationen der Karten bzw. des Spielplans recht niedlich und es gibt einiges an lustigen Details zu entdecken (z. B. die betrunkene Ritterrüstung im Keller).
Das Spiel lebt davon, dass man als Schreckgespenst einschätzen muss, was die anderen Spieler machen und umgekehrt. Spieltechnisch bietet Gespenstisch! also nicht allzu viel Tiefgang und auch keine neuen Ideen, woran prinzipiell nichts auszusetzen wäre. Allerdings machen derartig einfache Spiele eher den kleinsten Spielern Spaß, solange sie nämlich noch nicht merken, dass sie eigentlich überhaupt keinen Einfluss auf dieses Spiel haben. Mit spätestens 6 Jahren registrieren sie sehr wohl, dass das Spiel nur auf Glück basiert und finden dann auch keinen Spaß mehr daran.
Womit wir bei der Altersangabe sind, die mit 4 bis 8 Jahren festgesetzt ist. Die 6- und 7-Jährigen in meinen Testrunden spielten Gespenstisch! nur deshalb fertig, weil ein Ende des Spiels doch recht schnell naht (nach etwa 10 Minuten ist der Spuk vorbei), fanden es aber allesamt langweilig. Die Jüngeren konnte man eher für das Spiel begeistern, die unter 4-Jährigen verstanden allerdings das Prinzip, dass die Gespenster nicht in angrenzende Zimmer dürfen, noch nicht richtig.
Bleibt also eigentlich nur die Zielgruppe der 4- und 5-Jährigen übrig; und da stellt sich doch die Frage, ob man seine 10 Euro nicht langfristiger und besser investieren kann.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Gespenstisch!: 2,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.01.07 von Sandra Lemberger |
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