Rezension/Kritik - Online seit 30.05.2006. Dieser Artikel wurde 5575 mal aufgerufen.

Die Baumeister des Krimsutep

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Autor: Mark Sienholz
Illustration: Thorsten Kettermann
Verlag: Krimsus Krimskrams-Kiste
Rezension: Michael Andersch
Spieler: 3 - 4
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2005
Bewertung: 2,8 2,8 H@LL9000
Ranking: Platz 5991
Die Baumeister des Krimsutep

Spielziel

Pharao Krimsutep hat seine besten Baumeister gerufen – und Du bist gekommen! Leider hat sein Ruf allerdings auch einigen missliebigen Konkurrenten von Dir gegolten. Natürlich werden diese armseligen Kreaturen Dir niemals das Wasser reichen können, und Du bist gewillt, dies zu beweisen!

Also planst Du die prächtigsten Paläste, Obelisken und Oasen. Doch Du planst nicht nur, Du führst auch aus und verwendest ausschließlich erlesenstes Baumaterial – dem Auge des Pharaos zur Freude und Dir zum Ruhme. So sollte es Dir doch locker gelingen, die Konkurrenten auszustechen und am Ende die meisten Siegpunkte zu erringen, oder…?

Ablauf

Zunächst wird durch Auslage von 6 den Nil darstellenden Karten der Bauplatz vorbereitet. Dieser durchquert ein vorerst imaginäres Gebiet aus 6x5 Karten. Vorerst imaginär deshalb, weil dieses Gebiet innerhalb von 6 Runden (8 Runden bei 3 Spielern) durch die Bauten der Spieler entsteht.

Jede Spielrunde besteht dabei aus 2 Phasen: Materialbeschaffung und Bau.

Bei der Materialbeschaffung handelt es sich um ein „herkömmliches“ Stichspiel: Es gibt drei Farben (Obelisken, Oasen, Paläste) sowie eine Trumpffarbe (Familie des Pharaos). Diese Karten werden zu Beginn jeder Runde komplett an alle Spieler verteilt. Der Wert der Karten ist dabei zum Teil als arabische, zum Teil als römische Zahl dargestellt.

Nachdem alle Karten gespielt wurden findet eine kurze Auswertung statt: Wer in einer der 3 Farben die Mehrheit an Punkten (arabische Zahlen) ergattern konnte, der erhält schon mal je einen Siegpunkt. Außerdem werden noch einige wenige Sonderpunkte für bestimmte Stiche vergeben.

Nun wird gebaut. Der Spieler, der in seinen Stichen in Summe die höchsten römischen Werte hatte, bestimmt, in welcher Reihenfolge die Spieler bauen werden.

Um bauen zu können, haben alle Spieler zu Beginn des Spiels einen identischen Satz von Bau-Karten erhalten, bestehend aus einer Oase sowie diversen Palastteilen und Obelisken. Zu Beginn jeder Runde, d.h. bereits nach dem Austeilen der Stichkarten, musste jeder Spieler eine Baukarte wählen, welche nun in die eingangs erwähnte 6x5-Auslage einzubauen ist. Obelisken und Paläste bringen dabei Punkte je nach Anzahl benachbarter gleichartiger Karten. Oasen geben stets 3 Punkte, punkten aber am Ende des Spieles nochmal, und zwar umso höher, je weiter entfernt sie vom Nil liegen und je mehr Paläste sie versorgen.

Die für den Bau von Obelisken und Palästen vergebenen Punkte verdoppeln sich außerdem, wenn der entsprechende Spieler in der jeweiligen Stich-Runde auch die Mehrheit an Obelisken bzw. Palästen erobern konnte, d.h. wenn ein Spieler durch die Auswahl seiner Baukarte erfolgreich eine Farbe vorhersagen konnte, in der er mehr Punkte erzielen würde als jeder einzelne Mitspieler.

Das Spiel endet, wenn die Baukarten der Spieler komplett in die Auslage integriert wurden. Dies ist nach 6 Runden (bzw. 8 Runden bei 3 Spielern der Fall).

Fazit

Ein Stichspiel mal wieder! Dieses freut mich sehr, denn ich mag Stichspiele – zumindest dann, wenn sie nicht seltsam verkünstelt sind und auch nur dann, wenn die einzelne Stichrunde bezüglich Ihrer Dauer klar definiert ist (jeder soll halt pro Runde genau einmal dran kommen). „Die Baumeister des Krimsutep“ ist ein solches Spiel, und darf sich somit meiner prinzipiellen Sympathie gewiss sein.

Gesteigert wird mein Vergnügen noch dadurch, dass ich mittels der ausgewählten Baukarte vorhersagen muss, in welcher Farbe ich aktuell wohl mehr Punkte als die Mitspieler machen werde. Dieses Element der Vorhersage ist nett, und dabei leichter zu erfüllen als in anderen Spielen dieses Genres (Rage, Canyon, Die sieben Siegel,…), man muss ja „nur“ in der gewählten Farbe stärker sein als alle Mitspieler. Eine genaue Vorhersage bezüglich Stichzahl oder dergleichen gibt es nicht. Außerdem ist die Zahl der Handkarten mit 6 bzw. 8 (abhängig von der Spielerzahl) recht übersichtlich, und die Tatsache, dass alle Karten verteilt werden, erhöht die Planungssicherheit um eine weitere Stufe (mit Ausnahme der letzten beiden Spielrunden, in der mir nicht mehr alle Arten von Baukarten zur Verfügung stehen, und ich bei unpassenden Handkarten nur geringe Chancen auf eine Verdopplung der in der aktuellen Runde erzielten Punkte habe).

Irgendwie ist „Die Baumeister des Krimsutep“ natürlich auch ein Bau- bzw. Legespiel, doch dieses Element spielt klar die zweite Geige im Spiel. Zwar ist das Legen von Palästen etc. der Hauptpunktebringer, die Bauphase ist aber stets so kurz, dass sie quasi kaum vorhanden ist. Und gesteuert wird sie komplett über das vorangegangene Stichspiel, in welchem ja indirekt die Baureihenfolge und die Zahl der erzielbaren Punkte ermittelt werden.

Auch die Regel fällt dagegen nicht ab: Auf nur 2 DIN-A4 Seiten erfährt man alles, was man wissen muss. Mängel und Unklarheiten sind uns keine aufgefallen, auch der Aufbau der Spielanleitung ist vorbildlich.

Letzteres trifft jedoch auf eines nicht zu: auf die Spielkarten. Zwar sind sie von guter Qualität und optisch sehr ansprechend, aber mit der Übersicht hapert es ein wenig. Nicht nur, dass die Werte lediglich auf der Kartenoberseite aufgedruckt sind (die Karten können also nicht einfach auf die Hand genommen werden, sondern müssen lästigerweise zum Teil gedreht werden), bei den ersten Spielen mussten wir auch immer zweimal hinsehen, welche Farbe und welcher Wert denn gerade gespielt wurde. Möglicherweise lag uns auch ein Mängelexemplar vor – aber der Kontrast zwischen dem Symbol für die Kartenfarbe und dem in das Symbol hineingedruckten Kartenwert ließ doch stark zu wünschen übrig. Und auch in den Folgepartien war des öfteren ein zweiter Blick nötig…

Als Fazit bleibt dennoch ein Spiel mit gut ineinander greifenden Mechanismen, das ich nicht nur jedem Freund von Stichspielen empfehle, sondern auch allen, in deren Spielsammlung vielleicht noch ein kleines, platzsparendes und einfach zu erlernendes Karten- oder Stichspiel mit einer dem Spannungsbogen angemessenen Spieldauer von ca. 45 Minuten fehlt.

Rezension Michael Andersch

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Baumeister des Krimsutep: 2,8 2,8, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.01.06 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.12.05 von Ralph Bruhn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.12.05 von Jochen Traub - Selten habe ich so unübersichtliche Spielkarten gesehen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.06.06 von Jost Schwider - Für ein Stichspiel ist es ganz nett, dank Lege- und Optimierung-Komponente. Der Spielplan (herunterladbar auf http://www.krimsu.de/deutsch/spiele/baumeister/baumeister-downloads.html) ist sehr zu empfehlen.

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