Rezension/Kritik - Online seit 10.09.2025. Dieser Artikel wurde 894 mal aufgerufen.

Für die Krone

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Autor: Maxime Rambourg
Verlag: Repos Production
Hobby Japan
Rebel Sp. z o.o.
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 3 - 5
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2025
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 1955
Für die Krone

Spielerei-Rezension

Gemeinheit durch Zufall

Nach etlichen Kriegen und Konflikten haben sich die 3 bis 5 Oberhäupter der Adelsfamilien im Königreich zusammengesetzt und beschlossen, sich nicht mehr gegenseitig die Schwerter und Keulen sonst wohin zu hauen. Stattdessen will man einen neuen Herrscher krönen und zwar das Oberhaupt, das nach fünf Runden die meisten Edelsteine in der Schatztruhe hat. Geld regiert halt auch hier die Welt.

In seinem Spielzug kauft man sich eine Karte aus der Auslage. Die kostet natürlich Goldtaler, aber hat man nicht genug davon in der Schatzkiste, macht das nichts. Man kann jederzeit Taler durch Edelsteine ersetzen, aber niemals umgekehrt. Und wenn man sich erinnert, dass zum Schluss die meisten Edelsteine gewinnen, sollte man sich jeden Tausch drei Mal überlegen.

Nach dem Kauf kommt die Karte in eine Kartenhülle der eigenen Farbe und wird verdeckt (alle Hüllen haben dieselbe Rückseite) auf einen allgemeinen Stapel gelegt. Haben alle eine Karte gekauft, wird dieser Stapel gemischt und dann eine Karte nach der anderen aufgedeckt und abgehandelt. Durch Karten bekommt man Taler, man kann andere zwingen, Edelsteine aus der Truhe abzuwerfen, man kann einen Würfel werfen, um einen Bonus zu bekommen, man kann Edelsteine bekommen, Waschbärmarker verteilen oder man darf eins der Gemälde bewegen.

Die geben nicht nur die Spielreihenfolge beim Kaufen vor, sondern sind auch für ein Ereignis wichtig. Mit zwei vorgegebenen Ereignissen startet das Spiel, aber pro Runde kommt ein zufälliges dazu. Und eins der Ereignisse zeigt, ob man Edelsteine für die Position seines Gemäldes zahlen muss. Bis zu zwei Klunker kann man so verlieren.

Das andere Startereignis lässt die Person zwei Edelsteine zahlen, die die meisten Waschbärmarker vor sich liegen hat (die man danach aber Gott sei Dank ablegen darf).

Ist der Kartenstapel durchgespielt, kommt ein neues Ereignis dazu, die bisherigen Karten werden etwas billiger und es kommen neue Karten ins Spiel. Dann kauft wieder jeder in Gemäldereihenfolge eine Karte, die Karten kommen zusätzlich auf den allgemeinen Stapel und der wächst und wächst pro Runde.

Dieser Kartenstapel ist allein schon eine spannende Sache. Man weiß natürlich nie, wann welche Karte kommt. Schafft man es, sein Gemälde aus der schlimmen Zone heraus zu bewegen? Schafft man es, Waschbärmarker zu verteilen, damit man nicht mehr die meisten davon hat? Oder holen einen die Ereignisse vorher ein und man muss Edelsteine blechen?

Spannend ist es auch, im Auge zu behalten, wer bereits arg gebeutelt ist und wer nicht. Und da geht dann das Gejammere und Geklage los. Jeder am Tisch ist natürlich der oder die Ärmste und wieso klaut man ausgerechnet von mir und nicht von jemand anderem?

Man startet mit 10 Edelsteinmarkern in der Truhe und einem Familienerbstück, das noch mal 10 wert ist. Aber das muss man aus der Truhe offen auslegen, wenn die einzelnen Marker aufgebraucht sind. Man verjuxxt also sein Erbe und alle sehen, dass man jetzt weniger als 10 Edelsteine hat.

Ein Punkt, der einen wahrscheinlich vor der Gemeinheit der Mitspieler schützt und den man vielleicht auch zu seinem Vorteil nutzen kann. Auch dieser Punkt ist wirklich gut gelungen, ein kleiner Kniff, der eine große Wirkung hat.

Generell spielt sich Für die Krone extrem leicht und zugänglich. Man ist innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit und bereits die erste Runde ist spannend. Danach gibt es auch keine Fragen mehr, die Symbole sind eindeutig, man kann sie sich gut merken und das Mitfiebern kann beginnen.

Aber auch das Boshafte und Gemeine und Fiese und ich glaube, dieses Spiel ist nicht für jeden etwas. Ich selber habe noch keine Runde erlebt, wo jemand mit dem Ärgerfaktor nicht klar kam, aber man hört Geschichten von anderen Runden, wo Partien mittendrin abgebrochen wurden, weil manche nicht damit klar kamen. Vielleicht liegt es an meinem sonnigen Gemüt, aber ich nehme es immer mit einem empörten Lachen, wenn mir einer Edelsteine aus der Truhe fegt und stecke die anderen am Tisch damit an. Man darf Für die Krone nicht so bierernst nehmen, man muss Spaß an der Schadenfreude haben, auch, wenn man selber das Ziel ist. Belohnt wird man mit einem goldenen Kelch voller Emotionen, viel Kommunikation und viel „der da ist viel reicher als ich, nimm dem was weg!“ – auch, wenn man genau weiß, dass man selber gerade der Reichste am Tisch ist. Ein bisschen Trash-Talk hat noch niemandem geschadet und bei Für die Krone schadet es erst recht nicht.

Ein Spiel, das eine große Bandbreite an Menschen erreichen kann, vom Wenig- bis Vielspieler, alle zoffen sich hier mit größtem Vergnügen. Man wird es vielleicht nach der ersten Hochphase ein bisschen liegen lassen müssen, damit es wieder richtig Spaß macht. Aber mit ein bisschen Pause wird das schon. Und es sind bestimmt schon die ersten Erweiterungen in der Mache.

Rezension Christoph Schlewinski

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Für die Krone: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.07.25 von Christoph Schlewinski

Leserbewertungen

Leserwertung Für die Krone: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.07.25 von Kichererbse - "Für die Krone" ist ein Familienspiel für 3-5 Spieler ab 8 Jahren und dauert etwa 30-45 Minuten. Worum geht es? Nach langer Zeit des Streits und der Zwietracht haben sich eure Familien zusammengetan und eure Königreiche vereint. Doch wer wird die Krone tragen dürfen? Gebt alles in diesem Kampf um die Krone, um den Thron zu besteigen. Über vier Runden heuert ihr Untertanen an, indem ihr die neuen Untertanen in die Kartenhülle eurer Familie steckt und einen gemeinsamen Stapel bildet. Deckt die Karten vom gemeinsamen Stapel auf und nutzt die Effekte eurer Untertanen. Doch nehmt euch vor Ereignissen und Untertanen der anderen in Acht. Maskierte Diebe, Einfluss, Magie … Nutze alle Mittel, damit die anderen ihre Rubine verlieren und du am Ende dieses Wettstreits die Krone erlangst! Fazit: „Für die Krone“ ist nicht nur ein Spiel um taktische Finesse, sondern auch ein Erlebnis außergewöhnlicher Spielmaterialien, einschließlich Kartenhüllen und aufklappbarer Truhen, die das Spielgefühl verstärken. Die humorvoll illustrierten Karten bringen die mittelalterliche Thematik mit einem Augenzwinkern näher. Dieses seichte Deckbau-Spiel ist ideal für alle, die eine Vorliebe für strategische Spiele und mittelalterliche Themen haben. Insgesamt sehr empfehlenswert für Familienspieler und für diese Zielgruppe daher Daumen hoch!😀👍

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