Rezension/Kritik - Online seit 09.08.2025. Dieser Artikel wurde 696 mal aufgerufen.
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„Oh, ein Feuerwerk - wie schöööööööön!“
Wir wollen das Publikum zum Staunen bringen, indem wir kooperativ ein möglichst schönes Feuerwerk veranstalten, das aber nicht zu kurz dauern darf, und es muss während der ganzen Zeit etwas geboten werden. Simuliert wird dies durch farbige Sanduhren unterschiedlicher Laufzeit, die so geschickt gedreht werden müssen, dass sie nicht ablaufen.
Es sei voraus geschickt, dass das Spiel 28 Level (genannt „Event“) hat, in denen die nachfolgend beschriebenen Regeln auf vielerlei Arten abgeändert werden. Ich beschreibe daher zunächst die „Grundregeln“, die für das Einsteiger-Event gelten.
Wir nehmen die Spielvorbereitung gemäß den Anweisungen auf der Eventkarte vor, indem wir
Nun geht es los – alle aufrecht stehenden Sanduhren werden umgedreht und somit „gestartet“, und ab jetzt heißt es (meistens) schnell sein und - viel wichtiger noch - gut abgestimmt zu agieren, denn: Die Sanduhren, die nicht auf der Countdownleiste stehen, die sollten nie ablaufen. Und: Sie haben unterschiedliche Laufzeiten, weswegen manche Uhren recht häufig gedreht werden müssen, wogegen das Handling der anderen etwas entspannter ablaufen kann.
Daher spielen wir in Spielerreihenfolge Karten und drehen beide darauf abgebildeten Uhren um – was manchmal problematisch sein kann, wenn man eine Uhr ganz dringend umdrehen muss, weil sie sonst abläuft, aber dafür nur eine Karte hat, auf der die andere Farbmarkierung blöderweise mit einer Sanduhr korrespondiert, die erst kurz zuvor umgedreht wurde und die tunlichst noch länger laufen sollte.
Sofern es passieren sollte, dass eine Sanduhr durchläuft, wird einer der 3 Publikumsmarker auf die nicht mehr so begeisterte Seite gedreht. Und falls uns dieses Missgeschick dreimal passieren sollte, dann hätten wir diesen Level verloren.
Dies müssen wir so lange vermeiden, wie es die Uhr auf der Countdownleiste vorgibt – diese dagegen soll durchlaufen, und wenn dies geschehen ist wird sie mit einer passenden Karte ein Feld auf der Leiste weiter gesetzt und erneut gestartet. Erreicht sie das letzte Feld, und das Publikum ist zumindest noch ein bisschen begeistert, dann gewinnen wir.
So weit das Grundspiel.
In den weiteren Leveln werden diese Regeln auf vielerlei Weise variiert. Zum einen dadurch, dass andere Uhren mit anderen Laufzeiten auf der Countdownleiste stehen, insbesondere aber dadurch, dass die Regeln für das Spielen und Ziehen von Karten verändert werden – beispielsweise muss man die Karten schon vor Spielbeginn in eine Reihe legen und darf von dort jeweils nur eine der beiden äußeren Karten spielen, was die ganze Sache durchaus tricky macht. Oder aber die Spieler dürfen durcheinander spielen, oder – ganz besonders gemein – nicht alle sehen alle Sanduhren, müssen „das Ding aber trotzdem am laufen halten“. Da ist dann gute Kommunikation gefragt…
Öffnet man die kompakte Schachtel, so fällt einem sofort auf, dass diese randvoll, gut gepackt und ohne Luft ist – sehr schön!
Die Anleitung führt gut ins Spiel ein, und lässt auch dank ausreichender Beispiele keine Fragen offen.
Direkt nach dem Erklären der Regel kamen allerdings häufig Kommentare wie „Hä? Das ist doch nicht neu – haben wir doch schon mal gespielt?“ Und richtig – das Grundspiel ist das gleiche wie bei Kites von Huch, nur wird dort die zu überbrückende Zeit nicht mit einer Countdownleiste gemessen, sondern es muss der Kartenstapel durchgespielt werden. Erstaunlicherweise aber stammen beide Spiele von völlig unterschiedlichen Autorenteams.
Lässt man aber das Grundspiel hinter sich, so offenbaren sich doch deutliche Unterschiede. Kites hatte zwar auch einige Verschärfungen für Fortgeschrittene an Bord, aber Skyrockets: Festival der Farben variiert das Grundspiel auf vielerlei kreative Weise, und diese Varianten sind teilweise durchaus fordernd.
Das Spielgefühl ist bei beiden Spielen aber recht gleich, und trotz aller Varianten ist es das bei Skyrockets: Festival der Farben auch über die unterschiedlichen Level hinweg. Nach zwei oder drei Runden war daher bei meinen Mitspielern meist Schluss – zum einen wegen des trotz der Varianten doch recht ähnlichen Spielgefühls, zum zweiten wegen der durchaus entstehenden Hektik, mit der nicht alle gleichermaßen gut umgehen können und die durchaus fordernd sein kann.
Obwohl ich das grundsätzliche Spielprinzip sehr mag, waren auch mir persönlich einige wenige Runden meist genug. Diese machten aber durchaus Spaß, vor allem in den höheren Leveln.
Und somit kann ich das Spiel allen empfehlen, die ein Spiel mit grundsätzlich einfachen Regeln und dennoch vielen Variationsmöglichkeiten und mit kurzer Spieldauer suchen – und die kein Problem mit Hektik haben.
Rezension Michael Andersch
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Skyrockets: Festival der Farben:
4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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12.04.25 von Michael Andersch - Wenn man Hektik mag für ein paar Runden ganz gut. Ähnelt sehr \"Kites\" von Huch. |
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