Rezension/Kritik - Online seit 15.08.2025. Dieser Artikel wurde 797 mal aufgerufen.
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Auf nach Mittelamerika. Lass dich vom Legespiel Yaxha in die gleichnamige Mayastätte in Guatemala entführen. Hier sammelst du farbige Holzwürfel und baust mit ihnen eine Pyramide. Je mehr gleichfarbige Würfel du beim Bau gruppiert legst, desto mehr Punkte gibt es. Hast du am Ende die meisten Punkte erlangt, gewinnst du die Partie.
Zum Bau der Pyramiden werden kleine Bauwürfel verwendet, die es in fünf verschiedenen Farben gibt. Die gesamten Würfel kommen in einen Beutel und jeweils drei werden auf sogenannte Marktplättchen verteilt. Es gibt immer so viele Marktplättchen wie Mitspielende. Alle erhalten Handkarten, mit denen die jeweiligen Marktplättchen ausgewählt werden können. Darüber hinaus werden noch zufällige Zahlenplättchen verteilt und drei Bonuskarten offen aufgedeckt.
Es wird über 10 Runden gespielt und in jeder Runde werden jeweils drei Blöcke aus dem Beutel gezogen und auf die Marktplättchen gelegt. Dann wählen alle gleichzeitig eine Handkarte, die dem Marktplättchen entspricht, dessen Bauwürfel sie haben wollen, und legen sie verdeckt vor sich ab. Anschließend werden diese Karten gleichzeitig aufgedeckt. Wenn alle unterschiedliche Marktplättchen gewählt haben, nehmen alle die Bauwürfel vom gewählten Marktplättchen. Haben zwei oder mehr ein und dasselbe Marktplättchen gewählt, werden die Zahlenplättchen wichtig. Zuerst nehmen alle, die einen anderen Markt gewählt haben, die Spielsteine von diesen Märkten. Erst danach wählen die, die den gleichen Markt gewählt haben. Die Person mit dem niedrigsten Zahlenplättchen erhält die Spielsteine von diesem Markt. Die Steine, die dann noch übrig sind, gehen an die Person, die das höhere Zahlenplättchen hat. Anschließend tauschen die beiden ihre Zahlenplättchen. Die Handkarten werden zurückgenommen und nun kann gebaut werden.
Gebaut wird auf einer Basis von 4 x 4 Steinen, darüber 3 x 3, 2 x 2 und 1 Stein. Alle Würfel müssen sich beim Aufbauen berühren. Sobald du vier Würfel in einer 2×2-Anordnung hast, kannst du einen Würfel auf diese vier Würfel setzen - aber nur, wenn er einen Würfel der gleichen Farbe berührt, egal ob darunter oder daneben. Wenn du einen Würfel nicht platzieren kannst, musst du ihn ablegen. Wenn du nichts ablegst, hast du am Ende eine vierstufige Pyramide mit dreißig Würfeln.
Am Ende des Spiels erhältst du Punkte für die größte sichtbare Gruppe jeder Farbe in deiner Pyramide. Erfüllst du eine Bonuskarte, hast du beispielsweise die meisten grünen Blöcke, erhältst du 5 Punkte zusätzlich. Wer am Ende die höchste Punktzahl hat, gewinnt die Partie.
Das Spielmaterial von Yaxha ist ansprechend gestaltet. Die farbigen Bauwürfel sind aus Holz und liegen gut in der Hand. Sie hätten vielleicht noch etwas größer sein können, da es schon recht fummelig ist, mit ihnen zu bauen. Ergänzend wären vielleicht noch kleine Tableaus schön gewesen, auf die man die Pyramiden baut, denn dann könnte man die Pyramiden drehen und von allen Seiten gut sehen und einen besseren Überblick behalten.
Die Karten und auch die Spielregel sind thematisch passend illustriert. Der Wertungsblock macht einen durchdachten Eindruck, lassen sich hier sogar die Runden abstreichen, damit man nicht durcheinander kommt, wenn weniger als vier Personen mitspielen. Allerdings wäre ein größerer Platz für eventuelle Bonuspunkte noch sinnvoller gewesen.
Die Spielregel ist verständlich geschrieben. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die Regel. Beispiele verschiedener Spielszenen wollen für jede Eventualität Klarheit geben, verwirren allerdings aufgrund der vielen Pfeile auf den ersten Blick etwas.
Yaxha ist taktischer als es auf den ersten Blick wirkt. Schon auf der untersten Ebene solltest du dich nicht nur auf eine Farbe konzentrieren, sondern gerade bei den vier nicht von außen sichtbaren Bauwürfel ruhig auf Farbenvielfalt achten. Denn nur so bleibst du flexibel genug, alle möglichen Bauwürfel zu legen und bist nicht gezwungen einen beiseite zu legen, weil du ihn nicht verbauen kannst.
Kannst du einen Bauwürfel nicht verbauen, wirst du deine Pyramide nicht fertig bauen können. Das einzige Gute dabei ist, dass die unteren, zentralen Steine, die normalerweise verdeckt sind, Punkte bringen, wenn sie eine Verbindung zu anderen gleichfarbigen Steinen herstellen. Es zählt ja immer nur die größte Gruppe einer Farbe und die zu generierenden Punkte werden mit steigender Anzahl der verbauten Würfel mehr. So bekommst du für eine Gruppe von 3 Bauwürfeln 4 Punkte, für eine von 6 12 Punkte und für eine Gruppe von 12 immerhin 36. Es lohnt sich also immer, auf große Gruppen hinzuarbeiten. Das Ideal, für die meisten Punkte wären bei insgesamt 25 sichtbaren Steinen, jeweils 2 Gruppen von 12 Steinen plus einer Gruppe von 1 Stein - insgesamt würde das 36+36+1 also 73 Punkte bringen. Aber wie gesagt, das ist rein hypothetisch, da die Würfel, die zur Verfügung stehen, immer blind gezogen werden und auch die anderen Mitspielenden ihre Pläne haben. Aber auf jeden Fall lohnt es sich immer, eine große Gruppe zu vergrößern, da es mehr Punkte bringt, als eine kleine Gruppe zu werten.
Zu viert lässt sich Yaxha meiner Meinung nach am besten spielen. Alle Bauwürfel sind im Spiel und durch die Konkurrenz am Markt macht es auch viel Spaß. Ja, es klappt auch zu dritt oder zu zweit. Zwei eigene Varianten, die wir zu zweit mal ausprobiert haben und auch für gut befunden haben, ist gleichzeitig 2 Pyramiden zu bauen, also insgesamt 4, und am Ende die Punkte der beiden Pyramiden zusammen zu zählen.
Bei Variante 1 wählst du für jede deiner Pyramiden einen Markt und erhältst wie im normalen Spiel also pro Zug pro Pyramide 3 Bauwürfel für jeweils 1 Pyramide. Das Ergebnis jeder deiner Pyramiden wird zusammen gezählt und bildet dein Gesamtergebnis.
Noch taktischer ist Variante 2. Wieder baust du 2 Pyramiden und wählst 2 Märkte, aber jetzt darfst du die 6 Bauwürfel, die dir insgesamt zur Verfügung stehen, mischen. Das Punkteergebnisse beider Pyramiden ergibt wie in der Variante 1 dein Gesamtergebnis.
Als kleines Legespiel eignet sich Yaxha hervorragend für zwischendurch. Durch die einfachen Regeln ist es auch sehr gut für Gelegenheitsspieler*innen geeignet, aber auch Strateg*innen kommen auf ihre Kosten. Als Familienspiel auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Rezension Renate Gerling-Halbach
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Yaxha:
4,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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16.01.25 von Renate Gerling-Halbach - Nettes Spiel für zwischendurch. Am besten zu viert spielbar. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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13.06.25 von Roland Winner |
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