Rezension/Kritik - Online seit 25.11.2025. Dieser Artikel wurde 992 mal aufgerufen.

Skull Queen

Direktlinks zu den Rezensionsblöcken
Autor: Stefan Dorra
Verlag: Schmidt Spiele
Rezension: Birgit Irgang
Spieler: 2 - 6
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2024
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
6,0 6,0 Leser
Ranking: Platz 2414
Skull Queen

Spielerei-Rezension

Ab auf die Planke!

Auch wenn der Titel Skull Queen natürlich an das erfolgreiche Skull King erinnert, haben diese beiden Kartenspiele nicht viele Gemeinsamkeiten.

Es gibt Zahlenkarten in vier verschiedenen Farben, durchnummeriert von 1 bis 12, sowie eine 0 und eine 13. Jeder Spieler hat eine „Planke“, jeweils eine Figur in jeder der vier Farben und bekommt eine bestimmte Anzahl Karten ausgeteilt. Je nach Spielerzahl bleiben Karten übrig, die dann in die Tischmitte gelegt werden.

Nun versucht jeder aufgrund seiner Handkarten einzuschätzen, in welchen Farben er beim anschließenden Stichspiel gut abschneiden wird und bei welchen eher nicht. Entsprechend legt er seine Planke so vor sich aus, dass die darauf vermerkten hohen Punktzahlen oben oder unten sind, und platziert dann seine Figuren gemäß seiner Einschätzung darauf. Am Anfang fällt das schwer, aber mit zunehmender Spielerfahrung bekommt man eine bessere Ahnung dafür, wie man in welcher Farbe abschneiden wird.

Jetzt folgt ein Stichspiel nach den bekannten Regeln: Die ausgespielte Farbe muss bedient werden, und wer die höchste Zahl in der angespielten Farbe gelegt hat, gewinnt den Stich. Wer die Farbe nicht bedienen kann, spielt eine beliebige andere. Bei der Auswertung des Stiches gibt es jedoch einen besonderen Clou: Etwaige Karten in der Tischmitte werden ebenfalls berücksichtigt. Es wird jede Farbe ausgewertet, von der mindestens zwei Karten ausliegen – im Stich und/oder in der Tischmitte. Wer in einer Farbe die höchste Karte gespielt hat, muss die entsprechende Figur auf seiner Planke um ein Feld nach oben bewegen. Entsprechend gilt: Wer die niedrigste Karte in einer Farbe gespielt hat, muss die entsprechende Figur auf seiner Planke um ein Feld nach unten bewegen. Würde eine der Karten aus der Tischmitte werten, passiert nichts. Und Farben, von denen nur eine einzige Karte da ist, kommen in die Tischmitte bzw. bleiben dort.

Wurde in einer gewerteten Farbe eine 8 gespielt, muss der Spieler mit der höchsten Karte dieser Farbe seinen Piraten sogar zwei Felder nach oben ziehen. Und dasselbe gilt umgekehrt auch für die Karte 5 in einer gewerteten Farbe: Wer da die niedrigste Karte gespielt hat, muss seine Figur auf der Planke um zwei Felder nach unten bewegen. Außerdem: Die 0 ist immer die niedrigste Zahl der geforderten Farbe, die 13 die höchste Karte.

Zieht eine Figur von der Planke herunter, ist sie aus dem Spiel. Am Ende der Runde gibt es Punkte gemäß den Feldern, auf denen die Figuren auf der Planke stehen. Dann beginnt die nächste Runde. Und wer nach mehreren Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.

Es dauert ein Weilchen, bis man ein Gefühl für dieses Spiel hat. Es sind verschiedene Strategien möglich, und es gibt in fast jeder Runde eine Menge Aha-Erlebnisse! Oft ergeben sich unerwartete Wendungen, Schadenfreude oder Frust, Spaß oder Ärger. Natürlich ist durch die Kartenverteilung und die jeweilige Sitzreihenfolge eine Menge Glück im Spiel, die man durch die gezielte Positionierung der Figuren auf einer der beiden Plankenseiten (mit der 1 oder der 8 oben) zu beeinflussen versucht. Und logischerweise ist es von Vorteil, wenn man als Einziger in einer bestimmten Farbe niedrige bzw. hohe Karten hat oder kein Mitspieler dieselbe Plankenseite gewählt hat, sodass niemand dasselbe Ziel verfolgt – dann wird man leichter gut punkten können.

Die Karten 0 und 13 sowie alle 5er und 8er können unter Umständen ziemlich destruktiv eingesetzt werden. Dadurch wird Skull Queen zu einem fiesen Ärgerspiel! Das muss man aushalten können. Und am besten versucht man, sich zu merken, welche dieser Sonderkarten bereits gespielt worden sind.

Skull Queen ist spannend, aber schwer einzuschätzen. Es gibt viel zu bedenken, und trotzdem ist das Geschehen nur begrenzt beeinflussbar. Leider enthält die Spielanleitung allerdings ein paar kleine Regellücken und Unklarheiten. Und auch die Qualität der Karten überzeugt nicht.

Davon abgesehen bietet das Spiel eine interessante Denkherausforderung und erfordert eine Menge Frustrationstoleranz. Skull Queen hat durchaus Tiefgang, doch vieles ist nicht planbar. Wer sich darauf einlässt, kann mit diesem innovativen, lustigen und kurzweiligen Kartenspiel eine Menge Spaß haben.

Rezension Birgit Irgang

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

'Skull Queen' online bestellen

Kaufen bei Idealo Kaufen bei Spiele-Offensive Kaufen bei Meeple-Box 

H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Skull Queen: 4,0 4,0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.10.25 von Birgit Irgang
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.11.24 von Renate Gerling-Halbach - Ich bin bei Stichspielen eher Traditionalistin. Die Idee, dass bei falscher Einschätzung Meeples über Bord gehen, ist ganz nett. Trotzdem konnte es mich nicht ganz überzeugen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.11.25 von Frank Gartner - Skull King in schwierig. Stiche schätzen ist nicht neu, aber jede Farbe einzeln zu schätzen ist schon herausfordernd.

Leserbewertungen

Leserwertung Skull Queen: 6,0 6.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.03.25 von Hans Huehnchen - Skull Queen ist nicht die feministische Variante von Skull King, sondern.ein sehr eigenständiges, unterhaltsames Stichspiel, bei dem man Piraten über eine Planke wandern lässt. Je.dichter sie an den Rand kommen, desto höher sind die Punkte, aber desto größer auch die Gefahr, von der Planke zu fallen. Zwar sagt man nicht an, wie viele Stiche man bekommt, da man aber zu Beginn eines Durchgangs seinen Piraten frei auf der Planke platzieren darf, muss man seine Kartenhand gut einschätzen können. Tolles Kartenspiel.