Rezension/Kritik - Online seit 12.10.2025. Dieser Artikel wurde 327 mal aufgerufen.

Quicksand

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Autor: Lorenzo Silva
Hjalmar Hach
Verlag: Horrible Guild
Rezension: Michele Stark
Spieler: 1 - 7
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
Ranking: Platz 5092
Quicksand

Spielziel

Das Ziel scheint relativ simpel: alle Sanduhren in den Zielbereich bringen. Doch der Weg dorthin ist ganz und gar nicht einfach. Diese Sanduhr muss schnell umgedreht werden, doch die andere muss dann auch gedreht werden. Schnelligkeit und das richtige Timing sind der Schlüssel, um dem Treibsand zu entkommen.

Ablauf

Zu Beginn der Partie muss eine Schwierigkeitsstufe, in Form eines der Level in der Anleitung, ausgewählt werden. Der entsprechende Aufbau wird vorgenommen, jeder Spieler erhält 3 Handkarten und schon kann Quicksand starten.

Der Aufbau folgt immer demselben Prinzip, wobei die verschiedenen Schwierigkeitsstufen Sonderregeln hinzufügen können. In der ersten Schwierigkeitsstufe liegen 10 Zahnradplättchen in einer Reihe aus und 3 Sanduhren werden auf die ersten 3 Plättchen gestellt. Dahinter liegt das „Entschärfungsplättchen“ und 3 weitere Zahnradplättchen, die die Gefahrenzone bilden. Jedes dieser Zahnradplättchen hat eine von drei Farben und weist außerdem noch eines von vier Symbolen auf. Das Ziel des Spiels besteht darin, alle Sanduhren in die Gefahrenzone zu bewegen.

Das Spielgeschehen findet in Echtzeit statt, folgt allerdings trotzdem den einzelnen Zügen der Spieler. Zu Spielbeginn werden alle Sanduhren umgedreht und ein beliebiger Spieler kann nun die erste Karte spielen. Danach folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn.

Ist man am Zug, spielt man erst eine Karte aus und zieht anschließend eine neue Karte vom Nachziehstapel. Diese Karten weisen entweder eine der drei Farben oder eines der vier Symbole auf. Nun dreht man alle Sanduhren, die auf einem Zahnradplättchen mit passender Farbe oder Symbol stehen, um und platziert sie auf dem nächsten Plättchen. Sollte dieses besetzt sein, wird die Sanduhr nur umgedreht und bleibt auf dem aktuellen Zahnradplättchen stehen. Es gibt auch noch Joker-Karten, mit diesen kann man eine beliebige Sanduhr auswählen, die umgedreht und eventuell versetzt wird.

Sollte zu irgendeinem Zeitpunkt eine der Sanduhren voll durchgelaufen sein, ist diese Sanduhr „verloren“. Die Spieler haben allerdings noch nicht sofort verloren, sondern erhalten noch eine Chance. Diese Sanduhr wird nun umgedreht und neben das Zahnradplättchen, auf dem sie momentan stand, platziert. Ein Spieler, der nun einen Joker ausspielt, kann diese wieder ins Spiel bringen und wenden, wie auch auf das alte Plättchen platzieren. Sollte eine bereits verlorene Sanduhr ein zweites Mal oder eine Sanduhr, die sich bereits in der Gefahrenzone befindet, durchlaufen, ist das Spiel sofort verloren.

Der einzige Weg Quicksand zu gewinnen ist es, alle Sanduhren in die Gefahrenzone zu bewegen. Erreicht die letzte Sanduhr diese Zone, endet das Spiel und die Gruppe hat gewonnen.

Erhöht sich die Schwierigkeitsstufe, kommen immer mehr Sonderregeln ins Spiel. So darf möglicherweise nicht mehr gesprochen werden, mehr Sanduhren werden platziert, Karten werden aus dem Stapel aussortiert oder die Karten müssen so auf der Hand gehalten werden, dass lediglich die Mitspieler sie sehen. Dem Spiel liegen in Summe 5 Sanduhren bei: 2 langsame, 2 mittlere und eine schnelle. Sie alle brauchen unterschiedlich lange, um vollständig durchzulaufen, was das Spiel noch unberechenbarer macht.

Fazit

Quicksand erregt natürlich direkt durch die Sanduhren Aufmerksamkeit. Während die Idee, Sanduhren stärker in Spiele zu integrieren (stärker als sie nur als Druckmittel gegen lange Grübler und Optimierer zu verwenden) zwar nicht komplett neu ist, ist sie doch eher selten und hier wirklich sehr gut ausgeführt.

Die Anleitung schafft es, alle Regeln kurz, aber trotzdem sehr verständlich zu erklären und der Einstieg in das Spiel fällt nicht wirklich schwer. Das Material ist von guter Qualität, und besonders die Sanduhren sind toll. Sie sind groß und der knallig-orange Sand hilft, das gesamte Spielgeschehen übersichtlich zu gestalten. Auch die 3 verschieden schnellen Sanduhren sind ein toller Mechanismus und gut konzipiert.

Diese sind direkt mein erster Pluspunkt. Mit den unterschiedlich schnellen Sanduhren und auch all die anderen Sonderregeln ist es wirklich sehr einfach, den Schwierigkeitsgrad anzupassen. Je nach Schwierigkeitsstufe zeigt eine Tabelle in der Anleitung, welche Sanduhren und speziellen Module verwendet werden. Gerade diese Module machen das Spiel nicht nur schwerer, sondern ändern es auch noch grundlegend, was den Wiederspielreiz positiv beeinflusst. Außerdem muss gesagt werden, dass alle Schwierigkeitsstufen zwar meisterbar sind, dies allerdings durchaus nicht zu einfach machen ist. In meinen Spielrunden war die Schwierigkeit genau angemessen.

Quicksand schafft es, mit einfachen, schnell zu erlernenden Regeln viel Spielspaß aufkommen zu lassen. Das Grundprinzip lediglich eine Karte auszuspielen und Sanduhren zu bewegen, ist ziemlich simpel, doch durch den Zeitstress kommt trotzdem eine sehr große Schwierigkeit hinzu.

Leider hat Quicksand jedoch auch ein paar negative Aspekte. Hier wäre zunächst ein ziemlich großer Glücksfaktorzu nennen. Wird beispielsweise ein Joker benötigt, um eine Sanduhr wieder ins Spiel zu bringen, dieser jedoch einfach nicht nachgezogen, so lässt sich nichts machen und die Partie ist verloren. Natürlich bietet es sich an, schnell einfach irgendwelche Karten zu spielen, um schneller an neue Karten zu kommen, doch mit viel Pech kann manchmal sogar diese Strategie nichts nützen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass zwar durch die ganzen Module viel Veränderung eintritt, meist jedoch trotzdem dieselbe Strategie die Beste ist. Während das Spiel an sich also abwechslungsreiche Aufgabestellungen aufweist, ist der Weg, diese zu lösen, trotzdem immer derselbe. Hat man also einmal eine sinnvolle Strategie entwickelt, lässt sich diese mehr oder weniger auf alle Schwierigkeitsstufen anwenden. Meines Erachtens überwiegt trotzdem die Abwechslung durch verschiedene Schwierigkeitsstufen.

Quicksand ist also ein kurzweiliges, kooperatives Echtzeit-Spiel, das mit wenigen Regeln trotzdem viel Raum für Strategien lässt und mit mehreren Schwierigkeitsstufen angemessene Herausforderungen erzeugt. Doch mit der richtigen Strategie und einer Portion Glück lassen sie sich alle bewältigen und versprechen viel Spielspaß.

Rezension Michele Stark

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Quicksand: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.09.25 von Michele Stark - Tolles Echtzeitspiel mit simplen Regeln, welches jedoch trotzdem sehr viel Spaß macht.
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