Rezension/Kritik - Online seit 07.05.2020. Dieser Artikel wurde 2211 mal aufgerufen.

No Return: Es gibt kein Zurück!

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Autor: Marco Teubner
Illustration: Fiore GmbH
Verlag: moses. Verlag GmbH
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2019
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3623
No Return: Es gibt kein Zurück!

Spielziel

No Return ist ein Legespiel, das sich aus zwei Phasen zusammensetzt. In der ersten sammeln die Spieler Steine und legen sie – absteigend nach Zahlen und getrennt nach Farben sortiert – vor sich aus. Sobald sich ein Spieler dafür entscheidet, in die zweite Phase zu wechseln, beginnt er mit dem Abbauen, indem er mit seinen Steinen im Vorrat die ausgelegten Steine freikauft, denn erst dann bringen sie Punkte.

Ablauf

Zu Beginn zieht jeder Spieler 8 Steine aus dem Beutel – bei Nichtgefallen darf er beliebig viele davon einmalig austauschen. Es gibt Steine mit den Zahlen von 1 bis 11 je zweimal in jeder der sechs Farben. Die gewählten Steine stellt jeder vor sich auf, so dass sie die Mitspieler nicht sehen können.

Wer am Zug ist, darf entweder Steine einer Farbe ausspielen und in ihrer Wertigkeit absteigend von oben nach unten vor sich auslegen. Oder im späteren Spielverlauf auch bereits ausliegende Spalten ergänzen. Ergänzen darf man die Spalten jedoch nur nach unten hin, also mit gleich großen wie die letzte ausliegende Zahl bzw. mit kleineren. Nachgezogen wird immer wieder auf 8 Steine.

Die Alternative zum Steine ausspielen ist der Tausch von bis zu vier Steinen. Die weggegebenen Steine kommen dabei aus dem Spiel.

Die ausgelegten Steine bringen am Ende jedoch nur Punkte, wenn man sie vorher wieder freikauft. Dazu muss jeder Spieler für sich zu einem beliebigen Zeitpunkt im Spiel in die zweite Phase wechseln. Dann nimmt man gleichfarbige Steine aus dem eigenen 8-Steine-Vorrat, summiert ihre Werte und kauft damit Steine einer ausliegenden Farbspalte frei, deren Summe nicht höher sein darf als die jener Steine, die man zum Bezahlen verwendet. Zu beachten ist dabei, dass die ausliegenden Spalten immer nur von klein nach groß freigekauft werden dürfen. Auch in dieser zweiten Phase darf man alternativ bis zu vier Steine weggeben, um vier neue aus dem Sack zu ziehen.

No Return endet, sobald der Vorrat im Sack erschöpft ist – dann wird noch die Runde zu Ende gespielt. Jeder zählt jetzt die Werte seine freigekauften Steine zusammen und subtrahiert davon die Werte der noch in Spalten ausliegenden Steine.

Fazit

Das Auslegen von Steinen oder Karten in auf- oder absteigenden Reihen bzw. Spalten gab es schon öfter. Eher ungewöhnlich bei No Return ist die Tatsache, dass die Spalten nur nach unten hin ergänzt werden dürfen. Und die wirkliche Besonderheit ist die zweite Phase, in die jeder Spieler zu einem beliebigen Zeitpunkt wechseln darf. Genau da liegt auch der Kniff des Spiels: Wie leicht darf das Säckchen werden, damit ich später noch die Chance habe, genügend Steine aus dem Sack zu ziehen, um damit meine Auslage auch wieder freikaufen zu können? Oder wie viele Spielzüge darf ich machen, bis es so weit ist, oder wie groß darf die Summe der ausliegenden Steine insgesamt sein?

Doch nicht nur diese Fragen spielen hier eine Rolle, auch die Auslagen der Mitspieler sollte man im Auge behalten. Denn es macht schon einen Unterschied, ob man viele "fette" Reihen vor sich ausliegen hat, die mit 11 oder 10 beginnen und sich mit relativ hohen Zahlen fortsetzen. Schließlich bedeutet es viel Aufwand, diese Spalten zurückzukaufen. Deshalb ist es auch schlau, eine 10 oder 11 auch mal zurückzubehalten, um in der zweiten Phase damit große Rückkaufschritte durchführen zu können. Oder auch Spalten mit kleineren Zahlen zu legen, so dass man diese später in der zweiten Phase oft mit einem Schlag komplett freikaufen kann.

Der Titel No Return ist der Tatsache geschuldet, dass man nicht mehr in Phase 1 zurückkehren kann, sobald man in die Phase 2 gewechselt hat. In meinen Runden verspürte nie jemand den Wunsch dazu, dies zu tun. Im Gegenteil: Meistens kommt in der Phase 1 die Gier so stark durch, dass man noch etwas in seine Spalten dazulegen will und dann noch etwas. Und dann das Spiel zum Schluss mit Minuspunkten zu beenden, weil man es nicht mehr geschafft hat, die riesige Auslage in Siegpunkte umzuwandeln.

Ein schöner spielerischer Kniff, der mir gut gefällt. Leider macht das Material dem Spielspaß einen fetten Strich durch die Rechnung. Am Material der Steine selbst gibt's nichts auszusetzen, sie fühlen sich wunderbar an, und auch der Sack ist groß genug, um ohne Schwierigkeiten daraus ziehen zu können. Aber die Farbaufdrucke der Steine ist schlecht. Weiß und Gelb sowie Rot und Pink lassen sich auch bei gutem Licht kaum mehr unterscheiden. Solange die Steine liegen, sind die Farben noch ganz gut zu erkennen, aber sobald sie aufgestellt werden, ist es vorbei mit den farblichen Unterschieden. Schade, denn das Spielprinzip hat das Zeug dazu, vor allem Gelegenheitsspieler anzulocken.

No Return funktioniert in jeder Besetzung gut, zu viert gefällt es mir jedoch weniger gut, weil da die Partien fast zu schnell vorbei sind. Wer Legespiele mag, sollte sich das hier mal ansehen. Ich werde auf meine weißen und roten Steine demnächst mal einen Punkt mit Lackstift in die obere Ecke malen, damit ich die Farben leichter unterscheiden kann.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung No Return: Es gibt kein Zurück!: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.03.20 von Sandra Lemberger

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