Rezension/Kritik - Online seit 10.05.2020. Dieser Artikel wurde 2307 mal aufgerufen.

Magic school

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Autor: Jonathan Favre-Godal
Verlag: Djeco
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 1 - 6
Dauer: 5 - 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2019
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2332
Magic school
Auszeichnungen:2020, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Gemeinsam ist man immer stärker. Und schlauer. Aber auch merkfähiger? Es steht viel auf dem Spiel, immerhin wollen alle Mitspieler in die Zauberschule aufgenommen werden. Wäre da nicht dieser perfide Test, mit merken und noch mehr merken und sich an Sachen erinnern, die man gerne mal verwechselt. Harry Potter kriegte nur einen Brief, und schon war er drin in der Schule. Wie ungerecht ist das eigentlich???

Ablauf

Magic School ist denkbar einfach. Wenn man dran ist, deckt man eine Karte auf. Die allererste Karte im Spiel wird allen Mitspielern gezeigt und verdeckt hingelegt. Ab der zweiten Karte geht es los, denn ab jetzt muss man sich immer die Frage stellen: Passt das aufgedeckte Bild zu einer der bereits verdeckten Karten?

Ja? Dann wird sie offen auf die (vermeintlich) passende Karte gelegt - ohne zu kontrollieren, ob das stimmt. Das kommt erst zum Schluss. Meint man, sie passt nicht, wird sie verdeckt hingelegt, so dass im Laufe der Runde ein 4x4 Raster entsteht. Bei Magic School passen jene Karten zusammen, die auf der einen Karte einen Gegenstand zeigen und dann - auf der anderen Karte - die Person, die diesen Gegenstand benutzt.

Die Eignungsprüfung für Jungzauberer ist vorbei, sobald auf dem Tisch 16 Stapel zu je zwei Karten liegen. Jetzt wird jedes Pärchen kontrolliert, und wenn es tatsächlich zusammenpasst, gibt es einen Pluspunkt. Und beim nächsten Mal heißt es dann: besser sein als vorher.

Fazit

Wie schon so oft erwähnt: Merk- und Kooperationsspiele sind für Kinder immer weit vorne dabei. Die Kombination von beidem ist also eine sichere Bank, um die Kleinen für ein Spiel zu interessieren. Sowohl die Angst zu verlieren als auch die Angst, sich etwas nicht merken zu können, werden durch die Gruppe aufgefangen. Wenn die Regeln eines Spieles dann noch so schnell erklärt sind wie bei Magic School, ist es spitze.

Man sollte vor der allerersten Runde kurz zeigen, wie ein Paar zusammenpasst (Gegenstand plus die Person) und auf die gemeinen Feinheiten hinweisen (zwei verschiedene Zauberstäbe, zwei verschiedene Bücher, Kessel, Tränke usw). Aber danach erklärt man, indem man spielt. Es geht auch erfreulich langsam und sachte los, aber das ändert sich natürlich, je mehr Karten auf den Tisch kommen. Und da zeigt es sich wieder, mit wie wenig Aufwand man bei Kindern viel Emotion erzeugen kann: Wenn zum Beispiel eine Karte aufgedeckt wird, das passende Gegenstück schon offen auf einer anderen Karte liegt und allen klar wird: Das Pärchen können wir wohl abschreiben. Oder wenn plötzlich wilde Diskussionen entstehen, wo die andere Karte genau liegt und die Kinder vielleicht nicht mehr sagen können, wo genau, aber immerhin ihr Gefühl beschreiben können, wie früh oder spät die Karte ins Spiel kam. Das muss ein Spiel erst mal hinkriegen, Kinder auf so einer Ebene miteinander diskutieren zu lassen.

Durch den Zufall der Karten kann Magic School natürlich auch knüppelhart werden, wenn die passende Zweitkarte ewig nicht kommt. Da wird das Erinnerungsvermögen der Mitspieler sehr an die Grenzen gebracht. Ein richtig positives Ergebnis gibt es auch erst ab 10 richtigen Pärchen. Das mag ab und an frustrierend für manche Kinder sein, wird aber durch die kurze Spieldauer und ein "Noch mal!" aufgefangen, eine Anschlussrunde gibt es hier fast immer. Zwei Partien in Folge zu spielen hat zudem noch den Effekt, dass man sich nicht mehr sicher ist: Lag die Karte in der Runde davor an dieser Stelle ... oder jetzt? Dadurch kann Magic School noch eine gemeine Ebene entwickeln.

Die Grafik der Karten ist ungewöhnlich und sehr schön gelungen. Verspielt, aber nicht naiv kindlich, was die mitspielenden Kinder auch sehr zu schätzen wissen. Die Aufmachung ist für sie interessant, weil sie mal etwas anderes ist als der gewohnte Kram im Regal. Es sieht schon fast ein bisschen erwachsen aus.

In der ganzen Schwemme von Merk- und Kooperationsspielen für Kinder ist es djeco und Autor Jonathan Favre-Godal tatsächlich gelungen, mit einfachsten Mitteln ein Spiel zu entwickeln, das deutlich aus der Masse heraussticht. Es mag vielleicht kein langes Haltbarkeitsdatum haben, aber in der Zeit, in der es die Kinder begeistert, tut es das ordentlich. Meine Testkinder empfehlen: Stellt euch dieser Zauberprüfung. Und dem schließe ich mich an.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Magic school: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.02.20 von Christoph Schlewinski - Einfach, schnell, gut anstrengend und sehr spannend für Kinder.

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