Rezension/Kritik - Online seit 15.02.2019. Dieser Artikel wurde 3838 mal aufgerufen.

Trollfjord

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Autor: Kristian Amundsen Østby
Eilif Svensson
Verlag: Zoch Verlag
Aporta Games
Rezension: Marcus Janka
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 - 60 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 2003
Trollfjord

Spielerei-Rezension

Spielereikritik:

Schätze hämmern - Die Felsenfestungen des alten Berggeists sind vom vielen Gestein zugeröllt. Daher bietet er Trollen üppige Belohnungen an, die Hand und Hammer anlegen. Allerdings sollten sie nicht zu viel Geröll einer Farbe herausschlagen. Denn dann bekommt er schlechte Laune.

Das Trollland zeigt 12 Regionen. Dort, wo sich die Grenzen dreier Regionen treffen, recken sich Festungen mit den Werten von eins bis drei empor. Um den Spielplan herum führt der variabel zusammengesteckte Holzweg, auf dem sich Setzfelder und Wanderfelder abwechseln. Schätze werden verdeckt gemischt, jeweils einer auf jede Region gelegt und aufgedeckt.

Jeder erhält zehn Trolle, einen Obertroll sowie einen Schatzbeutel, der bereits Mitbringsel im Wert von 4, 8 und 16 enthält. Der Obertroll zieht auf den Feldern des Holzwegs entlang. Wer an der Reihe ist, darf bis zu drei unbesetzte Setz- oder Wanderfelder weiterziehen. Je nachdem, ob er ein, zwei oder drei Setzfelder weiterzieht, darf er die entsprechende Menge Trolle auf eine Region der entsprechenden Farbe setzen. Bewegt sich der Spieler auf den Wanderfeldern, darf er der Zugweite entsprechend Trolle ein bis drei Regionen weit bewegen.

Sobald jemand in mindestens zwei Regionen an einer Festung Trolle stehen hat, darf er hämmern. Zunächst darf man lediglich an Festungen mit dem Wert Eins hämmern. Steht ein Mitspieler in mindestens zwei Regionen an derselben Festung, kann er als Kumpan mithämmern. Wollen mehrere mithämmern, hat der mit den meisten Trollen in den Regionen den Vortritt. Nachdem entschieden ist, ob ein oder kein Mitspieler beim Hämmern mitmacht, entscheidet der aktive Spieler, ob er hämmert. Entscheidet er sich dagegen, ist sein Zug beendet.

Ansonsten hat der Felsenturm seinen großen Auftritt. Er ist vorher mit 44 kleinen Holzklötzchen in vier Farben gefüllt worden. Die Anzahl der eigenen Trolle und ggf. des Kumpans in den Nachbarregionen der Festung geben vor, wie oft mit dem Hammer gegen den Felsenturm geschlagen werden darf. Gleichzeitig bestimmt die Anzahl der Trolle, wie viele Steinchen einer Farbe aus dem Turm purzeln dürfen, ohne dass der Berggeist verärgert ist.

Wird das Farblimit überschritten, endet das Klopfen. Der oder die Spieler können durch Abgabe von Mitbringseln den Berggeist eventuell besänftigen. Ist der Berggeist ruhig gestellt, darf man einen Schatz aus einer angrenzenden Region einsacken. Dabei muss die Anzahl der herausgeklopften Klötzchen mindestens so groß sein wie die Zahl des Schatzes. Entscheidet sich der aktive Spieler den Schatz zu nehmen, darf ggf. der Kumpan weiterhämmern, solange die Menge an Schlägen bzw. Farbwürfeln nicht überschritten ist, denn natürlich darf man auch Schätze einsammeln, ohne den Berggeist vorher zu verärgern.

Wichtig ist, dass immer der hämmernde Spieler entscheidet, ob weitergemacht wird. Dieser wechselt, sobald bei einem Schlag kein einziger Farbwürfel aus dem Turm purzelt. Hat der aktive Spieler einen Schatz eingesackt, muss er ihn auf das Feld der Festungsnummer seines Schatzbeutels legen. War er an einer Festung mit dem Wert Eins erfolgreich, darf er jetzt an einer Festung mit dem Wert zwei und danach drei klopfen. Beim vierten Schatz hat er die freie Auswahl. Der Kumpan platziert den Schatz einfach verdeckt in seinem Schatzbeutel.

Nach dem Klopfen müssen alle Beteiligten auf jeden Fall alle Trolle aus einer angrenzenden Region entfernen. Die Regionen werden mit neuen Schatzplättchen bestückt, der Turm wieder mit allen Geröllstücken gefüllt. Derjenige, dessen Obertroll auf dem Holzweg am weitesten hinten steht, führt den nächsten Zug aus.

Hat jemand alle vier Felder des Schatzbeutels mit Schätzen belegt, haben die anderen noch einen Spielzug. Jeder zählt die Werte seiner gesammelten Schätze bzw. nicht benutzter Mitbringsel zusammen. Die höchste Summe entscheidet über den nächsten Trollkönig.

Der Felsenturm ist das hervorstechende Element bei Trollfjord. Das Hämmern der Edelsteine auf dem Turm spricht die Spieler an und verleitet zu häufigem Hämmern. Wie sinnvoll das Hämmern ist, hängt von der Anzahl der eigenen Trolle ab, die an der Festung stehen, bzw. mit wie vielen Trollen der Kumpan unterstützt. Dies führt zu interessanten Entscheidungen, da der aktive Spieler nicht alleine hämmern kann, falls ein Kumpan mithämmern und an den Schätzen partizipieren will.

Er kann sich lediglich entschließen, das Hämmern ganz bleiben zu lassen. Auch kann der erste, der einen Schatz wählt, unter Umständen einen kleineren wählen, damit der Kumpan leer ausgeht. Bescheidenheit kann manchmal gemein sein. Zwar funktioniert Trollfjord zu zweit, macht aber mit mehreren aufgrund der unterschiedlichen Konstellationen an den Festungen mehr Spaß.

Die nach einem erfolgreichen Schürfen der Edelsteine aufgedeckten neuen Schätze bergen neben dem Klopfen einen weiteren Glücksanteil, da die Schätze im Wert von 10 bis 28 variieren.

Der Felsenturm ist aus Holz gefertigt. Solange man nur an den dafür vorgesehenen Stellen klopft, hat man lange Spaß mit ihm. Der Spielplan ist liebevoll gestaltet. In den Regionen finden sich kleine Trolle bei diversen Beschäftigungen. Die Spielregeln liegen in Deutsch, Englisch sowie Französisch bei und erklären die Abläufe gut. Allerdings wirken die Regeln im Ganzen etwas aufgesetzt. Wer wann was bekommt und wie klopfen darf, ist nicht ganz eingängig, spielt sich aber ein und der Spaß am Hämmern überwiegt. Bei der nächsten Suche nach dem König der Trolle bin ich wieder gerne dabei.

Rezension Marcus Janka

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Trollfjord: 5,0 5,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.01.19 von Marcus Janka
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.19 von Jürgen Henrich

Leserbewertungen

Leserwertung Trollfjord: 4,3 4.3, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.10.18 von Waiko - Natürlich schaut man erstmal auf den Turm mit dem Hammer. Aber das eigentlich Besondere ist eine Kooperationsregel, die es uns erlaubt bei den Hammeraktionen der Anderen UNGEBETEN mitzuverdienen, indem wir unsere Trolle vorausschauend dorthin wandern lassen, wo die lieben Mitspieler abkassieren wollen. Und dann gibt es auch noch diese Laufleiste, bei der immer am Zug ist, wer hinten steht ... wofür er aber ausgerechnet denen Vorteile verschafft, die er vor sich lässt, um ihnen Spielzüge zu nehmen. In meinen Augen ein tolles Spiel, wenn man nicht nur (aber auch) auf den Turm samt Hammer schaut. Wer die kooperative Regel unterschätzt wird allerdings (selbstverschuldet) nicht ganz so viel Spaß haben. Ansonsten: Voll der Hammer!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.11.18 von Hans Huehnchen - Eine witzige Idee macht noch lange kein gutes Spiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.02.19 von Stina - Recht viele Regeln, hat uns aber sehr viel Spaß gemacht.

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