Rezension/Kritik - Online seit 18.05.2019. Dieser Artikel wurde 8589 mal aufgerufen.

Imhotep: Das Duell

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Autor: Phil Walker-Harding
Verlag: KOSMOS
Rezension: Stefan Ducksch
Spieler: 2
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 716
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Imhotep: Das Duell

Spielerei-Rezension

Spielereikritik: Besser als der Vorgänger

Als Imhotep 2016 auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres landete, scheine ich einer der wenigen Spielekritiker gewesen zu sein, die das nicht nachvollziehen konnten. Der eigentliche Clou des Spieles störte mich: Die Zwänge zum Beladen der Schiffe und die Möglichkeit, dass andere diese abtransportieren und meine Pläne nachhaltig durchkreuzen konnten. Das alles war mir dann doch zu zufällig oder besser: zu willkürlich, als dass es mich hätte begeistern können. Sehr schnell hatte sich zudem das Gefühl eingestellt, in diesem Spiel alles bereits einmal gesehen zu haben, ohne viel Hoffnung auf Abwechselung.

Deshalb habe ich mich – zugegebenermaßen – nur vorsichtig an die erste Partie des Zweipersonenspieles Imhotep – Das Duell herangetraut. Das große Plus des Brettspieles, das beeindruckende Material mit den dicken Holzklötzen, ist hier Spielmarken gewichen, schließlich muss ja alles in die deutlich kleinere Zweierspiel-Schachtel von Kosmos passen. Doch bereits in der ersten Partie hat es mich gepackt: Jetzt passte es! Es fühlt sich nun nicht mehr über einen längeren Zeitraum so an, als würde mit mir gespielt. Jetzt habe ich mehr Einfluss – logisch, wir spielen ja auch nur zu zweit.

Wieder sollen Pyramiden, Grabstätten oder Obelisken errichtet werden, wieder gibt es zu allen Punktemöglichkeiten optional zuschaltbar eine B-Seite, was Imhotep – Das Duell schön variabel macht, sodass sich jeder seinen Lieblingseffekt aussuchen kann. Diese Punktemöglichkeiten liegen als kleine Streifen vor jedem der beiden Spieler aus. Für die Pyramide wollen wir möglichst viele gleichfarbige Steine schichten, beim Obelisken geht es vor allem um Höhe, in der Grabkammer benötigen wir von der Ordnungszahl benachbarte Bauteile, um zu punkten, im Tempel sammeln wir Sonnensymbole.

Dieses Material erhalten wir über einen zentralen Spielplan mit drei mal drei Feldern, an dessen drei Zeilen und Spalten jeweils ein Schiff liegt. Es ist stets mit drei Plättchen für unsere Baumaßnahmen beladen. Wir können eines davon nur abfahren lassen, wenn mindestens zwei Spielsteine – eigene oder fremde – in der entsprechenden Reihe oder Spalte stehen. Am Zug können wir abwechselnd eine unserer vier Figuren in das 3x3-Raster einsetzen oder eben ein Boot werten. Dabei ist zu beachten, dass die Position der eingesetzten Figuren in der Spalte/Reihe auch ganz konkret angibt, was wer von dem ablegenden Boot erhält.

Da jede Figur nach der Wertung abgeräumt und dem Besitzer zurückgegeben wird, ergibt sich manchmal, dass wir etwas bekommen, was wir gar nicht wollen. Vielleicht haben wir auf ein fettes Plättchen in einer Zeile geschielt, aber unser Gegner wertet stattdessen die Spalte und räumt dabei unseren Stein mit vom Plan. Jetzt bekommen wir etwas anderes und müssen unsere Figur auch noch neu ins Spiel bringen. Dieser kleine Kniff reicht aus, um uns hier richtig ans Tüfteln zu bekommen, ohne dass ein Hirnverzwirner daraus wird.

Zudem sorgt er für Emotionen, denn der andere kann, wie im Brettspiel, uns auch bei dieser Imhotep-Version schön in die Suppe spucken. Aber dies ist begrenzter, die Spieldauer ist kürzer, und es gibt noch ein Element, das einen Notausgang öffnet. Es gibt eine größere Anzahl Aktionsplättchen, die man offen auslegt, wenn man sie über eines der abgerechneten Schiffe bekommt. Sie erlauben Sonderaktionen, das mehrfache Platzieren von Figuren, das Vertauschen oder das sofortige Nehmen von Plättchen: Hier wird es schön variabel, ohne jemals unübersichtlich zu werden.

Zwei geübte Spieler benötigen nicht einmal die auf der Packung angegebenen 30 Minuten für eine Partie, meist geht es flotter und somit bleibt immer Zeit für eine Revanche. Damit passt Imhotep – Das Duell prima in die Kosmos-Zweierreihe – und überflügelt seinen großen Vorgänger deutlich. Man sollte dem Duell zwischen Echnaton und Nofretete, eingefangen übrigens auf einem wunderschönen Kartonbild von Illustrator Claus Stephan, auf jeden Fall eine Chance geben.

Rezension Stefan Ducksch

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Imhotep: Das Duell: 5,0 5,0, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.04.19 von Stefan Ducksch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.09.18 von Michael Kahrmann - Ganz schön tricky. Angenehm zu spielen, fordernd und schön anzusehen. Gefällt mir gut.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.04.19 von Michael Timpe - Hätte ich nicht erwartet, aber ist fast anspruchsvoller zu spielen als das grosse Spiel. Mal wieder ein besseres 2er mit viel Interaktion, allerdings auch "Konfliktstoff", das muss man mögen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.04.19 von Michael Andersch - Gefällt mir fast besser als das große Brettspiel. Angenehme Zwänge, schöne Optik, kaum Downtime und ziemlich spannend. Absolute Empfehlung im Bereich der Spiele für 2!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.05.19 von Michael Dombrowski
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.05.19 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.07.19 von Jürgen Henrich
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.07.19 von Tommy Braun - Auf den Punkt. Neben 7 Wonders Duell, Targi und Hanamikoji sucht es sich einen Platz in meinen Top 3 2er.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.09.19 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.11.19 von Michael Fuchs

Leserbewertungen

Leserwertung Imhotep: Das Duell: 4,5 4.5, 11 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.10.18 von Hans Huehnchen - Besser als das reguläre Imhotep zu zweit. Angenehm fluffiger Schlagabtausch mit Ärgerfaktor.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.12.18 von SevieG - Nachdem Imhotep in meinen Runden nicht gut ankam, war ich zunächst skeptisch ... Doch der Kauf von Imhotep Duell hat sich gelohnt. Kompaktes Taktikspiel mit wenig Regeln, kurzer Spieldauer und einigen taktischen Zwängen. Top für Zwischendurch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.12.18 von Oliver Müller - Rundum gelungener Zweier aus der bekannten Kosmos Reihe: Eingängig, flott und taktisch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.05.19 von Tim - In der Tat einfach zu bewerten: besser als das Original. :-)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.08.19 von Mara Jade - Gähnend langweilig.... nichts für Vielspieler.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.08.19 von Mike Camen - Spielreiz Note 1? Also wir haben wohl verschiedene Spiele gespielt. Ein sehr schönes forderndes 2er Spiel, das bei uns immer sehr gerne auf den Tisch kommt. Schnell erklärt, schöne Spannungskurve und immer wieder überraschend wie gut die eigenen Pläne gelingen oder leider manchmal auch misslingen. Ein super Spiel!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.08.19 von Andreas Arnold - Mein 2er-Favorit. Wer diesem Spiel nur 1 Punkt gibt dem ist nicht zu helfen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.08.19 von Daniel Noé - Gerade als Vielspieler eine wunderbare und alles andere als langweilige Abwechslung - Schönes Spiel
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.08.19 von Hans Peter - Auch wir fanden es nicht sehr aufregend... kein Vergleich zu Targi oder 7 Wonders Duel, was wir lieben. Muss die Sammlung leider direkt wieder verlassen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.09.19 von Torsten Früh - Ein flüssiges und stimmiges Spiel. Das beste 2-Personen-Spiel überhaupt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.09.20 von sutrebuh - Anderen eins Auswischen als Spielprinzip! Erst versucht man der/m anderen die besten Positionen wegzunehmen und wenn sie/er sie dann doch besetzt, dann lässt man halt das andere Boot fahren. Ätsch, wieder eins ausgewischt! Doch umgekehrt läuft es natürlich genauso. So kann man in schöner Regelmäßigkeit die Pläne des Gegenübers zunichte machen. Danach wird dann ein neues Schiff beladen, was die Situation regelmäßig gehörig ändert und die eigenen Figuren so manches Mal buchstäblich schlecht dastehen lässt. Ohnehin kommt nicht wenig darauf an, wann wo welches Plättchen auftaucht. Fortuna hat also nicht wenig ihre Hände im Spiel hat, wozu die Aktionsplättchen noch das ihre beitragen. Dem Spiel lässt sich so wenig Strategisches abgewinnen, dass es sich geradezu auf ein Taktieren um des Taktierens willen reduziert. Dem Duell fehlt die Leichtigkeit, die das große Imhotep zum Familienspiel gemacht hat, ohne dass es das nötige Gewicht für ein fesselndes Spiel erlangt. Außerdem fehlen die in ihrer Summe imposanten Holzwürfel, die dem Tempel- und Pyramidenbau wunderbar Gestalt sowie Atmosphäre verliehen haben.

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