Rezension/Kritik - Online seit 31.07.2018. Dieser Artikel wurde 2942 mal aufgerufen.

SOS Dino

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Autor: Ludovic Maublanc
Théo Rivière
Verlag: LOKI
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 1 - 4
Dauer: 25 Minuten
Alter: ab 7 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 1991
SOS Dino
Auszeichnungen:2018, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Da grasen (oder jagen) die kleinen Dinos einfach so friedliebend in der Gegend herum - und plötzlich gibt es nur noch Chaos. Aus vier Vulkanen fließt Lava in unberechenbaren Bahnen, dicke Steinbrocken fallen vom Himmel und blockieren die Wege und manchmal explodieren die Vulkane sogar. Also ab auf die rettenden Berge - und auf dem Weg dahin gemeinsam ein paar Dino-Eier einsammeln kann nicht verkehrt sein.

Ablauf

Die bösen Vulkane, die rettenden Berge und blöde, spitze Steine als Hindernisse, das alles liegt vor den vier kleinen Dinos. Die Action geht sofort los, indem der Spieler am Zug in den Beutel greift und ein Plättchen herauszieht. Auf dem ist entweder ein Lavastrom oder ein runder Stein zu sehen. Den Lavastrom legt man an den passenden Vulkan an (erkennbar an den farbigen Blumen auf dem Plättchen und an dem Vulkan) und zwar so, dass der Lavafluss schön weiter fließt. Dann schaut man, was neben den Blumen und der Lava noch abgebildet ist: ein oder zwei Fußstapfen oder ein Vulkan.

Im Falle der Stapfen kann man jetzt einen oder zwei verschiedene Dinos (je nach Symbol) ein Feld vorziehen. Landen sie dabei auf einem Dino-Nest, sammelt man das Ei darauf sofort ein und legt es auf einen der vier Berge. Das ist jetzt in Sicherheit. Dasselbe gilt für einen Dino, wenn er auf einen Berg gezogen wird. Leider darf man nicht den Dino bewegen, dessen Farbe auf dem Plättchen zu sehen ist (zur besseren Übersicht ist der Dino auf der Rückseite noch mal durchgestrichen dargestellt).

Ein Vulkan auf einem Plättchen heißt: Man muss noch ein Plättchen ziehen und passend anlegen - und vielleicht noch eines und noch eines, wenn wieder Vulkane drauf abgebildet sind. Ist ein Stein auf dem Plättchen, sucht man auf dem Plan das Symbol, das auf dem Stein abgebildet ist. Ist das Feld von der Lava bedeckt, kommt der Stein aus dem Spiel. Steht da ein Dino, wird dieser leider auch aus dem Spiel entfernt. Landet ein Stein aber auf einem freien Feld kann man einen Dino bis zu zwei Felder weit ziehen.

Jetzt kann es sein, dass der Lavastrom eines Vulkans durch Hindernisse (Spielfeldrand, Steine, andere Lava) blockiert wird. Sollte für diesen Vulkan wieder ein Plättchen gezogen werden, explodiert er und man nimmt den Vulkan vom Brett. Darunter tauchen jetzt drei weitere Ausgänge der Lava aus, er strömt also in verschiedene Richtungen weiter. Das kann gefährlich sein, denn Dinos können von der Lava eingekesselt werden, wenn man nicht aufpasst. Sollten die Wege eines explodierten Vulkans alle irgendwann blockiert sein, geht das Plättchen sofort aus dem Spiel und ein neues wird gezogen.

Das Überlebensrennen ist vorbei, wenn entweder alle Dinos auf den Bergen und/oder aus dem Spiel sind oder wenn der Beutel leer ist. Dann gibt es für jeden Dino zwei und für jedes Ei einen Punkt. Und beim nächsten Mal macht man es hoffentlich besser.

Fazit

Loki ist die neue Kinderspielsparte von iello ... also ielLO KIds ... Loki ... wäre ich auch nicht drauf gekommen. Loki startet mit drei Spielen, von denen sich eines aber deutlich heraushebt, nämlich SOS Dino. Hier stimmt der Regelaufwand, den man gut nach und nach streuen kann. Ich würde raten, den Kindern das Spiel während des Spieles zu erklären, indem immer nur die zum Plättchen passenden Regeln erklärt werden. Dadurch kann man quasi sofort starten. Hier stimmt auch die Aufmachung, angefangen bei den Dino-Figuren (braucht ein bisschen, dass kein Kind einen speziellen Dino haben darf, aber passt schon), bis hin zu den Bergen, Vulkanen und der sich immer weiter ausbreitenden Lava. Besonders dadurch ergibt sich ein einfacher, aber schöner Spannungsbogen, denn die bedrohliche Lava breitet sich automatisch aus und begrenzt das Spielfeld und die Bewegungsmöglichkeiten der Spieler immer mehr - und auch von Spiel zu Spiel immer neu. Der Spannungsbogen hält sich also. SOS Dino ist ein tolles Spiel, aber Loki hat leider, leider eine Punktlandung knapp verfehlt.

Was gefällt hier dran nicht?

  • Das Material: Obwohl das Spiel - zu Recht - ab 7 ausgewiesen ist, sind Kinder eben Kinder und nur bedingt feinfühlig. Das muss man hier aber sein, wenn man die Vulkane und Berge vor jedem Spiel zusammenstecken will. Ist man es nicht, fransen die Vulkanspitzen schnell aus und noch schlimmer: Die Berge reißen ein. Das passiert einfach, auch wenn man sehr, sehr vorsichtig ist. Leider kann man nicht alles zusammengebaut einfach in der Schachtel lassen. Abbauen, aufbauen, abbauen, aufbauen ... das Material hält das nicht lange aus.
  • Die Regel: Da muss Loki definitiv auch noch mal üben. Gute Regeln schreiben ist eine Kunst und gute Kinderspielregeln schreiben ist eine besondere Kunstform. Man muss ja davon ausgehen, dass sich Eltern die durchlesen und dass es durchaus Nichtspieler-Eltern sind. Also muss auch der kleinste Punkt abgedeckt werden. Ist es hier nicht. Wie viele Dinos können auf einem Berg gerettet werden? Was genau ist ein Hindernis? Wann explodiert ein Vulkan (Das Beispiel lässt vermuten, es geht nur durch ein bestimmtes Plättchen. Ist aber nicht so.)? Fragen über Fragen, die man sich selbst irgendwann beantworten kann. Aber eben irgendwann ... und für eine Frage bekam ich nur die Antwort, indem ich die Redaktion von Loki angeschrieben hatte (auf einem Vulkan können mehrere Dinos gerettet werden).

Mit SOS Dino hätte Loki ein wirklich fulminanter Auftakt gelingen können. Es spielt schon jetzt sehr weit oben mit im aktuellen Kinderspieljahrgang, aber es hätte richtig weit oben mitspielen können ... vielleicht sogar auf der Spitze selbst. Aber dafür sind die Regeln und das Material leider nicht gut genug. Es ist trotzdem ein Spiel, das man sich wirklich kaufen kann. In der Familie können sogar 5- oder auch 4-Jährige problemlos mitspielen (Letztere ziehen dann zwar eher nur die Plättchen, macht denen aber auch Spaß). Es hat viele schöne taktische Überlegungen, es hat kein Koop-Alpha-Spieler Problem, da immer nur der Spieler am Zug bestimmt, wohin ein Dino soll, es hat eine tickende Uhr, weil die Lava immer mehr und mehr wird. Der immer leerer werdende Plättchenbeutel macht die Kinder kribbelig, Dinos, auf die Lava zufließt macht die Kinder kribbelig ... Kinderherz, was willst du mehr? Nicht viel. Und mir als mitspielendem Erwachsenen geht es ebenso. Ich spiele SOS Dino super gerne mit Kindern. Da erlebt man mal wieder, was Spannung am Tisch ist. Also, Leute: Achtung, der Boden ist Lava!!!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung SOS Dino: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.05.18 von Christoph Schlewinski - Mit klarerer Regel und besserem Material sogar sechs Punkte. Ein tolles Kinderspiel für die ganze Familie.

Leserbewertungen

Leserwertung SOS Dino: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.04.21 von Katthi - Es ist ein wirklich sehr schönes Kinderspiel! Meine Kinder (5 und 10 Jahre) spielen es sehr gerne. Es macht Spaß und ist spannend, welches Plättchen man zieht und ob nicht ein Vulkan explodiert. Die Regeln waren für uns eigentlich klar, aber ich bin auch ein Vielspieler. Punktabzug bekommt das Spiel wegen des teilweise schlechten Materials, da kann ich den hier bereits erwähnten Schwächen nur zustimmen. Aber trotzdem kommt es immer wieder auf den Tisch und man überlegt zusammen, welcher Dino am besten einen Schritt machen sollte.

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