Rezension/Kritik - Online seit 28.03.2018. Dieser Artikel wurde 4474 mal aufgerufen.

Monopoly Gamer

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Autor: keine Angabe
Verlag: Hasbro
Rezension: Stefanie Marckwardt
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3799
Monopoly Gamer

Spielziel

Monopoly! Sonst gilt es, dabei immer am meisten Geld zu scheffeln und die anderen durch Wucherpreise abzuzocken ... nicht so bei Monopoly Gamer! Denn wer die Welt von Mario und Co. kennt, der weiß, dass Siege über die Endgegner/Bosse enorm wichtig sind - und so ist es hier bei Monopoly Gamer zum Glück auch. Eine gute Mischung aus Münzen, gekauften Grundstücken und besiegten Bossen wird dich zum Sieg führen! Denn hier zählen am Ende die meisten Siegpunkte und Geld ist dabei nur sehr wenig wert ...

Ablauf

Bei Monopoly Gamer zieht man mit Mario, Peach, Yoshi oder Donkey Kong über den Spielplan, der wie üblich Grundstücke aufweist, Freiparken, Gehe in das Gefängnis sowie das Gefängnis an sich; alle anderen Felder sind "einzigartig" der Gamer-Spielwelt angepasst. Es gibt Rohre, durch die man zum nächsten Rohr zieht, Münzfelder, auf denen man durch Auswürfeln Münzen erhält, Steinblockfelder, auf denen man zwei Münzen hinterlegen muss sowie das Supersternfeld, auf dem jede Spielfigur ihre spezielle Fähigkeit aktiviert.

Weitere Änderungen sind:

Es gibt nur Münzen, keine Geldscheine - am Spielende geben 5 Münzen 10 Siegpunkte.

Es gibt keine Häuser/Hotels - besitzt man ein zusammengehöriges Paar, verdoppeln sich die Mieteinnahmen; Grundstücke geben einen aufgedruckten Siegpunktwert.

Es gibt keine Ereigniskarten, stattdessen neue Spezialfelder, die zuvor schon erwähnt wurden.

Es gibt zusätzlich zum Zahlenwürfel einen sogenannten "Power-Up-Würfel", der bei jedem Zug eine Fähigkeit aktiviert, die man vor oder nach dem Zug seiner Figur nutzen kann.

Immer, wenn man über Los zieht, findet ein Bosskampf statt. Man zahlt einen aufgedruckten Betrag und muss dann eine festgelegte Augenzahl erwürfeln. Schafft man es, dann erhält man einen Bonus; klappt es nicht, dann darf der reihum nächste Mitspieler bezahlen und sein Glück versuchen. Dies geschieht solange, bis der Endgegner besiegt ist oder alle gepasst haben.

Ansonsten ist alles wie beim "typischen" Monopolyspiel: Ich würfele, bewege meine Figur und das Feld, auf dem ich lande, bestimmt, was zu tun ist. Liegt allerdings auf dem Endfeld oder dem Weg dahin Geld herum, darf man es einsammeln. Grundstückfelder, die niemanden gehören, darf man kaufen, oder es wird versteigert; ansonsten muss man Miete bezahlen. Zusätzlich darf man mit seinen Mitspielern Grundstücke handeln.

Je nach Spieleranzahl gibt es unterschiedlich viele Endgegner; sobald der letzte Boss besiegt ist, endet Monopoly Gamer. Man zählt nun die Siegpunkte seiner Münzen, Grundstücke und besiegten Endgegner zusammen - der mit den meisten Siegpunkten ist der Gewinner!

Fazit

Schon wieder eine Monopoly-Variante! Kann das denn gut sein? Das waren meine ersten Gedanken, als ich es das erste Mal erblickte ... und ja, Monopoly Gamer gefällt und das hat gleich mehrere Gründe:

Der Spielplan ist auf den ersten Blick ähnlich aufgebaut wie der eines normalen Monopolyspiels. Beim genaueren Hinsehen sieht man die verschiedenen Spezialfelder, außerdem gehören immer nur zwei Grundstücke zu einer "Farbreihe". Die Regel ist gut gegliedert, und farbliche Unterlegungen helfen, sich zurechtzufinden. Auf dem ersten Blick erscheint alles ausführlich beschrieben. Leider gab es bei Auslegung der Endgegnerboni Unstimmigkeiten, die die Regel nicht beantwortet.

Die Grundstücke sind grafisch und namentlich der Mariowelt angepasst - wir starten mit dem Eichenhain und Joshis Hügel, bewegen uns durch Wüstenlandschaften, Meere, Eiswelt, Dschungel, Minen sowie Wolkenzonen bis wir schlussendlich bei Bowsers Festung eintreffen und passend dann beim Überqueren von LOS den Endgegner treffen und kämpfen müssen.

Der Kampf an sich ist einfach gestaltet und sehr glücklich - das entspricht schön dem Konsolenspiel, denn auch dort ist eine gewisse Portion Glück für einen Kampfsieg notwendig. Außerdem bleibt es dadurch spannend, denn jeder hofft, noch dranzukommen und Schadenfreude ist ja bekanntlich auch nicht schlecht! Die Boni der Bosse sind sehr unterschiedlich, und dadurch kann die eine oder andere Ärgersituation entstehen - z. B. besteht als Bonus die Möglichkeit, einem Mitspieler ein Gebäude zum Originalpreis abzukaufen.

Die Spielfiguren sind detailgetreue Plastikfiguren, die einen schon durch den durchsichtigen Plastikeinsatz der Spielschachtel anlachen. Sie sind zudem durch verschiedene Spezialfunktionen sehr unterschiedlich, und so sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein; ansonsten besteht die Möglichkeit noch acht weitere Figuren dazuzukaufen. Für jede Figur gibt es eine allgemeine Übersichtskarte sowie eine Erklärung der Spezialfähigkeiten. Am Anfang erscheinen diese vielen Details etwas verwirrend, aber nach wenigen Spielzügen muss man nur noch selten nachgucken - alles prägt sich schnell ein.

Über die Schachtel kann man sich übrigens anfangs etwas ärgern, da sie mit Klebern zugeklebt ist statt eingeschweißt zu sein und bisher kenne ich keinen Trick, wie man diese Kleber abzieht, ohne kleine Beschädigungen zu hinterlassen.

Der Power-Up-Würfel bringt das viele Geld des Originals auf das Spielbrett - je nach Würfelergebnis müssen alle Spieler eine, der nächste Spieler oder ein beliebiger drei Münzen auf ihrem aktuellen Standort ablegen. Außerdem besteht die Möglichkeit, zwei Münzen direkt von einem beliebigen Mitspieler oder drei aus der Bank zu erhalten. Sobald man ein Feld auf dem Geld liegt betritt oder überschreitet, darf man das Geld einkassieren - hilfreich sind dabei die Röhren, durch die man eine lange Extrastrecke zurücklegt. Einige Würfelaktionen werden durch einen Spielcharakter modifiziert. So kann beispielsweise Mario immer eine Münze mehr aus der Bank nehmen. Nach dem Würfeln muss man sich immer entscheiden, welchen Würfel man zuerst ausführt. Oft kann es vorteilhaft sein, zuerst den Power-Up-Würfel auszuwerten, da durch ihn Geld auf den Spielplan gelangen kann, welches man wiederum teilweise einsammeln kann.

Gebäude sind hier günstig zu erwerben und es lohnt sich sehr - zum einem wegen der Siegpunkte am Spielende, zum anderen weil die Ausgabe sofort getilgt ist, sobald ein Mitspieler Miete zahlen muss - diese entspricht nämlich dem Kaufpreis und kann sich eventuell verdoppeln. Alle beiliegenden Karten sind verhältnismäßig dünn; für den Kaufpreis hätte man etwas mehr erwartet - Lizenzthemen kosten aber leider meist etwas mehr.

Die Atmosphäre des Konsolenspiels ist sehr gut auf das Brettspiel übertragen, es finden viele Interaktionen statt und, was mir besonders gefällt, es hat durch die vorgebende Anzahl von Endgegnern ein festes Ende und zieht sich daher nicht in die Länge, wie es beim Originalspiel schon mal passieren kann.

Die meisten Kinder haben es begeistert gespielt, unabhängig davon, ob sie Mario schon vorher kannten oder nicht. Durch Anpassungen für weniger als vier Spieler stimmt jedes Mal die Spieldauer. Zu zweit spielt jeder mit zwei Spielfiguren, damit auf dem Brett genug Action stattfindet. Durch Extrafiguren konnte es auch problemlos zu sechst gespielt werden.

Und braucht man immer noch einen neues Reiz, steht noch eine Variante PARTY! zur Verfügung, bei der jeder Spieler ein Figurenteam besitzt. Nur eine Figur pro Team ist auf dem Brett und kann im eigenen Spielzug einmal beliebig getauscht werden.

Monopoly Gamer bietet somit eine schöne und lang interessant bleibende Alternative zu einem klassischen Monopoly.

Rezension Stefanie Marckwardt

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Monopoly Gamer: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.01.18 von Stefanie Marckwardt - Schöne Monopolyvariante - nicht nur für Mariofans

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