Rezension/Kritik - Online seit 02.09.2017. Dieser Artikel wurde 6329 mal aufgerufen.

1, 2, 3: Hex Herbei!

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Autor: Marco Teubner
Frank Bebenroth
Illustration: Andreas Besser
Verlag: HABA - Habermaaß GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4561
1, 2, 3: Hex Herbei!

Spielziel

Mit Zauberstäben irgendwelche schwarz gewandeten Gestalten vertreiben oder Feuerbälle durch die Luft schleudern ... GÄHN! Kennt man doch alles. Die wahre (Zauber)Kunst ist es, in der Kristallkugel das richtige Symbol zu finden. Denn dafür braucht man immerhin ein gutes Auge. Und nicht irgendeinen Stock, mit dem man wahllos auf etwas zeigt - dann macht es PENG und alle fallen um ... kann ja jeder.

Ablauf

Nachdem der große Zauberkreis zusammengepuzzelt und die Spielfiguren an den Start gestellt wurden, bekommt jeder Zauberlehrling eine Kristallkugel, die er kräftig schüttelt. Dann wird sie an den linke Nachbarn weitergegeben und das magische Schauen beginnt.

Je nachdem, auf welchem Teil des Spielfeldes die eigene Figur steht, muss man eines von vier Bildern in seiner Kugel suchen. Welche das sind, verrät einem der Spielfeldrand. Da sind sie als Schatten aufgedruckt. Und einen dieser Schatten sucht man jetzt in der eigenen Kugel.

Dazu dreht und dreht und dreht man sie solange, bis eines der vier Bilder auf einem der Chips auftaucht. Hat man das geschafft, legt man seine Kugel schnell in die Mitte des Plans, damit alle kontrollieren können, ob man wirklich etwas gefunden hat.

Stimmt alles, darf man mit seiner Figur ein Feld vor - und muss in der nächsten Runde eines von vier anderen Bildern suchen.

Jetzt schütteln alle ihre Kugeln, geben sie links weiter und die Suche beginnt aufs Neue.

Gewonnen hat natürlich, wer als Erster im Ziel ist. Und der/die darf dann durch die Kristallkugel gemütlich beobachten, wie die anderen das Spiel wieder einpacken.

Fazit

Das ist mal neu. Also mal richtig neu. Ein Suchspiel, bei dem die Bilder in einer durchsichtigen Kugel versteckt sind und durch Drehen gefunden werden müssen. Wow - was für eine Idee!

Dazu noch thematisch sauber verpackt im Zauberei-Thema. Da ist sofort Stimmung am Tisch. Die Kinder sehen die Kugeln, die Aufmachung, die Figuren und sofort hat man die Runde voll.

Und eigentlich sieht alles nach einem Homerun aus. Denn spielerisch hat man sich hier auch Gedanken gemacht. Allein, dass man seine Kugel schütteln und weitergeben muss, ist klasse. Damit verhindert man, dass sich permanent jemand eine Vorlage zurechtdreht. Das honorieren selbst die Kinder mit einem ertappten Grinsen, die dem Mogeln sonst sehr zugetan sind.

Auch, dass man genau schauen und sich konzentrieren muss, ist eigentlich gut. Besonders, weil in der Kugel lauter verwirrende Chips liegen, bei denen man oft glaubt, man hätte etwas gefunden ... aber nee, doch nicht. War nur so ein ...Dings drauf. Also weiterdrehen und weitersuchen.

Aber leider bietet 1, 2, 3 - Hex Herbei! letztendlich nicht genug. Denn was hier überhaupt nicht gefällt:

  • Der Spielplan: Der ist groß und bunt und macht was her. Jedoch wellt sich die Pappe nach kurzer Zeit (und nicht nur in meiner Ausgabe). Puzzelt man ihn zusammen, sollte in der Mitte ein Loch entstehen, in das die Gewinnerkugel hineingelegt werden kann. Manchmal muss das auch schnell passieren. Geht aber nicht, wenn sich alles wellt. Dann kullert so eine Kugel im Eifer des Gefechts schon mal runter - und damit verschwindet der eben gefundene Chip wieder irgendwo in der Kugel. Das führt zu reichlich Frust.
  • Das Glück: Obwohl man es nicht denken mag: Die Glückskomponente ist beachtlich. Es ist sehr oft passiert, dass man seine Kugel weitergab, der nächste 2 - 3 x drehte, ein passendes Bild fand und den Punkt bekam. Während andere Kinder sich den Wolf suchten und nichts passierte. Das macht die Kugeln - so toll sie auch sind - im Endeffekt zu Würfeln. Sie lassen einen glauben, man habe hier etwas selbst in der Hand, aber eigentlich ist das nicht der Fall.
  • Die Abwechslung: Spätestens nach drei Runden beginnen bei den meisten Kindern die ersten Ermüdungserscheinungen. Denn außer Kugel schütteln - weitergeben - suchen passiert hier nichts mehr. Auch da lässt einen das Spiel glauben, es habe mehr zu bieten. Und der Prozentsatz der Kinder, die das nicht störte, war deutlich geringer als die Gelangweilten am Tisch.

Wie gesagt: Die Idee und die ganze Aufmachung sind phänomenal. Aber wenn man nach drei Runden bereits alles gesehen hat und dann noch mindestens 5 - 15 weitere Runden damit verbringen muss ... das haben die meisten Kinder deutlich abgestraft.

Ein völliger Reinfall ist 1, 2, 3 - Hex Herbei! zwar nicht. Aber es entsteht der Eindruck, man hätte noch mehr daraus machen können. Denn die Idee ist einfach bombenstark.

Man sollte dieses Spiel also erst mal ausprobieren, wenn man kann. Von einem Blindkauf würden viele Testkinder - und ich auch - abraten.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung 1, 2, 3: Hex Herbei!: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.06.17 von Christoph Schlewinski - Solide drei Punkte für eine klasse Grundidee, der auf Dauer aber leider etwas Fleisch fehlt

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