Rezension/Kritik - Online seit 03.08.2017. Dieser Artikel wurde 10366 mal aufgerufen.

5-Minute Dungeon

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Autor: Connor Reid
Illustration: Alex Diochon
Verlag: KOSMOS
Wiggles 3D
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 5
Dauer: 5 - 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 4,5 4,5 H@LL9000
4,4 4,4 Leser
Ranking: Platz 1733
5-Minute Dungeon
Auszeichnungen:2018, Spiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Um den Dungeon erfolgreich zu bewältigen, muss man bis zum Endgegner vordringen und diesen besiegen. Auf dem Weg dorthin begegnet man vielen Gefahren, die man – wer hätte es gedacht – innerhalb von fünf Minuten bewältigen muss.

Ablauf

Jeder Spieler wird mit 40 Heldenkarten, von denen er drei (oder mehr bei weniger Spielern) auf die Hand nimmt. Außerdem erhält jeder ein Helden-Tableau, das er auf eine beliebige Seite dreht. Davon hängt ab, über welche Sonderfähigkeit er verfügt. Sobald sich die Gruppe für einen von drei Schwierigkeitsgraden entschieden hat, wird eine bestimmte Anzahl an Dungeon- und Quest-Karten gemischt und verdeckt auf das erste Boss-Tableau gelegt. Ein Timer wird auf fünf Minuten gestellt, und schon kann's losgehen.

Alle spielen gleichzeitig. Jeweils die oberste Karte vom Dungeon wird aufgedeckt und muss besiegt werden. Dies geschieht anhand von Symbolen, welche auf den Karten der Spieler abgebildet sind und in entsprechender Anzahl abgeworfen werden müssen. Manche Karten zeigen auch gleich mehrere dieser Symbole, oder es handelt sich um Jokerkarten. Außerdem gibt es noch spezielle Karten, mit denen man Monster und Hindernisse auf Anhieb erledigen kann. Auch die Sonderfähigkeiten der Spieler ermöglichen es, zum Bewältigen einer Dungeon-Gefahr beizutragen.

Nach dem Ausspielen von Karten wird gleich wieder bis zum erlaubten Handkartenlimit nachgezogen. Sobald man eine Dungeon-Karte besiegt hat, wird sie zur Seite geschoben und eine neue aufgedeckt. Wurden alle Karten auf dem Boss-Tableau abgearbeitet, stellt sich die Gruppe dem Endkampf. Welche Karten dafür benötigt werden, zeigt das Tableau.

Gewonnen haben alle gemeinsam, wenn sämtliche Hindernisse innerhalb von fünf Minuten bewältigt wurden. Danach kann sich die Gruppe dem nächsten Gegner zuwenden oder auch nicht, wenn sie keine Lust mehr hat zum Weiterspielen.

Fazit

"Dungeons haben wir schon viele betreten, aber noch keinen, bei dem wir nach fünf Minuten wieder draußen waren." So oder so ähnlich lauteten die meisten Kommentare meiner Mitspieler – zumindest jener, die sich auch gerne mit Spielen aus dem Fantasy-Bereich beschäftigen. Die Aussage des Verlages entspricht jedoch tatsächlich der Wahrheit: Genau fünf Minuten haben die Spieler Zeit, um alle Monster zu besiegen, denen sie auf dem Weg zum Endgegner begegnen.

Das Regelwerk von 5-Minute-Dungeon lässt keine Fragen offen, trotzdem gibt es eine Stelle, die der Verlag noch mehr hätte verdeutlichen können: Man kann Karten auf zweierlei Weise spielen: Einmal, um die eigene Sonderfähigkeit zu nutzen – dann legt man die Karten auf den dafür vorgesehenen Ablageplatz auf seinem Spieler-Tableau. Oder man setzt sie zum Bekämpfen der Dungeon-Herausforderungen ein, dann werden sie in die Tischmitte gespielt. Diesen wichtigen Unterschied haben wir in unserer ersten Partie übersehen (und auch eine weitere Spielegruppe, der ich bei ihrem ersten Spiel zuschauen konnte). Wichtig ist das deshalb, weil man durch Sonderkarten wieder Zugriff auf abgelegte Karten hat. Da die eigene Sonderfähigkeit nicht so häufig genutzt wird, liegen nicht immer Karten auf dem Ablagestapel, so dass es auch durchaus vorkommen kann, dass man in einem solchen Fall des Kartennachschubs leer ausgeht. Das kann durchaus eine Rolle spielen, wenn es um Sieg oder Niederlage geht.

Sobald in einem Spiel von "Zeit" die Rede ist, weiß man, dass es dabei hektisch zugehen wird. So auch bei diesem Echtzeitspiel. Der Zeitdruck ist hier sogar besonders groß, weil davon ja nicht nur der eigene Sieg abhängt, sondern der der ganzen Gruppe. Die Mitspieler sollten also schon ein gewisses Maß an Stressresistenz mitbringen bzw. die Finger davon lassen, wenn diese Art von Spiel nicht mögen.

In der heutigen Zeit greifen beim Spielen die meisten sofort zu ihrem Smartphone, um einen Timer zu aktivieren. Für dieses Spiel gibt es sogar eine Gratis-App fürs Smartphone, bei der sich das Display nicht nach der auf dem eigenen Handy eingestellten Zeit ausschaltet. Außerdem gibt eine tiefe, männliche Stimme vor und nach jedem Spiel ihre mehr oder weniger lustigen Kommentare ab und weist während des Spiels darauf hin, wenn eine Minute verstrichen ist bzw. startet in den letzten Sekunden einen Countdown.

Jeder Charakter im Spiel hat sein eigenes Kartendeck, das in seiner Zusammensetzung immer anders ist. Passend zur eigenen Rolle besitzt jeder von einem Farbxymbol mehr Karten als von den übrigen. Außerdem gibt es auch unterschiedliche Sonderkarten: Während der eine die Jokerkarten in seinem Deck hat, kann der nächste mit seinen Sonderkarten besonders viele Monster oder Hindernisse besiegen. Ein anderer wiederum kann öfter die Zeit anhalten usw. Letzteres nimmt die Gruppe immer wieder gerne in Anspruch, wenn es brenzlig wird und man sein Vorgehen in Ruhe besprechen will. Wer allerdings seine guten Sonderkarten zu lange auf der Hand behält, muss sie manchmal ablegen, ohne sie genutzt zu haben: Im Dungeon lauern nämlich auch Gefahren, die dafür sorgen, dass alle Handkarten der Spieler auf deren Ablagestapeln landen.

Sehr gelungen sind übrigens die Grafik sowie die witzigen Wortspiele, die in der Bezeichnung der Karten stecken. Man sollte sich unbedingt mal die Zeit nehmen, sie in Ruhe durchzusehen, denn während einer Partie ist das nicht möglich.

Zu bemängeln gibt es an dem Spiel, dass es nicht in jeder Besetzung gleich gut funktioniert. Während es zu viert oder fünft gut klappt, kann man das vom Spiel zu dritt nicht behaupten, denn dann sind zu viele Farbsymbole nicht im Spiel. Zu zweit wird es wieder besser, weil dann jeder mit zwei Farben spielt. Allerdings fehlt in dieser Besetzung dem Spiel wieder die Gruppendynamik.

Mit 5-Minute-Dungeon hat Kosmos ein sehr gelungenes Kurz-Fantasy-Spiel auf den Markt gebracht. Da die Geschwindigkeit der Gruppe beim Ablegen der Karten (jede Gruppe bastelt sich dafür übrigens ihr eigenes System) stetig zunimmt, bleibt es nicht aus, den Endgegner im schwierigsten Level auch irgendwann besiegt zu haben. Dann verliert das Spiel natürlich seinen Reiz. Deshalb hoffe ich sehr, dass uns der Verlag irgendwann mit weiteren Endgegnern und Dungeon-Karten versorgen wird. Die leeren Fächer in der Schachtel lassen diese Hoffnung jedenfalls zu!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung 5-Minute Dungeon: 4,5 4,5, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.07.17 von Sandra Lemberger - Macht zu viert oder fünft Riesenspaß!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.05.17 von Michael Kahrmann - Was?? So schnell sind 5 Minuten rum?? Aber die Gorgone lebt doch noch. Schnell nochmal!!!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.06.17 von Andreas Büger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.06.17 von Jürgen Henrich
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.07.22 von Silke Hüsges
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.03.23 von Michael Andersch - Funktioniert einwandfrei, ist aber sehr repetitiv. 3 Mal mit unterschiedlichen Bossen und Schwierigkeitsgraden sowie anderen Helden gespielt - fühlte sich irgendwie immer gleich an.

Leserbewertungen

Leserwertung 5-Minute Dungeon: 4,4 4.4, 9 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.04.17 von Hans Huehnchen - Abstraktes, kooperatives Hektikspiel mit aufgesetztem Fantasy-Thema und geringer Spieltiefe. Der Spaßfaktor macht diese Mankos allerdings mehr als wett. Als Starter, Absacker oder Füller sehr gut geeignet.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.05.17 von Dennis L.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.05.17 von Maja - Ziemlich hektisch aber sehr spaßig
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.06.17 von Dario - Eines dieser Spiele, die nur mit der richtigen Gruppe funktionieren. Die Mechanik ist eigentlich selten dämlich. Die herrlichen Zeichnungen gehen während der Hektik unter, und man muss sich die Karten vor oder nach einer Partie ansehen, um etwas von ihnen zu haben. Ich habe das Spiel einmal gespielt, und hatte Spaß. Nochmal brauche ich das aber nicht. Höchstens als Partyspiel in ausgelassener Stimmung.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.06.17 von 00Schneider
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.06.19 von caddy - Kommt als Absacker in fast bisher jeder Spielerunde gut an. Wenn man total erschöpft vom voherigen Kopfspiel ist weckt dieses Spiel die Lebensgeister wieder.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.07.19 von Pet Erpan - Tolles Spiel. Beim erstenmal ist man geflasht. Leider wird der Spielspaß mir jedem neuen Versuch etwas kleiner. Die Gegner müssten sich stärker unterscheiden und die Herausforderungen größer und variabler sein.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.08.21 von Claus Jagoda - Mir persönlich zu hektisch - aber wer´s mag, spassig ist es ja dann in der richtigen Runde und bis man es einmal zu Ende gespielt hat.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.12.21 von Der Fisch - Ein souelerisches Leichtgewicht, das leider schon vor dem letzten der 5 Boss an Reiz verliert. Das liegt nicht an der guten und witzigen Gestaltung oder der schnell-die-richtigen-Karten-ablegen-Mechanik. 5-Minute-Dungeon ist einfach recht banal und bietet zu wenig Tiefgang. Die Varianz ist nach etwa drei Durchgängen erschöpft, da im Prinzip einfach die immer gleichen Symbole unterschiedlich kombiniert werden. Schade, dieses Spiel hat deutlich mehr Potential, als es letzlich auf den Tisch bringen kann.

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