Spielziel
Es gibt 5 Buslinien im Spiel, die verschiedene Stadtrundfahrten durch Paris unternehmen. Die Spieler bemühen sich, durch Eröffnung eigener Geschäfte an häufig frequentierten Haltepunkten bzw. deren Nachbarhaltestellen Einnahmen = Siegpunkte zu erzielen.
Ablauf
Es wird in mehreren Runden (je nach Spielerzahl: 12-20) mit jeweils 5 Aktionen gespielt.
Dazu werden die 60 Haltestellenplättchen in gemischten Stapeln verdeckt aufgebaut und zwar so, dass immer 1 Plättchen mehr im Stapel ist, als Spieler teilnehmen. Es sind so viele Haltestellen im Spiel, wie diese jeweils Abzweigungen haben (1 bis 4). Jeder Spieler erhält eine der 5 Sonderfahrten-Marken und jeweils 20 Häuser in seiner Farbe. Der Startspieler bekommt den Bus zur Markierung.
1. Plättchen auslegen
Ein Stapel mit Haltestellen wird vom Startspieler ausgewählt. Die enthaltenen Haltestellenplättchen werden auf dem Spielplan jeweils an der entsprechenden Haltestelle abgelegt. Es können auch in einer Runde mehrere identische Haltestellenplättchen vorkommen und ausgelegt werden.
2. Geschäfte eröffnen
Jeder Spieler wählt beginnend vom Startspieler im Uhrzeigersinn eins der Haltestellenplättchen aus und errichtet auf dem Halte-Punkt im Stadtplan 1 Geschäftshaus; das Plättchen kommt verdeckt aus dem Spiel.
An Kreuzungspunkten können bis zu 2 Geschäfte eröffnet werden, die ggf. auch von nur einem Spieler stammen können. Wird ein Geschäft an einer Haltestelle eröffnet, wo bereits das Limit erreicht ist, wird ein bestehendes Geschäft verdrängt. Die Wahl hat der Spieler am Zug. Das verdrängte Geschäft kommt in ein Säckchen (bei 3 und 4 Spielern) und kann zum Spielende noch Punkte bringen. Hat man ein eigenes Geschäft verdrängt, erhält man allerdings dieses in seinen Vorrat zurück.
3. Kasse machen – Kleine Tour
Ein Haltestellenplättchen bleibt übrig, nachdem alle Spieler ausgewählt haben. An dieser
Haltstelle gibt es nun Punkte. Der oder die Besitzer erhalten für jedes Geschäft 1 Punkt auf der Wertungsleiste. Sollte es keinen Besitzer geben, erhalten die Besitzer der Haltestelle/n , die als nächste anliegt, Punkte.
4. Überzähliges Plättchen ablegen und evtl. Große Tour durchführen
Das gerade ausgewertete Plättchen wird nun auf ein freies der 5 Ablagefelder mit dem „P“ gelegt. Sollte dort schon ein Plättchen derselben Farbe sein, tritt die „Große Tour“ in Kraft.
Bei der Großen Tour fährt der Startspieler für alle Spieler die Buslinie der entschiedenen Farbe beginnend von der Pfeilspitze ab. Gehalten wird nur an den 4 Haltestellen, die an einer Kreuzung liegen. Nun gibt es Punkte für die Spieler, die genau an diesen Haltestellen Geschäfte haben und evtl. noch für direkt benachbarte eigene Geschäfte. Im Gegensatz zur „Kleinen Tour“ muss hier aber ein Spieler am Haltepunkt direkt ein Geschäft besitzen, um Nachbargeschäfte werten zu können.
Die beiden Plättchen der gewerteten Farbe kommen verdeckt aus dem Spiel.
5. Bus weitergeben
Der Bus wird links zum nächsten Spieler weitergegeben, der nun mit Aktion 1 eine neue Runde beginnt.
Spielende:
Sobald alle Haltestellenstapel aufgebraucht sind, decken die Spieler ihre geheime Sonderfahrt auf, die beginnend beim Startspieler genauso wie die Große Tour abgearbeitet wird. Bei 2 Spielern wird eine zusätzlich zu Spiel-Beginn aufgedeckte Farbe gewertet.
Nun wird noch der Sack mit den verdrängten Geschäften ausgewertet. Nur der Spieler mit den alleinig meisten Häuschen im Sack bekommt deren Anzahl als Punkte gutgeschrieben.
Gewonnen hat nun, wer die meisten Siegpunkte insgesamt hat, bzw. bei Gleichstand, wer weniger Geschäfte auf dem Stadtplan errichtet hat.
Fazit
Die Innenstadt von Paris wird sich den Spielern durch dieses Spiel gut einprägen. So kann man spielend lernen. Genauso leicht und schnell sind die Regeln erfasst, die perfekt und gut illustriert sind; ein Markenzeichen für Spiele von Michael Schacht. Der Spielfluss ist zügig, da große strategische Überlegungen nicht weit bringen, wo sich doch die Lage der eigenen Geschäfte schnell wieder durch Verdrängungen ändern kann. Man muss vor allem ein Auge auf die Mitspieler haben, damit diese nicht zu stark die Haltestellen an Kreuzungen und dort benachbart besetzen. Diese Konstellationen punkten nämlich enorm. Wichtig ist dabei, die Anzahl der schon vorgekommenen Haltstellenplättchen an besagten Kreuzungen im Überblick zu behalten, sonst kann man zwar früh gut positioniert sein und wird dann doch noch verdrängt. Die viele Punkte bringenden „Großen Touren“ sind meistens entscheidend für den Sieg.
Die Kunst ist es, möglichst viele Kreuzungen und direkte Nachbarhaltestellen zu besetzen.
Durch die Sonderfahrten zum Spielende können noch deutlich Punkte anfallen, da nun die meisten Geschäfte gesetzt sind und daher viel mehr Punkte als während des Spieles bei einer „Großen Tour“ anfallen können.
Alles in allem spielt sich Paris Paris mit unterschiedlicher Spielerzahl gleich gut. Es zeigt sich als kurzweiliges, nicht allzu grüblerisches Spiel mit fast gleich viel Strategie- wie Glücksanteil. Hiermit finden wir ein solides Familienspiel vor, das auch manchem Vielspieler gefallen wird.
P.S: Schaut Euch mal das Cover an. Dort findet Ihr, bei genauer Betrachtung mindestens 3 Spiele von Michael Schacht...
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.