Rezension/Kritik - Online seit 18.07.2002. Dieser Artikel wurde 6477 mal aufgerufen.

Galileo - The Game

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Autor: keine Angabe
Verlag: Clementoni
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 6
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 3,1 3,1 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 6060
Galileo - The Game

Spielziel

Seit etwa dem Jahr 2000 (man nagle mich hierbei bitte nicht fest) gibt es auf dem Fernsehsender PRO7 das Magazin „Galileo“. Dieses Magazin beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Themen und Phänomenen. Im Januar 2002 folgte die Quiz-Show „Galileo – The Game“, bei welchem die Kandidaten versuchen gegen die Zeit kämpfen und möglichst viele Antworten zu geben. Parallel zur Fernsehproduktion erarbeiteten Clementoni in Kooperation mit PRO7 die Umsetzung der Fernsehsendung auf ein Brettspiel. Auch hier gilt es über 3 Spielrunden möglichst viele richtige Antworten auf die verschiedenen Fragen zu finden und hierbei dem Zeitdruck nicht zu erliegen. Erfolg in diesem zum Großteil mit wissenschaftlichen Fragen geprägten Spiel wird nur der Spieler haben, der über Runde 1 & 2 viele Sekunden sammelt und diese in Runde 3 entsprechend in Geld umsetzen kann. Wer am Ende das meiste Geld hat, ist natürlich der Gewinner.

Ablauf

Das Spiel teilt sich in 3 Spielrunden auf. Bis zu 6 Spieler (oder Teams) können sich daran beteiligen. Dementsprechend ist auch das Spielbrett in 6 Sektoren und diese wiederum in 3 Abschnitte aufgeteilt. So hat jeder Spieler seinen eigenen Abschnitt, in welchem er seinen aktuellen Spielstand nachvollziehen kann.

Die 3 Spielrunden werden nach einem ähnlichem System durchgespielt, unterscheiden sich aber dennoch in einigen Details.

Runde 1: 10 Fragen gilt es in Runde 1 zu beantworten. Die Fragen und die drei dazu gehörigen Antworten werden von einer Person laut vorgelesen. Nun muss sich jeder Spieler innerhalb von 10 Sekunden für eine der drei möglichen Antworten entscheiden. Hierzu legt man eines der 3 Plättchen mit den Buchstaben A, B oder C verdeckt auf den Tisch. Haben alle Spieler ihr Plättchen gelegt, wird gemeinsam umgedreht und geprüft, wer richtig geantwortet hat.

Für jede richtige Antwort darf man seine Spielfigur auf der Zeitskala um 4 Sekunden weiter rücken.

Runde 2: Der erspielten Zeit (je nach Anzahl richtiger Antworten, können dies 0 bis 40 Sekunden sein) werden 8 Sekunden hinzugezählt und bilden die Basis für die zweite Runde. Diese läuft ansich nach dem gleichen Prinzip ab, wie erste. Sie unterscheidet sich jedoch in den folgenden 2 Punkten:

  • Nun gilt es 12 Fragen zu beantworten.

  • Die Anzahl der richtig beantworteten Fragen werden auf einer Zählleiste in Abschnitt 2 gekennzeichnet,. Nach jeder gestellten Frage verlieren die Spieler automatisch 2 Sekunden. Wurde eine Frage falsch beantwortet, so werden zusätzliche 2 Sekunden abgezogen (in Summe also 4 Sekunden). Erreicht ein Spieler auf diese Art und Weise noch vor der 12. Frage die 0 Sekundengrenze, darf dieser nicht mehr mitraten.

Runde 3: Für jede richtige Antwort aus Runde 2 gibt es nun je 500 Euro, d.h. bis zu 6000 Euro. Dieses Geld bildet den Startwert, zu welchem in Runde 3 weitere 10.000 Euro hinzu verdient werden können. Hierzu müssen die Spieler jedoch 6 Fragen richtig beantworten. Jede richtig beantwortete Frage wird mit 1.000 Euro belohnt. Sollte es einem Spieler gelingen alle 6 Fragen richtig zu beantworten, bekommt er einen zusätzlichen Bonus von 4000 Euro!!

Im Unterschied zu den ersten beiden Runden, wird jetzt nicht mehr parallel geraten, sondern jeder Spieler muss seine eigenen Fragen beantworten. Hierzu werden die Fragen jeweils vom rechten Nachbarn vorgelesen.

Spielende: Wer nun das meiste Geld gesammelt hat, ist der Sieger von „Galileo – The Game“.

Die Besonderheit: Die Antworten stehen zwar auf den Fragekarten, können aber nicht ohne weiteres gelesen werden. Hierzu gibt es einen speziellen Elektronik-Stift, der auf die Kreise, direkt unter den Antworten gedrückt werden muss. Die richtige Antwort ist mit einer Metalllegierung versehen, so dass der Elektronikstift beim Aufsetzen leuchtet und piepst. Sollten die Batterien mal versagen, gibt es als Backup die richtigen Antworten als Anhang im Regelheft.

Fazit

Material: Die Idee des Elektronikstifts erinnert an das Kinderquiz-Spiel „Elektro“ aus den 70er Jahren. Nach kurzer Übungsphase funktioniert die Lösungsfindung recht gut. Manchmal findet der Stift jedoch nicht sofort den notwendigen Kontakt, so dass man ab und an auch zwei mal durch die Antworten gehen muss, bevor der Stift sich meldet. Aber auch das trägt zur Steigerung der Spannung bei.

Wie lange die Batterien des Stifts halten konnten wir nicht testen, sicher aber sind die Ersatzbatterien (Babyzellen) nicht ganz billig.

Die beigelegten 4000 Euro-Bonus-Marker für Spieler, die in Runde 3 alle 6 Fragen richtig beantworten konnten, halte ich für unnötig. Hier wäre es auch ausreichend gewesen die Spielfeldskala von 12.000 Euro auf 16.000 Euro zu erweitern.

Die beigefügten Quizkarten beinhalten

  • 750 Fragen für Runde 1

  • 900 Fragen für Runde 2

  • 1200 Fragen für Runde 3.

Damit kann 75 mal Runde 1 & 2 gespielt werden, ohne dass sich eine Frage wiederholt. Runde 3 ist abhängig von der Spielerzahl und bewegt sich zwischen 33 und 100 Spielen. Geht man von ca. 30 Minuten pro Spiel aus, sind dies in jedem Fall 15 bis 30 Stunden Quiz-Spaß ohne dass sich auch nur eine Frage wiederholt. Da kann man sicher nicht meckern!

Spielregel: Die Regeln sind sehr ausführlich beschrieben, so dass fast keine Frage offen bleibt. Dennoch wartet der Spieler vergebens auf einen Vorschlag für die Durchführung der 10-Sekunden Zeitmessung. Ein Zeitmessinstrument liegt dem Spiel zumindest nicht bei (wäre auch sehr schwierig bei nur 10 Sekunden). Wozu man nach dem Hinlegen der Antwortplättchen weitere 10 Sekunden warten sollte, bevor man die Plättchen umdreht, erschließ sich uns nicht, weshalb wir dies einfach ignorierten.

Sehr wünschenswert bei sehr ausführlich beschriebenen Spielregeln ist eine Kurzzusammenfassung bzw. Regelübersicht. Eine solche liegt dem Spiel leider nicht bei.

Das Spiel: Der Spielmechanismus ist der PRO7-Quiz-Show nachempfunden. Als Brettspieler stelle ich mir jedoch die Frage, ob das Layout des Spielbretts nicht effektiver hätte gestaltet werden können. Allein durch das Ersetzen der gewählten Kreisform durch eine parallele Spielfeldanordnung hätte man eine wesentlich einfachere Vergleichsmöglichkeit zwischen den Spielern bewirkt. Damit wäre das Spiel übersichtlicher ohne an Qualität zu verlieren.

Das Sammeln von Sekunden in 4er-Schritten (Runde 1), das Abziehen von 2 Sekunden bei einer richtigen Antwort und 4 Sekunden bei einer falschen Antwort (Runde 2) wirkt vor allem beim ersten Spiel etwas verwirrend und hätte aus spieltechnischer Sicht stark vereinfacht werden können. Hier wollte man wohl die Fernseh-Quizshow möglichst authentisch nachbilden. Schade, dass die Quiz-Show beim bzw. kurz nach dem Erscheinungstermin des Spiels bereits wieder pausierte. Das ist sicher keine gute Promotion für ein "Spiel zur Show". Neue Staffeln werden wohl erst wieder im Herbst 2002 oder Frühling 2003 zu sehen sein.

Die Fragen gehen zwar gemäß dem Vorbild zum Großteil in Richtung Wissenschaft, es sind aber auch Fragen zu anderen Themen vertreten. Der Schwierigkeitsgrad der Fragen ist sehr unterschiedlich. Es gibt sehr knifflige Fragen, aber auch sehr leichte. Hier ist zu erkennen, dass das Spiel für Familien konzipiert wurde. So haben auch jüngere Spieler die Chance auf eine richtige Antwort. Und wenn die Frage mal zu schwer ist, hilft immer noch raten. Für eine reine Erwachsenenrunde sind einige Fragen hingegen viel zu leicht.

Der große Unterschied zwischen „Galileo – The Game“ und anderen Wissensspielen ist vor allem, dass in Runde 1 und 2 alle Spieler gleichzeitig spielen, d.h. keine Wartezeiten entstehen und alle Spieler ins Spielgeschehen eingebunden sind. Das Zeitlimit von 10 Sekunden pro Antwort führt im Zweifelsfall auch bei leichteren Fragen zu der einen oder anderen falschen Antwort.

Bei Spielen im größeren Kreis (>6 Personen) empfiehlt es sich Teams zu bilden, welche sich dann natürlich auch innerhalb der 10 Sekunden auf eine gemeinsame Antwort einigen müssen, was keine leichte Aufgabe ist!

Zusammengefasst: "Galileo - The Game" ist ein schnelles Quizspiel für die ganze Familie, bei dem alle Spieler permanent gefordert sind. Es verfügt über eine reichhaltige Anzahl an Fragen und einem neuen bzw. aus Urtagen wieder ausgegrabenen Prüfmechanismus ("Elektro" lässt grüßen). Nur die Umsetzung des Wertungsmechanismus vom Fernsehquiz auf das Spiels wirkt etwas holprig und das Spielfeld unübersichtlich.

In unserer Runde kam "Galileo - The Game" unterschiedlich an. Die teilweise recht leichten Fragen und der Wertungsmechanismus störte einige Spieler. Wem Trivial Pursuit zu schwierig und zu langatmig ist und deshalb nach einem flotten, kurzweiligen Quiz-Spiel sucht (maximal 48 Fragen pro Spiel) könnte hier dennoch fündig werden.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Galileo - The Game: 3,1 3,1, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Monika Gartner

Leserbewertungen

Leserwertung Galileo - The Game: 4,0 4.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Tanja - Also ich find's nicht schlecht, eure Note 3 ist ein wenig hart.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Jenni - Nicht schlecht mein Lieblingsspiel bleibt aber Monopoly

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