Rezension/Kritik - Online seit 18.11.2016. Dieser Artikel wurde 3973 mal aufgerufen.

Spring ins Feld!

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Autor: Klaus Zoch
Anja Dreier-Brückner
Illustration: Doris Matthäus
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2016
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5365
Spring ins Feld!

Spielziel

Flora, die Gartenfee, hüpft durch ihren Garten und bewundert die Blumen. Sie liebt Pflanzen und Schmetterlinge, und jedes Mal, wenn sie hüpft, ändert sie ihre Meinung. Da wird es kniffelig für die Spieler, die eigenen Blumenkörbe zu füllen. Aber wenn man Flora richtig lenkt, hat man vielleicht Glück und kann etwas sammeln.

Ablauf

Zuerst bestückt man alle Beete zufällig mit Blumen und Schmetterlingen, ein Spieler nimmt sich Flora die Fee und es geht los:

In seinem Zug lässt man Flora auf eines der Beete hüpfen - mit Schwung. Für sie gibt es auf jedem Beet einen Landeplatz, mittig zwischen den Blumen, und da sollte Flora auch landen. Und der Würfel in ihrem durchsichtigen Kopf sollte sich dabei drehen, denn auf diesen kommt es an. Je nachdem, was er anzeigt, passiert Folgendes:

  • Ist es eine Farbe und es gibt die Blume in dieser Farbe im Beet? Alles toll, man nimmt sich die Blume und steckt sie in seinen Blumenkorb.
  • Ist es ein Schmetterling und in dem Beet fliegt noch einer herum? Wieder alles toll, man fängt den Flattermann ein und steckt ihn in seinen Korb.
  • Ist es ein Smiley, ist alles noch viel besser: Man hat freie Wahl in dem Beet.

Jeder muss in seinem Korb zwei Blumen jeder Farbe sowie zwei Schmetterlinge sammeln. Kann man nach Floras Hüpfer nichts Brauchbares aus dem Beet holen, kommt der eigene Glückskäfer ins Spiel. Den legt man dann auf irgendein Beet und hat wieder freie Wahl. Sollte man leer ausgehen und der Käfer krabbelt schon in einem Beet rum, nimmt man ihn wieder zu sich.

Dieses Hüpfen und Sammeln dauert solange, bis einer seinen Korb voll hat und dann von Flora zum Gewinner gekürt wird.

Fazit

Farben erkennen, Farben zuordnen, ein bisschen Geschick und auch ein Auge dafür, was im eigenen Korb fehlt und in welchem Beet das noch zu holen ist - das alles steckt drin inn Spring ins Feld! und ist grafisch und ausstattungstechnisch auch wieder gewohnte Zoch-Qualität. Auch wenn das Zusammenbauen geduldige Erwachsene braucht, denn jede Blüte und jeder Schmetterling muss mit einem kleinen Klebepunkt auf die kleinen Holzklötzchen geklebt werden. Und Floras durchsichtiger Kopf muss auch noch am Holzfuß befestigt werden. Das dauert seine Zeit.

Spielt man als Erwachsener dann mit (oder schaut einfach nur zu), stellt man sich nach sehr kurzer Zeit die Frage: Wozu habe ich mir den Aufwand gemacht? Das macht ja spieltechnisch keinen Sinn! Und so ist es dann leider tatsächlich. An Spring ins Feld! gibt es was zu meckern:

Das Handling und das Alter: Floras Figur zu nehmen, mit Schwung auf ein Beet zu stellen, damit sich dabei der Würfel dreht ... das ist eine Nummer zu viel für 4-Jährige. Zeigt man ihnen, dass man Flora vorher wie einen Würfelbecher schütteln muss, geht es einigermaßen. Aber die Landung ist kniffelig. Man muss schon relativ zielgenau die Mitte treffen, sonst fliegen die Blumen und Schmetterlinge in alle Himmelsrichtungen, weil man sie ja vorher auf die Klötzchen geklebt hat. Und da stellt sich dann die Frage: Wofür hab ich mir den ganzen Aufwand gemacht, wenn er das Spiel eigentlich schwieriger macht? Einfache Pappchips hätten es auch getan. Es stört auch den Spielfluss gewaltig, wenn man die Teile wieder einsammeln muss, denn oft fliegen sie durch die Wucht der Landung vom Tisch und landen überall. Jetzt kann man natürlich einwerfen: Durch die Klötzchen wird es schwerer und die Kinder müssen sich mehr anstrengen und genauer sein. Das schult die Auge-Hand-Koordination. Ja, sicher, tut es vielleicht. Aber es gibt keine Strafe, wenn durch Floras Aufprallwucht die Blumen umherfliegen. Also müssen die Kinder nicht genau sein. Hat ja keine Konsequenz. Und selbst wenn es so wäre, zeigt die Erfahrung nach etlichen Kindergartentestrunden: Ab 4 ist zu niedrig gegriffen.

Spring ins Feld! hat viele schöne Ansätze, wie oben schon erwähnt. Dazu hätte es eigentlich auch den gewaltigen Vorteil, dass die Kinder aufgrund von Würfelpech nicht aussetzen müssen. Entweder können sie ihren Käfer setzen oder sie bekommen ihn zurück - in jedem Fall passiert etwas. Das ist eine super Sache.

Trotzdem schafft es das Spiel nicht, die Kinder dauerhaft zu begeistern. Zwei bis drei Mal lassen sie Flora gerne springen, knallen sie richtig aufs Beet, haben Spaß dabei, kichern, aber dann flaut alles ab. Bringt man es wieder zum Testen mit, winken alle ab. Was man verstehen kann, denn für die Zielgruppe ist hier auf Dauer zu wenig geboten, und das ständige Einsammeln der Teile nach Floras Landung killt das letzte Interesse nach zwei, drei Partien. Für ältere Kinder wird es wesentlich schneller langweilig.

Wäre das Spiel ohne die Flora-Figur erschienen, würde es die Kinder wahrscheinlich länger interessieren. Oder wenn sie Flora nicht mitten ins Beet springen lassen müssten, sondern vor sich auf den Tisch.

Es macht natürlich Sinn, dass eine Gartenfee durch die Rabatte springt und eigentlich ist die Geschichte auch toll umgesetzt - aber sie es nicht zu Ende gedacht. Das rächt sich dann eben. Schade.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Spring ins Feld!: 2,0 2,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.09.16 von Christoph Schlewinski - Eigentlich viele tolle Ideen für ein Kinderspiel, aber die Zusammensetzung stimmt nicht.

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