Rezension/Kritik - Online seit 30.05.2024. Dieser Artikel wurde 373 mal aufgerufen.

Lecker Lava

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Autor: Sophia Wagner
Verlag: Drei Magier Spiele
Rezension: Kathrin Walther
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3627
Lecker Lava

Spielziel

Darauf haben die kleinen Drachen schon lange gewartet: Endlich bricht der Vulkan aus und heiße Lava fließt an allen Seiten den Berg hinunter. Um möglichst viel von ihrem Lieblingsessen abzubekommen, versuchen sich alle kleinen Drachen den Platz vor dem besten Lavastrom zu sichern. Ein Lavaklumpen nach dem anderen tropft in die Mäuler der hungrigen kleinen Feuerspucker, doch nicht alle sind genießbar. Erwischt man versehentlich einen bereits erkalteten Klumpen, muss dieser anschließend gemeinsam mit einem leckeren Stück wieder ausgespuckt werden. Wem gelingt es am Ende, sich den besten Platz am Lavastrom zu sichern, um mit vollem Bauch am weitesten zu fliegen?

Ablauf

Lecker Lava ist schnell aufgebaut, da sich das 3D-Spielfeld bereits fertig zusammengesetzt in der Schachtel befindet und nur noch das restliche Spielmaterial, bestehend aus einem Würfel und den Lavachips, im Stoffbeutel bereitgelegt werden muss. Bevor es ans eigentliche Spiel geht, müssen vor der ersten Runde noch die Drachen zusammengebaut und die Lavaströme mit Chips aufgefüllt werden. Anschließend sucht sich jeder einen Drachen aus und nimmt sich das farblich passende Drachenplättchen, sodass während des Spiels nicht vergessen werden kann, wem welcher Drache gehört. Das Plättchen wird am Ende auch für die Endwertung benötigt.

Wer zuletzt einen Drachen gestreichelt hat, oder alternativ der jüngste Spieler beginnt. Dazu wird zunächst auf dem Lavakrater gewürfelt, bevor aus dem Stoffbeutel so viele Lavachips, wie der Würfel angezeigt hat, gezogen und offen vor sich ausgelegt werden. Anschließend wird der eigene Drache mit seinem geöffneten Maul vor einen der Lavaströme gestellt, bevor auch alle anderen ihre Drachen vor einer der noch freien Öffnungen platzieren. Um möglichst viele leckere Chips (rot, orange, gelb) zu bekommen, ist es hilfreich, sich die sichtbaren Teile der Lavaströme genau anzuschauen und so einzuschätzen, wo sich die meisten Punkte einsammeln lassen.

Als nächstes werden die gezogenen Drachenchips nacheinander in eine der noch freien Öffnungen geschoben, wobei entweder alle Chips in eine oder auch in verschiedene Öffnungen geschoben werden dürfen. Wurde sich für eine Öffnung entschieden und bereits begonnen, einen Chip in die Öffnung zu schieben, darf diese jedoch nicht mehr gewechselt werden. Zusätzlich ist zu beachten, dass die Chips vollständig eingeschoben werden müssen, sie aber auch nicht über den Steg hinaus geschoben werden dürfen.

Durch das Einschieben der Chips fallen gleichzeitig in anderen Öffnungen Chips hinaus, die mit etwas Glück in das Maul des eigenen Drachen fallen. Stecken alle Chips in den Lavaströmen und sind entsprechend viele wieder hinausgefallen, ist die Runde beendet. Alle nehmen ihren Drachen zurück, schütteln ihn kurz, damit sich die Chips im Drachenbauch gut verteilen und es wird im Uhrzeigersinn nach demselben Schema weitergespielt. Chips, die aus einer Öffnung ohne Drachenmaul gefallen und auf dem Tisch gelandet sind, werden im Spiel zu dritt oder viert wieder zurück in den Beutel gelegt, im Spiel zu zweit kommen sie aus dem Spiel.

Das Spiel ist beendet, wenn nicht mehr genügend Chips im Beutel sind, um die gewürfelte Anzahl zu ziehen. Nun geht es an die Endwertung und das Zählen der Punkte. Hierzu werden zunächst die Drachenbäuche geleert. Befinden sich graue, also erkaltete und ungenießbare Chips im Drachenbauch, müssen diese zunächst gemeinsam mit einem der wertvollsten Chips zurückgelegt werden. Anschließend werden die restlichen Chips gewertet. Jeder rote Chip zählt dabei einen, jeder orange zwei und jeder rote Lavachip sogar drei Punkte. Entsprechend der erreichten Punktzahl wird jetzt das Drachenplättchen auf der Zählhilfe vorgeschoben, bis es nach dem Zusammenrechnen aller Chips auf seiner Endposition stehen bleibt. Anschließend ist der nächste Spieler mit seiner Wertung an der Reihe.

Wessen Drache die meisten Punkte erbeuten konnte und somit am weitesten geflogen ist, siegt. Bei gleicher Punktzahl, gewinnen beide das Spiel und teilen sich den ersten Platz.

Fazit

Bei Lecker Lava handelt es sich um ein schnell gespieltes Kinderspiel, welches sich an 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren richtet. Die anschaulich bebilderte Anleitung ist gut verständlich und schnell gelesen, da das Spiel mit wenigen einfachen Regeln auskommt. Vor der ersten Runde dauert der Aufbau etwas länger, diese Vorbereitungszeit fällt aufgrund des gut durchdachten 3D-Spielbretts, welches nach dem Ende einer Partie praktisch aufgebaut in die Box passt, jedoch weg.

Auch sonst kann die Qualität des Spiels überzeugen, sieht man von den etwas empfindlichen Pappdrachen und der nur auf die Rückseite der Anleitung gedruckten Zählhilfe ab. Hier wäre eine eigene Papptafel schön gewesen, zudem reicht die Höchstpunktzahl manchmal nur knapp aus, wird teils sogar überschritten und ist sehr unübersichtlich, da keine Zahlen aufgedruckt sind.

Das Spielprinzip selbst ist dann ziemlich einfach. Nachdem sich jeder einen Drachen ausgesucht und das entsprechende Drachenplättchen genommen hat, kann es auch schon mit dem Würfeln losgehen. Entsprechend der Augenzahl, die von 4 bis 6 reicht, werden Chips aus dem schwarzen Stoffbeutel gezogen, die Drachen reihum vor den vielversprechendsten Lavaströmen platziert, bevor anschließend die gezogenen Lavachips in die noch freien Lavaströme eingeschoben werden.

Jetzt wird es spannend: Aus welchen Öffnungen werden die Lavachips fallen und wird der eigene Drache einen oder vielleicht sogar mehrere von ihnen in sein Maul bekommen? Da das untere Ende der Lavaströme einsehbar ist, lässt sich erkennen, welche Öffnungen die meisten Punkte bringen können oder welche man aufgrund grauer Chips, die bei der Endwertung für Abzüge sorgen, lieber gemieden werden sollten. Auch kann es ein Vorteil sein, Öffnungen zu wählen, aus denen die Chips schon ein gutes Stück herausragen, denn somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Chip in der jeweiligen Runde an dieser Stelle herausfällt, deutlich erhöht. Bei insgesamt 8 Öffnungen und „nur“ vier bis sechs einzuschiebenden Chips pro Runde, kann es nämlich auch gut passieren, dass der eigene Drache leer ausgeht, da aus dem jeweiligen Strom kein Chip fällt.

Das Ende des Spiels ist erreicht, wenn die gewürfelte Augenzahl die Anzahl der Chips im Beutel überschreitet. Das Zählen der Punkte ist gerade für jüngere Kinder noch etwas schwierig, wobei durch die Zählhilfe und das Vorsetzen der Drachenplättchen ein Zusammenaddieren vermieden und die erreichte Punktzahl auch ohne Mathekenntnisse ermittelt werden kann.

Die Spieldauer ist mit 20 Minuten angegeben, was bei uns auch gut passte, da je nach Spielerzahl die Vorgehensweise etwas angepasst wird. Kommen im Spiel zu dritt oder viert danebengefallene Chips wieder in den Beutel, werden diese im Spiel zu zweit aus dem Spiel genommen, da bei nur zwei Drachen die Wahrscheinlichkeit ein Maul zu treffen natürlich deutlich geringer ist.

Die Altersempfehlung mit 5 Jahren passt ziemlich gut, wobei auch 4jährige Kinder aufgrund der einfachen Regeln gut mitspielen können. Einzig beim Zusammenzählen der Punkte wird dann etwas mehr Unterstützung benötigt, was jedoch beim gemeinsamen Spiel mit einem Erwachsenen nicht weiter stört.

Der Spielreiz liegt darin, durch geschicktes Platzieren des eigenen Drachen und das genaue Beobachten der Lavaströme den eigenen Drachen vor der besten Öffnung zu platzieren, aus der hoffentlich die meisten Chips fallen. Auch wenn hier Glück eine relativ große Rolle spielt, kann man doch durch genaues Beobachten der Ströme etwas vorhersagen, wo der nächste Chip fällt. Oft ist es eine gute Idee, auf der gegenüberliegenden Seite sein Lavaplättchen einzuschieben, doch kann es auch passieren, dass dieser Strom „versiegt“ und lieber ein anderer gewählt werden sollte, was Taktiker anspricht.

Insgesamt lässt sich Lecker Lava als ansprechend gestaltetes Kinderspiel beschreiben, das vor allem jüngere Kinder durch seine tolle Optik und seine einfachen Regeln begeistert. Schön ist auch, dass man bei jedem Zug beim Einschieben der Chips mitfiebern kann, ob einer der Chips ins Maul des eigenen Drachen fällt, sodass selbst dann, wenn man gerade nicht dran ist, keine untätige Wartezeit aufkommt. Die Mischung aus Glück und genauem Beobachten der Ströme sorgt dafür, dass das Spiel nicht so schnell langweilig wird und auch ältere Kindern und Erwachsene lange Spaß an Lecker Lava haben.

Rezension Kathrin Walther

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Lecker Lava: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.03.24 von Kathrin Walther - Lecker Lava ist ein schnell gespieltes Kinderspiel für Kinder ab 5 Jahren, das vor allem durch seine tolle Optik und sein kindgerechtes Thema besticht. Das Spielprinzip ist schnell verstanden und passt zum Alter der Zielgruppe. Durch den hohen Glücksfaktor, der sich aus Würfeln und dem zufälligen Herausfallen der Chips zusammensetzt, bietet das Spiel nur bedingt Einflussmöglichkeiten, sodass der Spielreiz für ältere Spieler schnell verloren geht und bei jüngeren Spielern schnell Frust aufkommen kann.

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