Leserwertungen

Wir bieten den Besuchern unserer Seite die Möglichkeit, selbst die Spiele zu bewerten. Dies soll Spielefans und potenziellen Spielekäufern die Möglichkeit geben, sich ein umfassenderes Bild zu machen.

* Applejack

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.07.24 von Meeplestilzchen - Ich bewerte/betrachte Legespiele wie Applejack, Nova Luna, Sagani und Framework gesondert von Spielen wie Patchwork und ähnlichen, welche ich eher als Puzzlespiele (oder Tetrisspiele wie Andere sagen) bezeichne. In dieser Kategorie ist Applejack zweifellos mein Lieblingsspiel von Uwe Rosenberg, im allgemeinen Ranking meiner Legespiele befindet es sich in den Top 5. Was mir besonders gut an dem Spiel gefällt, ist die Art und Weise der Wertung. Wenn ich es beispielsweise in der ersten Runde nicht schaffe, die braunen Äpfel zu werten (Anzahl der Äpfel abzüglich der laufenden Runde), dann ist der Zug nicht abgefahren, ich bekomme wieder eine Chance. Dann kommt die Rechnerei mit dem Honig (der Währung dazu). Wenn ich es gut mache, lege ich Plättchen umsonst oder mache sogar Gewinn dabei, je nachdem an welcher Kante ich es angelegt bekomme. Sichere Planbarkeit hat man natürlich nicht (das ist in dieser Kategorie auch nicht zu erwarten), aber wenn es dann klappt, fühlt es sich sehr belohnend an. Durch die verschiedenen Farbkombinationen an Äpfeln (also Sorten) auf den Plättchen, kann ich ganze Straßen errichten um meine Punkteausbeute zu optimieren. Es klappt nicht immer so ganz optimal, aber es ist auch bei weitem nicht so, dass es absolute Glückssache ist, was in die Auswahl gezogen wird. Dafür ist die Vielfalt auf den Plättchen zu groß. Lediglich das Material ist für meinen Geschmack zu dünn, aber man muss auch berücksichtigen, dass dies das erste Spiel von den Game Builders war (ich habe ein Messeexemplar von der SPIEL 22) und hier nicht gleich Spitzenqualität zu erwarten war. Alles gut! Rein spielerisch greifen wir immer sehr gerne zu Applejack, wenn wir was gutes zwischendurch spielen möchten.

* Arche Nova

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.07.24 von Meeplestilzchen - Arche Nova. Eines meiner Top-5-Lieblingsspiele, auch wenn die Gesamtbewertung es nicht unbedingt vermuten lässt, aber man muss ja auch kritisch sein und manche Punkte bewerte ich auch entsprechend. Ich glaube es ist das einzige Spiel, bei dem ich mich wirklich durch den Hype habe anstecken lassen (ohne zunächst kritisch und/oder ablehnend zu sein) und bis heute nicht wirklich abgeklungen ist. Zunächst einmal ist das Spiel wirklich sehr glücksabhängig, bedeutet, dass wir nicht mit einer vorab im Kopf durchdachten Strategie in die Partie gehen können, sondern schauen müssen was der Zufall uns ermöglicht. Das kann mal richtig gut sein, mal OK und auch mal sehr unangenehm. Aber liegt der Reiz eines guten Spielers/einer guten Spielerin nicht auch darin, auch aus einer schlechten Ausgangslage heraus etwas zu machen, damit umzugehen? Immer alles in den Schoß gelegt zu bekommen ist doch auch langweilig, oder? Und genau darin liegt für mich der Spielreiz, man steht in jeder Partie vor immer neuen Situationen und Herausforderungen die es zu bewältigen gilt. Die Komplexität ergibt sich nicht aus dem Regelwerk, sondern in der Bewältigung des Spiels, was es für mich zu einem eindeutigen Expertenspiel macht! Zunächst einmal fühlen Kennerinnen und Kenner sich an Terraforming Mars erinnert: wir bilden eine Kartenauslage die wir bezahlen müssen und oft an weiteren Anforderungen geknüpft sind wie X ausliegende Symbole oder andere Voraussetzungen (e-Mission setzt hier beispielsweise kooperativ an, wenn man das mag), aber anstatt den Mars bewohnbar zu machen errichten wir in Arche Nova einen Zoo, gestalten unser Gelände mit Gehegen verschiedener Größen (unter Anderem auch Sondergebäude) und bestücken sie durch das Ausspielen von Karten mit Tiere. Wir unterstützen unseren Zoo mit wertvollen Sponsorenverträgen, verschaffen uns hilfreiche Kooperationen, entwickeln uns in Sachen Forschung und engagieren uns sehr eifrig für den Artenschutz, welcher in dem Spiel von zentraler Bedeutung ist. Denn wir haben einen Einkommensmarker und einen Artenschutzmarker auf der Siegpunktleiste, diese kommen mit laufenden Spielfortschritt aufeinander zu und bevor sie sich treffen wollen wir, dass sie in entgegengesetzter Richtung soweit wie möglich auseinander gehen und so erhalten wie die tatsächlichen Siegpunkte, welche somit leider auch mal im negativen Bereich landen können, wenn sie sich nicht treffen und wieder auseinander gehen. Eben dies gilt es während der Partie sorgsam vorzubereiten und wird gegen Ende ein achtsames Rechenspiel, bei dem wir mitunter von unseren Mitspielenden unter Druck gesetzt werden, die auch nicht gerade stagnieren. Um all das zu erreichen stehen uns fünf Aktionen zur Verfügung, die je nach Position eine entsprechende Stärke haben und somit nach Gebrauch verschoben werden müssen (bekannt aus der Brettspielübersetzung von Civilization) und die wir entsprechend verbessern können - maximal jedoch 4/5 Karten. Thematisch ist das Spiel viel kritisiert und wer hier Bedenken hat, darf sich gerne beruhigen lassen! Es wäre aus meiner Sicht Unsinn, etwas pauschal zu verteufeln, denn nur weil es leider äußerst fragwürdige Zoos gibt, sind nicht alle schlecht und Mathias Wigge hat hier spielerisch genau gezeigt, wie es sein soll! Daher hätte ich, weil es nur ein Spiel ist welches das Thema Zoo hervorragend reflektiert und umsetzt, keine Probleme damit, wenn wir auch Orcas und Delfine halten würden - einfach um sich über die schönen Karten die Fotos gleichen in der Auslage zu erfreuen, das tut schließlich keinem Tier weh (als Ausflugsziel meiden wir jedoch solche Zoos bewusst)! Und da kommen wir zur Erweiterung Wasserwelten, welche ich für äußerst gelungen halte und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der vollen Punktzahl im Spielreiz bewerten würde. Zunächst wirkten die neuen Elemente etwas kompliziert auf mich, im Nachgang fügt sich aber alles wunderbar ein, die neuen Effekte machen Spaß und fördern das Spielerlebnis. Der Welleneffekt auf den Karten erhöht hierbei den Kartenfluss, was aber nicht unbedingt den Einfluss auf das Spiel erhöht. Da das Spielprinzip (was will es von mir, was soll ich machen) klar ist und auch die Effekte einfach gehalten sind, spielt es sich jedoch trotzdem flüssig. Natürlich hat die Sortierung ein wenig Arbeit gemacht, da Karten und anderes Material ausgetauscht werden mussten, aber dies ist eine Erweiterung die man Regelfall einmal integriert und nicht wieder rausnimmt. Die neuen Aktionskarten bieten viele, weitere Optionen. Zusätzliche Zoopläne sind leider nur separat erhältlich. Im Nachgang hat die Erweiterung das Spiel echt optimiert und bereichert, ich sehe sie als klares Muss für das Spiel an (ich würde sie jetzt aber nicht als "Bugfix" bezeichnen wollen).

* Atiwa

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.07.24 von Meeplestilzchen - Mit meinen Augen betrachtet ist Atiwa ein Wahnsinns-Spiel (jederzeit wieder!). Es ist mit eines meiner Lieblingsspiele von Uwe Rosenberg und sogar das Lieblingsspiel meiner Frau von ihm. Nach meiner Erfahrung mit Rosenberg-Spielen ist kaum eines so gut miteinander verzahnt und auf den Punkt gebracht wie Atiwa und das \"nur\" auf Kennerniveau (die Qualität eines Spiels definiert sich nicht über dessen Komplexität). Wer nicht gerade ein \"Lacerda-Kultist\" ist (nebenbei, ich mag seine Spiele auch) und ein gutes Kennerspiel zu schätzen weiß, wird hiermit sehr glücklich werden, zumal es auch was die Spielewelt von Uwe Rosenberg betrifft einsteigerfreundlich ist, da nicht so verkopft und kaum bestrafend (lediglich wenn man die Versorgung völlig außer Acht lässt und die Bevölkerung nicht schult). Mir fällt es schwer einzelne Bestandteile hervorzuheben, welche mir besonders gut gefallen. Dies ist aber allein dem geschuldet, dass es so schön rund kreiert wurde und in seiner Gesamtheit klasse ist, aber ich versuche es trotzdem: Die Aktionsfelder sind variabel (es lassen sich oft schöne Kombinationen finden und vorab erkennen), kein Element ist irrelevant (alles hat seine Funktion und Bedeutung), es besteht eine herrliche Verzahnung zwischen der eigenen Auslage und dem Vorratstableau und man sieht was dort passiert und was gegebenenfalls fehlt. Für mich ist das hohe Kunst der Spieleentwicklung!

* Auf den Wegen von Darwin

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.07.24 von Meeplestilzchen - Die Benotung fällt mir schwer, da es sich zu einem meiner Lieblingsspiele gemausert hat, ich es aber nicht übermäßig hypen möchte. Aber dennoch, es passt so vieles und ist in sich total stimmig. Es ist kein übermäßiger Vielspielerkracher mit austauschbaren Thema, aber die grafische Gestaltung welche einfach wunderschön ist, das Material in passender Stärke, die kleinen aber feinen Entscheidungsmöglichkeiten und die verschiedenen Siegpunkt - und Strategiequellen machen es zu einem wirklich runden Familienspiel. Nein, ich sage lieber Einsteigerspiel, ich finde der Begriff Familienspiel ist nicht mehr zeitgemäß. Dadurch, dass ich Plättchen auch überbauen kann, ist quasi immer etwas möglich. Beispielsweise kann ich ein (nach dem legen) wertloses Kompassplättchen mit einemüberbauen, welches mir Siegpunkte ermöglicht. Ich kann Gehilfen ausgeben um die HMS Beagle (der Auswahlmechanismus) vor oder zurück zu steuern oder die Auswahlreihe erneuern. Dennoch vergebe ich eine etwas geringere Note, da man keinen Einfluss darauf hat welche Plättchen in das Spiel kommen und wo sie im Endeffekt ausliegen. Ja, es ist wieder ein Legespiel mit Naturthema, aber dennoch was besonderes. Es ist so einfach und doch so genial. Warum zum Donnerwetter hat es keinen 1-2-3-Würfel für einen Solomodus dabei?! Ich hoffe jedenfalls, dass es zum Spiel des Jahres gekürt wird (das war eines von 4 Spielen welche ich auf dem Zettel hatte), es wird ohnehin mal wieder Zeit, dass ein Legespiel mit Naturthema den Preis abräumt.

* Bohnanza

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.07.24 von Meeplestilzchen - Nachwievor ein gutes Spiel, ein echter Klassiker. Wir spielen zwar gegeneinander um die Bohnen und die Punkte, aber durch das Verhandeln auf eine sehr konstruktive Weise. Wir sind zwar durch den verdeckten Kartenstapel vom Glück abhängig und an die feste Reihenfolge auf der Hand gebunden, aber durch geschicktes Handeln und Tauschen sind wir in der Lage strategisch und taktisch etwas zu verändern. Für mehr bietet das Spiel zahlreiche Varianten und Erweiterungen. Nach etlichen Negativerfahrungen mit Spielen wie UNO, Skip-Bo und Phase 10 (das mit Abstand schlimmste davon) hat Bohnanza mir die Türen in die Welt der Kartenspiele wieder neu geöffnet und mich viele coole Spiele in der Kategorie entdecken lassen. In erster Linie gefällt mir der Anbau - und Erntemechanismus - Vor den Toren von Loyang ist für mich (in der Entwicklungschronologie) Uwe Rosenberg\\\'s direkte Brettspielübersetzung von Bohnanza.

* Darwin´s Journey

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.07.24 von Meeplestilzchen - Dieses Spiel hat sich binnen kurzer Zeit auf Platz 2 meiner absoluten Lieblingsspiele katapultiert. Ich mag die Spiele von Simone Luciani (und Daniele Tascini) ohnehin sehr gerne, aber Darwin\\\'s Journey habe ich sehr lieben gelernt. Ich liebe die Spezialisierung der Arbeiter, ich liebe die Entscheidungsvielfalt beim Erkunden der Galapagosinseln, ich liebe den belohnenden Part beim Erfüllen einer Entdeckungsreihe bei den Arten, ich liebe es mein Tableau zu bestücken, ich liebe den Reiz mit der Beagle Schritt halten zu müssen - ach, einfach alles. Ich kann einfach nicht aufhören zu schwärmen, es ist für mich so ein grandioses Meisterwerk nach Ein Fest für Odin, welches seines Gleichen sucht. Das einzige, was ich nicht so toll finde, ist der Solomodus. Ich bin beim Spielen so in das Spiel und in meinen eigenen Zügen vertieft, dass es mir schwer fällt dauernd darüber nachdenken zu müssen wie sich der Automa in den verschiedenen Situationen verhält - zumal er auch irgendwann unschlagbar wirkt (Robinson Crusoe lässt grüßen). Normalerweise müsste das Punktabzug geben, aber nein, ich bin so von diesem Spiel begeistert, dass ich hier nach Punkten nichts negativ bewerten möchte.

* Dragonkeepers | Drachenhüter | Dragardiens

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.01.24 von Meeplestilzchen - Drachenhüter ist für mich, aktuell, das Highlight des Jahres im Bereich des Familienspiels. Super einfache Regeln, auch in der Umsetzung gut zu bewältigen - auch für Interessierte mit weniger Spielerfahrung. Es ist sowohl strategisch (man versucht sowohl Karten zu sammeln um ein gutes Blatt auszuspielen, also auch um das Buch zu manipulieren), als auch taktisch (wann bieten sich gute Gelegenheiten durch Mitspielende, wo kann ich einsteigen, was kann ich eventuell in meinem Zug verhindern) ein schönes, kleines Spiel. Grafisch ist es ein hochgenuss, kein Wunder wenn der Designer Michael Menzel heißt. Die einzelnen Artworks sind schöne Fleißarbeit. Im Bereich der Kartenspiele hat es mit Knarr und Mischwald zwar enorme Konkurrenten die wirklich gut sind, aber es ist ein Ticken anspruchsloser und dennoch sehr genial. Natürlich ist es etwas glücksabhängig (das ist aber auch nicht schlimm), welche Karten aufgedeckt werden und die Interaktion beschränkt sich darauf, was meine Mitspielenden aufgedeckt haben und liegen lassen (müssen), deshalb hier mehr Zurückhaltung in der Benotung. Aber alles Andere verdient insgesamt die volle Punktzahl, zumindest von meiner Seite aus.

* Dune: Imperium

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.07.24 von Meeplestilzchen - Dune: Imperium ist buchstäblich ein Wahnsinns-Spiel. Die vielen strategischen Möglichkeiten die man hat bedingt durch die vier einzelnen Fraktionen, die große Auswahl an Charaktere in verschiedenen Anspruchsstufen und der dicke Kartenstapel bieten viel Abwechslung für die grundsätzliche Spielweise und das Deckbuilding. Was mir besonders gut gefällt ist die Verzahnung zwischen dem Deckbuilding und dem Workerplacement. Die Symbole auf den Karten geben vor auf welche Felder ich meine Arbeiter einsetzen darf, alternativ können die Karten für die Kauf - und Konfliktphase im Aufdeckzug verwendet werden. Die selben Kernmechanismen finden wir im Spiel \"Die verlorenen Ruinen von Arnak\". Viele wehren sich gegen diesen Vergleich, ich dagegen staune wie aus dem gleichen, nackten Kernmechanismen heraus zwei völlig unterschiedliche Spiele entstehen konnten (als kleiner Exkurs am Rande). Die Konfliktphase rundet das Spiel ab, da ich mich ständig frage ob ich in den Konflikt einsteige, wie teuer ist die erste Belohnungen (sprich möglicher Truppenverlust), oder ist es für den Moment nicht wertvoller auf die zweite Belohnung zu gehen? Dafür dass ich das Genre Dune ursprünglich überhaupt nicht mochte, hat es sich binnen ganz weniger Partien in meine Top 5 katapultiert und ist bis heute nur von Darwin\\\'s Journey überholt worden. Ich habe dieses Spiel etliche Monate verschmäht, da mir auch der Hype tierisch auf die Nerven ging, aber ich glaube ich habe mich in Sachen Brettspiele noch nie derart positiv getäuscht. Der Automa, das Haus Hagal, ist im Spiel zuzweit ein nettes (aber aus meiner Sicht unnötiges) Störelement, dessen Verwaltung ich als überhaupt nicht störend empfinde - ich bräuchte ihn aber nicht zwingend für den Spielspaß zuzweit, denn oftmals nervt er einfach nur, ohne großen Mehrwert zu liefern. Gut, er gestaltet den Konflikt interessanter, zwingt gelegentlich zum umdenken, aber erfahrungsgemäß sorgte er in unseren Partien eher dafür, dass schwächere Mitspielende überhaupt nicht oder sehr selten an Belohnungen kamen und irgendwann stark zurücklagen.

* Dune: Imperium – Rise of Ix

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.07.24 von Meeplestilzchen - Rise of Ix ist eine der besseren Erweiterungen die man für sein Grundspiel kaufen kann, daher die volle Punktzahl! Sie bringt nicht einfach nur mehr vom Gleichen, sondern bereichert das Spiel mit neuen Elementen ohne es dabei in eine Richtung zu bringen, die den Charme des Grundspiels stört. Viel Luft nach Oben sehe ich daher nicht für eine Erweiterung. Die Schiffe und Technologien sind coole neue Elemente, welche sich nahtlos einfügen. Die Erweiterung zerstört zwar eine beliebte Grundstrategie, die Beschaffung des Schwertmeisters, eröffnet aber viele neue Möglichkeiten welche ich als sehr positiv empfinde. Ich habe hierfür sogar das "Dreadnought Upgrade Pack" gekauft, was ich sonst überhaupt nicht tue (das große Upgrade Pack mit der Big Box gefällt mir beispielsweise überhaupt nicht, das Spielfeld wirkt dadurch sehr überladen und nicht mehr stimmig), aber für ungefähr 10,00 € kann man das mal machen. Wie eingangs erwähnt ist das eine sehr gute Erweiterung, ob sie Pflicht ist, weiß ich nicht. Das Grundspiel ist auch für sich absolut spielenswert und über viele Partien hinweg attraktiv genug. Ich habe sie in unser Grundspiel integriert und die Schachtel als Deko an die Wand gehangen und kann sie allen wärmstens empfehlen, die darüber nachdenken ihr Dune: Imperium zu erweitern. Wir spielen es nur noch in der Variante "Epische Partie".

* Ein Fest für Odin

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.07.24 von Meeplestilzchen - Was für ein Meisterwerk. Ein Fest für Odin ist nicht nur mein Lieblingsspiel von Uwe Rosenberg, sondern auch generell bei mir auf Platz 1 (hier fällt mir das Ranken nicht schwer). Die Aktionsmöglichkeiten erschlagen zu Beginn, aber es macht Spaß das Spiel zu entdecken und effektive Kombinationen zu erkennen und herauszufinden. Ich liebe die Verzahnung der einzelnen Mechanismen sehr! Das Workerplacement steuert das Spiel, während das Tileplacement es gestaltet und nebenbei das so wichtige Enginebuildung auslöst. Dabei kann ich verschiedene Strategien fahren um an das Ziel zukommen: Auswanderung, Inselerkundung, Lagerhäuser errichten oder eine Kombination aus all dessen. Dazu wie das Workerplacement umgesetzt wird, ich habe stets die Wahl wie viele Arbeiter ich einsetze, sprich 1, 2,3 oder 4. Je mehr, desto mächtiger die Aktionen, aber umso weniger Aktionen an sich habe ich zur Verfügung. Der Solomodus ist genauso toll, vollkommen unkompliziert, aber dennoch großartig. Ich brauche diese ganzen komplizierten Regeln eines Dávid Turczi nicht, ein Spiel muss nicht kompliziert sein um gut zu sein. Besonders dann nicht, wenn ein Spiel sowieso schon komplex ist und durch verschiedene Verhaltensmuster eines Automas noch zusätzlich verkompliziert wird. Wie eingangs bereits erwähnt, ich liebe dieses Spiel und komme nicht umhin in den entsprechenden Bereichen die volle Punktzahl zu vergeben.

* Ein Fest für Odin: Die Norweger

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.07.24 von Meeplestilzchen - Erweiterungen haben in der heutigen Zeit oft die Eigenschaft, mehr vom Selben zu bieten, Spiele zu verkomplizieren, den Reiz des Grundspiels außer Acht zulassen und ähnliches. Aber nicht \"Die Norweger\" vom genialen Optimierer Gernot Köpke (aus meiner Sicht der beste Autor wenn es darum geht, gute Spiele zu optimieren). Aus meiner Sicht ist es völlig egal, ob ich das Grundspiel spiele, die Norweger dazu packe und/oder die beiden Mini-Erweiterungen. Das Spiel ist und bleibt eine 1 mit Sternchen! Die Erweiterung optimiert und komprimiert das Spiel, ohne ihm dabei etwas wegzunehmen oder es zu verkomplizieren wie eingangs allgemein hin moniert. Sie verschafft eine bessere Übersicht für Einsteigerinnen und Einsteiger in das Spiel. Die Viehzucht wird durchaus interessanter (zumindest wenn es nach meiner Meinung geht) und die Aktionsmöglichkeiten sind mit der letzten Aktionsreihe \"Ein Arbeiter für eine mächtige Aktion, aber dann ist die Runde für mich vorbei\" nochmal interessant gestaltet. Aus den Walfängern kann ich nun auch Punkte generieren und, und, und. Durch diese Erweiterung hat auch meine Frau viel Spaß an dem Spiel entwickelt, was sie für mich somit umso wertvoller macht. Lieber Gernot, volle Punktzahl für Deine herrliche Erweiterung!

* Evacuation

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.07.24 von Meeplestilzchen - Da hat Vladimír Suchý wieder ein schönes Spiel kreiert. Wir evakuieren unseren Heimatplaneten als, sagen wir mal, konkurrierende Fraktionen. Wir legen die Produktion dort still und bauen sie auf unserer neuen Welt wieder auf, dabei müssen wir anfangs ein Gleichgewicht erhalten und dabei berücksichtigen, dass sich die Gewichtung mit dem steigenden Fortschritt verändert. Es sind viele strategische Entscheidungen zu treffen, die Züge können durch Technologien optimiert werden und wir haben einen gewissen Ernährungsdruck den ich mitunter schätze. Nun, sagen wir es ist eine Hassliebe. Was wir schließlich an Attraktionen, Raumschiffe und Industrien aufdecken - und im fortgeschrittenen Modul an Aktionskarten ziehen - ist natürlich Glückssache und dann hängt es auch davon ab, ob man es auch wirklich bekommt, aber das stört mich nicht wirklich. Es muss nicht immer alles von A - Z durchplanbar sein. Meiner Meinung nach ein gutes Expertenspiel, nicht überragend aber dennoch mehr als solide - eben gut. Was mir besonders gut gefällt, sind die einzelnen Module. Wir haben eine Einstiegsvariante die das Spiel gewissermaßen zu einem Gateway-Expertenspiel macht, die Komplexität lässt sich dabei durch einzelne Module schön nach oben skalieren wodurch es ein ordentlicher Hirnzwirbler wird. Deswegen bekommt es dennoch die volle Punktzahl beim Spielreiz, auch wenn ich eher zur 5 tendiere.

* Everdell

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.01.24 von Meeplestilzchen - Everdell hat seinen Preis, den man bereit sein muss zu bezahlen. Sei es das bloße Grundspiel oder seine Erweiterungen welche im Verhältnis doch sehr teuer sind. Der Nachfolger Farshore soll noch teurer werden, Stand heute 99,99 € im Pegasus Shop. Ich habe es auch immer in Relation gesetzt, \"was bekomme ich alternativ für das Geld\" und was soll ich sagen... kann (sollte) man machen, keine Frage, aber nach meiner Erfahrung wird man doch mit einem wunderbaren Spielerlebnis belohnt. Wenn wir all-in spielen (werden), sagen wir mal mit Bellfaire, Pearlbrook, Spirecrest und Newleaf, liegen laut den Preisen unseres lokalen Fachhandels (der Onlinehandel ist natürlich lukrativer aus Sicht des Käufer, verzerrt aber preislich dann doch das Bild) stolze 266,91 € auf dem Tisch, mit Elementen aus Mistwood wären es sogar 321,90 € - das ist echt verrückt, gerade wenn man bedenkt, dass Bellfaire und Mistwood eher Module bieten, man bekommt aber ein wunderbar immersives Erlebnis mit wunderschönen Illustrationen und optisch und haptisch wirklich tollem Spielmaterial, vorausgesetzt, dass es einem das wert ist! Das müssen alle für sich selbst entscheiden ob ja oder nein und wie tief (Erweiterungen) man bereit ist zu gehen. Das Spiel an sich ist eine schöne Mischung aus Workerplacement, Enginebuildung und Tableaubuilding (dies sind die Mechanismen die für mich klar im Vordergrund stehen). Es ist zweifellos mehr Taktik als Strategie vorhanden, da die Möglichkeiten sehr mit dem Zufall einher gehen: was ziehe ich auf die Hand, was liegt in der Auslage. Letzteres haben wir dank eines Tipps bezüglich Farshore ein bisschen \"gehausregelt\" und zwar werden mehrfach ausliegende Karten übereinander gelegt, dies begünstigt den Kartenfluss und die Möglichkeiten ohne das Spiel dabei zu zerstören (mehrmals getestet, klappt hervorragend! Daher nur Note 5, da es ohne diese Änderung hemmend sein kann). Man muss sich also darüber im Klaren sein, dass der Schwerpunkt darauf liegt Situationen und Gelegenheiten zu erkennen, statt die Partie von A - Z durchzuplanen (daher Note 3). Ein kleiner Nachteil kann für manche der voneinander unabhängige Rundenablauf sein (es gibt 4 Runden, repräsentiert von Jahreszeiten in denen wir uns befinden), ich sehe darin aber eher weniger ein Problem, da es sich - nach meiner Erfahrung - nie um große Zeiträume handelt in denen man am Ende noch zusieht, kann aber mitunter frustrierend sein, wenn man von den Mitspielenden ohne die Möglichkeit der Einflussnahme überholt wird. Einzuordnen ist es im Bereich des (niedrigen) Kennerspiels, die Erweiterungen (selbst all-in) machen es auch nicht gerade zu einem Expertenspiel, aber die Kategorie ist schließlich kein Indikator für Qualität. Auch in Kombination mit den Erweiterungen Bellfaire, Pearlbrook und Spirecrest (mit Newleaf und Mistwood haben wir es noch nicht gespielt, diese werden aber dann erstmal für sich erkundet) macht es unheimlich viel Spaß, da die Erweiterungen sich untereinander nicht im Wege stehen und Regeln oder Abhandlungen nicht miteinander kollidieren. Da gibt es auch nichts, was man wirklich ignorieren kann oder möchte, man handelt (wenn möglich) alles ab, ohne dass es sich überladen anfühlt. Spielende mit Erfahrung sollten sich somit nicht von den Hinweisen in der Anleitung oder durch Content Creator abschrecken lassen, aber ich finde es dennoch gut, dass man Unerfahrene nicht überfordern möchte in dem man schreibt \"Packt alles rein!\". Lediglich der Markt aus Bellfaire, so habe ich es mir sagen lassen, negiert die Wettereffekte von Spirecrest. Die Effekte der Fähigkeiten-Karten aus Bellfaire lassen wir allerdings gelten, sodass sich die negativen Wettereffekte lediglich auf die Aktionsfelder auswirken.

* Everdell: Newleaf

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.01.24 von Meeplestilzchen - Die Erweiterung Newleaf bietet neben einem zusätzlichen Spielplan mehr Karten und weitere Module welche unabhängig genutzt werden können. Ja, es kommen hier vergleichsweise sehr viele Karten zusätzlich in den Stapel, was so gesehen erstmal den Glücksanteil nochmal erhöht (besonders wenn man all-in spielt), aber Newleaf bietet auch die Möglichkeit pro Person & Runde in Summe 3 Karten von der Wiese und/oder vom Bahnhof zu tauschen, das macht insgesamt 12 Karten pro Person und Partie was ich persönlich ziemlich gut finde. In meinen Augen Bugfix Nr. 1 (doppelte Karten kann man einfach übereinander stapeln, wie es Everdell: Farshore einführt, so gesehen eine interne Lösung hierfür und nicht wirklich \"gehausregelt\") wenn man so möchte. Das austauschen kostet zwar eine Aktion & Newleaf bietet analog zu Pearlbrook keinen extra Arbeiter für seine Aktionsfelder, aber es bringt dafür das Ticket mit, welches uns erlaubt, einen Arbeiter 2x pro Partie zu versetzen, was gewissermaßen doch eine Art 7. (Leih)Arbeiter simuliert. Und begehrte Karten lassen sich mit dem neuen Reserviertmarker als eigenständige Aktion retten, man hat also vollumfänglich mitgedacht. Bugfix Nr. 2 sind die Besonderen Orte auf dem Baum: ENDLICH sind sie nicht mehr an einzelne Karten gebunden, sondern allgemein an die eigene Auslage, wie zum Beispiel \"X Karten ausliegend\", \"X Bauwerke ausliegend\" oder \"3 mal Symbol X und 2 mal Symbol Y\". Warum erst jetzt? Ganz klarer Pluspunkt für diese Erweiterung! Die goldenen Besetztmarker sind ebenfalls nett & geben viel mehr Möglichkeiten Karten auszuspielen, sie sind aber an die gold markierten Wesen und Bauwerke von Newleaf gebunden & man hat nur 3 davon - also mit bedacht einsetzen! Durch den aufgedruckten Zug bekommt man auch noch zusätzliche Rohstoffe & Siegpunkte geschenkt, indem man entweder eine Karte aus dem Bahnhof spielt (nicht nimmt!), die Auslage verändert indem man den Hügel nutzt, oder Gäste über den Bahnsteig in seine Stadt lockt. Die Gäste sind eine schöne Siegpunktquelle und geben eine strategische Richtung vor wie die Auslage zu gestalten ist. Für mich ist Newleaf neben Spirecrest die beste Erweiterung, wobei jede Erweiterung Elemente mit sich bringt, welche ein gutes Spiel noch besser machen und optimiert. Auch in Kombination mit den Erweiterungen Bellfaire, Pearlbrook, Spirecrest und Mistwood macht es unheimlich viel Spaß, da die Erweiterungen sich untereinander nicht im Wege stehen und Regeln oder Abhandlungen nicht miteinander kollidieren. Da gibt es auch nichts, was man wirklich ignorieren kann oder möchte, man handelt (wenn möglich) alles ab, ohne dass es sich überladen anfühlt. Spielende mit Erfahrung sollten sich somit nicht von den Hinweisen in der Anleitung oder durch Content Creator abschrecken lassen, aber ich finde es dennoch gut, dass man Unerfahrene nicht überfordern möchte in dem man schreibt \"Packt alles rein!\". Lediglich der Markt aus Bellfaire, so habe ich es mir sagen lassen, negiert die Wettereffekte von Spirecrest. Die Effekte der Fähigkeiten-Karten aus Bellfaire lassen wir allerdings gelten, sodass sich die negativen Wettereffekte lediglich auf die Aktionsfelder auswirken. Mistwood bietet eher Module, von denen sich lediglich die individuellen Farmen gut kombinieren lassen, die Riesenspinne haben wir noch nicht getestet!

* Everdell: Pearlbrook

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.01.24 von Meeplestilzchen - Die Erweiterung Pearlbrook bringt durch den Botschafter eine neue Arbeiterklasse in\\\'s Spiel, was ich wirklich toll finde, da man nicht permanent einen Standard-Arbeiter an die neuen Aktionen binden und sich den Einsatz daher gut überlegen muss - dafür ist die neue Arbeiterklasse an die neuen Aktionen (Spielplan und Karten) gebunden und umgekehrt. Ich finde dies sehr erfrischend, da man auch wirklich die Veränderungen nutzt und nicht einbaut, dann aber doch ignoriert, da die Arbeiter dann lieber für andere, reguläre, Aktionen eingesetzt werden sollen (für mich der größte Pluspunkt, daher Bewertung 6 statt 5 wie ursprünglich angedacht). Die neuen Karten sind wieder sehr stimmig und fügen sich wunderbar in das Spiel ein, genau wie die neue Ressource, die Perle. Die Flusskarten sehe ich mitunter gerne als Möglichkeit, die Kartenhand aufzuräumen: sprich ungewollte Karten gegen Perlen zu (Zeige 2 Karten der Sorte X, werfe sie ab und gebe einen Siegpunkt für eine Perle aus) tauschen, um dann wieder die Hand zum nachziehen frei zu bekommen und durch die Perlen weitere, coole Möglichkeiten zu haben (Wunder bauen, Schmuckstück-Karten erfüllen). Die neuen einfachen Orte (welche durch ein zusätzliches Planteil ersetzt werden), die Wunder, haben zwar Kritik mit sich gebracht (sie brechen das Spiel), aber seien wir mal ehrlich: wenn ich die Erweiterung Pearlbrook mit in\\\'s Spiel nehme, dann lasse ich mich auch darauf ein und baue auch ein Wunder. Der Unterschied beträgt hier dann maximal 15 Siegpunkte. Es macht auch aus meiner Sicht keinen Sinn, die Perlen für Siegpunkte (2 pro Perle) zu sammeln, oftmals sind sie bei einer Investition in die beiden Schmuckstück-Karten wesentlich wertvoller, wenn man gute Kombinationen erkennt. Auch in Kombination mit den Erweiterungen Bellfaire (Fähigkeiten) und Spirecrest macht es unheimlich viel Spaß, da die Erweiterungen sich untereinander nicht im Wege stehen und Regeln oder Abhandlungen nicht miteinander kollidieren. Da gibt es auch nichts, was man wirklich ignorieren kann oder möchte, man handelt (wenn möglich) alles ab, ohne dass es sich überladen anfühlt. Spielende mit Erfahrung sollten sich somit nicht von den Hinweisen in der Anleitung oder durch Content Creator abschrecken lassen, aber ich finde es dennoch gut, dass man Unerfahrene nicht überfordern möchte in dem man schreibt \"Packt alles rein!\". Lediglich der Markt aus Bellfaire, so habe ich es mir sagen lassen, negiert die Wettereffekte von Spirecrest.

* Everdell: Spirecrest

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.01.24 von Meeplestilzchen - Die Erweiterung Spirecrest fügt sich wunderbar in das Grundspiel Everdell ein, für geübte Spielerinnen und Spieler überhaupt kein Problem! Die vielbesagte Komplexität hält sich doch sehr in Grenzen - wie gesagt, mit Erfahrung. Die Elemente dieser Erweiterung sind nicht unbedingt optional, die Abhandlungen fügen sich nahtlos an den Jahreszeitenwechsel an. Wer beim Wechsel hinten liegt, hat überhaupt keine Nachteile, im Gegenteil, die Wettereinflüsse lassen sich bereits für die folgende(n) Runde(n) einkalkulieren und die Züge entsprechend vorausplanen. Ob man nun gegen Ende den Weg abhandeln, sprich Rohstoffe, Karten und Siegpunkte, für (noch) mehr Siegpunkte eintauschen möchte, ist natürlich allen Spielenden selbst überlassen - würde aber natürlich schon Sinn ergeben! Spirecrest ist die für mich (aktuell) vom Gesamtpaket her stärkste Erweiterung, welche Everdell zu bieten hat (Achtung, Newleaf und Mistwood sind noch ungespielt), da sie nicht nur die Verwertung überschüssiger Rohstoffe ermöglicht, sondern einem bildlich gesprochen aus dem bequemen Sessel am Kaminfeuer holt und die nötige Würze in das Spiel bringt, ohne dabei abartig bestrafend zu sein. Sei es durch die Wettereffekte, verschiedenen Siegpunktmöglichkeiten, oder durch dauerhafte Effekte wie die Riesen-Wesen. Auch in Kombination mit den Erweiterungen Bellfaire (Fähigkeiten) und Pearlbrook macht es unheimlich viel Spaß, da die Erweiterungen sich untereinander nicht im Wege stehen und Regeln oder Abhandlungen nicht miteinander kollidieren. Da gibt es auch nichts, was man wirklich ignorieren kann oder möchte, man handelt (wenn möglich) alles ab, ohne dass es sich überladen anfühlt. Spielende mit Erfahrung sollten sich somit nicht von den Hinweisen in der Anleitung oder durch Content Creator abschrecken lassen, aber ich finde es dennoch gut, dass man Unerfahrene nicht überfordern möchte in dem man schreibt \"Packt alles rein!\". Lediglich der Markt aus Bellfaire, so habe ich es mir sagen lassen, negiert die Wettereffekte von Spirecrest.

* Flügelschlag: Ozeanien-Erweiterung / Wingspan: Oceania Expansion

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.02.24 von Meeplestilzchen - Bei Erweiterungen stellt sich oft die Frage: \"Ist sie essentiell?\" - bei Flügelschlag Ozeanien würde ich diese Frage mit einem klaren \"Ja\" beantworten! Es sind nicht nur die neuen Karten, sondern auch die Fähigkeiten und das Nektar, welche das Grundspiel Flügelschlag bereichern. Zusätzliche Optionen, neue Wertungsmöglichkeiten (gepaart mit Europa ein Hochgenuss) und, allen voran wie bereits erwähnt, der Nektar. Eine angenehme, mächtige Futtersorte mit der sich nahezu alles bezahlen lässt. Dafür sind wir gezwungen das Nektar auszugeben, sonst verlieren wir es ersatzlos am Rundenende, daher ist das Nehmen von Futterwürfeln mit Nektar oft eine taktische Entscheidung. Es macht beispielsweise keinen Sinn im letzten Zug Nektar zu nehmen, wenn man mit diesem nichts mehr bezahlen kann. Neben seinem universellen Nutzen ist es auch ein schöner Wettkampf um zusätzliche Punkte, der ab 3 Personen interessant wird: bekommt man 5 Punkte zusätzlich, 2 Punkte, gibt es eine Punkteteilung oder gehe ich leer aus? Ich persönlich würde Flügelschlag nicht mehr ohne die Ozeanien-Erweiterung spielen wollen, gerne noch mit Europa dazu! Asien dagegen kann, aber muss nicht. Für mich ist es eher eine Fan-Erweiterung wenn es um zusätzliche Spielmodi und/oder zusätzliche Karten geht.

* Great Western Trail (Second Edition)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.07.24 von Meeplestilzchen - Ich denke ich möchte Great Western Trail in seiner Gesamtheit (inklusive Trilogie) bewerten wollen. Wir haben es hier wieder mit einem Wahnsinns-Spiel zu tun, welches es geschafft hat sich nachhaltig durchzusetzen. Wenn man mich fragt, ist es das Meisterwerk von Alexander Pfister. Wie kann man ein Spiel kreieren, bei dem man das Gefühl hat ein komplexes, modernes Eurogame zu spielen, welches aber dennoch sehr schlank und elegant ist ohne dabei wirklich was zu vermissen? Alexander Pfister: Ja. Ich mag das Workermovement sehr und die Interkation die dabei entsteht. Je mehr Mitspielende, umso besser. Auf dem Weg nach Kansas platzieren wir Gebäude auf dem Spielplan, mit denen wir interagieren wenn wir sie betreten - aber auch unsere Mitspielenden tun das und das kostet uns dann Geld, welches an eben jene geht. Oder nehmen wir doch einen längeren Weg durch die Prärie und überlassen unser Geld lieber den Banditen oder verlieren es anderswo (das geht dann an die Bank)? Wo können wir unsere Gebäude am besten platzieren, um nicht nur unseren Mitspielenden den Weg zu erschweren, sondern um coole Aktionen auslösen zu können? Entscheidungen über Entscheidungen, herrlich! Dazu das leichte Deckbuildung, bei dem man aber aufpassen muss, sich das Deck nicht zu früh für Siegpunkte für die Endwertung zu verstopfen (das hat den "Dominion-Effekt", ich muss mir erstmal mein Deck mit Geld - und Effektkarten als Grundlage aufbauen und sollte es nicht zu früh mit Siegpunktkarten vollstopfen), denn nur unterschiedliche Karten geben uns in Kansas Siegpunkte, Geld und wichtige Möglichkeiten der Freischaltung von Verbesserungen auf unserem Tableau - diese Verzahnung ist richtig gut gemacht. Unsere Punkteausbeute können wir natürlich auch über die Besetzung von Bahnhöfen verfeinern, uns aber auch hierüber Verbesserungen über unser Tableau freischalten. Unterschiedliche Strategien sind möglich, mit denen man allesamt gewinnen kann. Aber was ist, wenn wir etwas mehr wollen? Nun, viele schwören auf die Erweiterung Rails to the North, aber das Grundspiel an sich ist aus meiner Sicht (und es ist ja auch meine Bewertung, daher sollte das OK sein) so elegant und genial, dass ich es nicht mit einer Erweiterung unnötig verkomplizieren möchte. Die zweite Edition bietet bereits eine tolle Mini-Erweiterung, die es (wenn ich mich nicht täusche) mit einem anderen Element nur in der Erweiterung der alten Edition gab, aber dennoch, manchmal möchte man dann eben doch mehr und hier greifen wir sehr gerne nach den eigenständigen Versionen Argentinien wenn wir wirklich Abwechslung haben möchte, oder nach Neuseeland wenn es komplexer sein soll. Ich sehe es nämlich so: ausgehend von unserem lokalen Fachhandel (den ich bevorzuge) kostet die Erweiterung 37,90 €, Argentinien dagegen 51,99 €. Für 14,09 € mehr habe ich somit ein komplettes Grundspiel, welches sich zwar grundsätzlich ähnlich spielt, auf dem die Neuerungen aber zugeschnitten sind und ein schöneres Spielgefühl geben als wenn ich einfach nur eine Erweiterung aufsetze. Das muss man nicht mögen, das kann man zurecht anders sehen, mir/uns gefällt es aber jedoch sehr. Da Erweiterungen zu richtig guten Spielen teils beinahe so teuer sind wie ein Grundspiel, ziehe ich lieber diesen Weg vor, wenn es denn möglich ist.

* Knarr

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.07.24 von Meeplestilzchen - Was ein starker Jahrgang im Bereich der Kartenspiele. Drachenhüter, Mischwald, Faraway, 5 Towers, Schnitzeljagd, Knarr u.v.m. Das Spiel ist an sich recht solitär, abgesehen davon, dass man sich innerhalb einer Punkteleiste jagdt und sich Karten wegschnappen kann (hier rung ich mit mir ob 2 oder 3, ich bin ja mit diesen Einstufungen sehr streng), aber was man hier - analog zu Drachenhüter - mit dem bisschen Material an Entscheidungsvielfalt hat und das obwohl die eigene Strategie sehr davon abhängt was ausliegt (hier muss man halt Gelegenheiten erkennen können, gehört bei guten Spielern dazu!) - Hut ab! Spiele ich einen Matrosen aus, wenn ja welchen? Welche Bonis löse ich dabei aus, welche Karte bekomme ich dadurch als Nächstes? Spiele ich lieber eine andere Karte aus um eine absolute Wunschkarte dafür die Hand zu bekommen? Oder gebe ich Teile meiner Auslage aus, um eine attraktive Handelskarte dafür zu bekommen welche ich dann oben an mein Schiff anlege, damit ich als Extrazug (!) weitere coole Bonis auslösen kann? Wahnsinn! Optisch ist es mit meinen Augen gesehen gewiss keine Schönheit (aber nicht so scheußlich wie Schnitzeljagd), aber spielerisch strotzt es nur so vor Qualität und das in jeder Konstellation. Wenn ich meine Top-3-Kartenspiele 2023 ranken soll, befinden sich hier auf jeden Fall Drachenhüter, Mischwald und Knarr. Ich denke man kann jeweils meine Begeisterung hierfür gut herauslesen... ich hoffe, dass Drachenhüter und/oder Knarr beim Spiel des Jahres gewürdigt werden, beides sind Spiele die es auf jeden Fall verdient haben präsentiert zu werden. Mischwald sehe ich eher beim Kennerspiel des Jahres.

* Mischwald

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.07.24 von Meeplestilzchen - "Nicht schon wieder ein Naturthema, haben die Verlage auch noch etwas Anderes im Ärmel, als Natur und Weltall?" dachte ich mir, aber als wir es dann gekauft und die ersten Partien gespielt haben, gingen die Gedanken schnell in Richtung "Wow" über. Nicht nur grafisch ist es sehr schön gestaltet, sondern auch der Mechanismus ist einfach aber genial. Man legt nicht nur einfach eine Kartenauslage zusammen wie man es als Bestandteil bei Everdell tut, nein, es muss auch entschieden werden (je nach Karte) ob über oder unter den Baum, ob rechts oder links davon, da es Kombinationen gibt welche sich je nach Standort gegenseitig bedingen und nicht nur generell im Wald (der Kartenauslage) vorhanden sein müssen. Natürlich ist es etwas glücksabhängig welche Karten auf die Hand kommen, es mag auch sehr mächtige Kombinationen geben basierend auf Rehe, Elche und Wölfe - aber hier muss man dann eben taktisch denken und darf diese Karten nicht zum bezahlen in die Ablage legen. Viele halten die Abrechnung am Ende für etwas zäh, analog zu Fantastische Reiche, aber ich sehe darin kein Problem. Dies gehört nun mal dazu! Alles in allem macht das Spiel vieles richtig und Lookout hat hier meiner Meinung nach einen Anwärter auf das Kennerspiel des Jahres 2024 (zu kleinteilig, zu viel zu beachten für das zugängliche Spiel des Jahres nach meiner Einschätzung der Jury) und den Deutschen Spielepreis 2024 an Land gezogen! Kein Wunder von einem so hohen Ausguck aus... Zumindest wird dieses Spiel überall recht weit vorne mitmischen, da würde ich drauf wetten. Update vom 16.07.2024: Interaktion und Einfluss habe ich um eine Stufe nach unten angepasst, dem Spielreiz macht das überhaupt nichts. Für mich ist es immer noch ein Top-Kartenspiel. Die Alpin-Erweiterung macht das Spiel durch weitere Punktemöglichkeiten runder. Ich empfehle aber Sleeves zu verwenden, das macht die Gestaltung der Auslage deutlich angenehmer - mal abgesehen davon, dass sie durch das ständige drunterschieben die Ränder schützen.