Spielziel

Du wolltest schon immer einmal ein Höllenfahrt unternehmen? Dann hast du mit dem kooperativen Kartenspiel Infernal Wagon jetzt die Gelegenheit dazu. Der Minenschacht, in dem ihr euch befindet, ist eingestürzt. Ab auf die Draisine und los - rette dich und deine Begleitung aus der einstürzenden Mine. Ihr habt 7 Minuten Zeit, also zügig!

Ablauf

Die 3 Startkarten, die zu Beginn in die Mitte gelegt werden, stellen die große Explosion in der Mine dar. Unsere Draisine wird auf Karte Nr. 1 gestellt. An diesen Karten werden nun weitere Karten angelegt. Es gibt Schienenkarten und Gefahrenkarten. Je nachdem wie viele Personen mitspielen, erhalten wir 2-4 Handkarten, die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel, dessen unterste Karte die grüne Ausgangskarte ist. Diese Karte zu erreichen ist unser Ziel. Dafür haben wir genau 7 Minuten Zeit. Auf YouTube gibt es vom Verlag einen Timer mit thematisch passendem Soundtrack.

Wir müssen nun versuchen, möglichst passende Handkarten anzulegen, um einen Schienenweg für unsere Draisine zu bauen.

Die Schienenkarten haben auf beiden Seiten ein Symbol abgebildet. Legst du nun eine mit dem gleichen Symbol an, darfst du die Draisine sofort auf die gerade gelegte Karte stellen. Stimmen die Symbole jedoch nicht überein, dann gibt es eine Explosion und 2-4 Karten vom Anfang unserer Strecke werden zerstört. Stand auf einer dieser Karte unsere Draisine, haben wir sofort verloren.

In welcher Reihenfolge gespielt wird, ist nicht festgelegt. Es muss abgesprochen werden, wer die günstigste Karte legen kann. Wenn eine Karte gespielt wird, wird die Draisine auf diese gerade gelegte Karte gesetzt und sofort wieder eine Karte nachgezogen. Musstest du allerdings eine der roten Gefahrenkarten legen, kann es passieren, dass du keine Karte nachziehen darfst. Schaffen wir es gemeinsam innerhalb von 7 Minuten den Nachziehstapel geleert zu haben, so zeigt uns die letzte Karte, dass wir den Ausgang erreicht haben. Alle gerettet.

Schaffen wir es aber nicht innerhalb von 7 Minuten haben wir verloren. Um für die nächste Runde besser gerüstet zu sein, können wir uns eine Lässig-Karte nehmen. Diese Karte ist wie ein Joker und passt immer, so dass sie unsere Flucht aus dem Stollen erleichtert. Sind wir jedoch schon mehrmals erfolgreich geflüchtet, können wir mit unterschiedlichen Karten das Spiel fordernder machen.

Fazit

Infernal Wagon kommt in einer kleinen, praktischen Schachtel daher. Die Spielkarten sind ansprechend illustriert und von guter Qualität. Die Spielregeln sind zwar auch nett thematisch designt, doch könnten sie etwas besser strukturiert sein. Wir haben öfters hin und her geblättert. Die Idee mit dem Timer bei YouTube ist auch schön. Die Musik versetzt einen in den Wilden Westen, der Rhythmus gibt einem schon den Takt vor und kann nervös machen - das richtige Ambiente, wenn man sich aus einer Mine retten muss. Ein bisschen schade ist, dass vor dem Timer Werbung geschaltet ist.

Wir haben das Spiel mehrfach in verschiedenen Besetzungen gespielt. Zu fünft klappte es am besten, zu zweit machte es nicht so einen großen Spaß. Was uns allerdings frustierte: wir haben es nie bis zum Ausgang geschafft, immer kamen uns die Gefahrenkarten dazwischen, da konnten auch die Lässig-Karten uns nicht retten.

Insgesamt sind die 7 Minuten ja recht kurz, durch die Zeitbegrenzung wird das Spiel auch sehr hektisch - das muss man mögen. Die ersten Versuche haben wir ohne Zeitdruck gespielt, aber selbst da hatten wir Pech und wurden von der Explosion verschüttet.

Das Spiel ist ab 7 Jahren empfohlen. Ich bezweifle allerdings, ob so ein frustierendes Spiel jüngeren Kindern Spaß macht. Allerdings werden Fans von Echtzeitspielen von Infernal Wagon begeistert sein.

Rezension Renate Gerling-Halbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.