Spielziel
Pingu Party – der Name verrät schon einiges. Denn bei den Pinguinen wird gefeiert. Mit coolen Drinks, frischem Fisch und der großen Pinguinpyramide geht die Post ab. Auf dieser Pyramide müssen möglichst viele Pinguine ihren Platz finden und je höher sie wird, desto besser!
Ablauf
36 Pinguinkarten in 5 verschiedenen Farben werden an alle Spieler verteilt. Beim Auslegen soll gemeinsam eine Pyramide gebildet werden, wobei die unterste Ebene aus maximal 8 Karten bestehen darf. Diese unterste Reihe muss nicht komplett sein, ehe die nächste begonnen wird. Ab der zweiten Ebene werden die Karten immer so platziert, dass eine Karte genau auf zwei Karten der vorherigen Ebene gelegt wird, so dass jede Reihe eine Karte weniger enthält. Außerdem darf nur mehr eine solche Farbkarte gelegt werden, die identisch ist mit einer der beiden unteren Karten. Früher oder später werden dadurch Farben blockiert und können nicht mehr gelegt werden.
Kann man nicht mehr legen (und dies gilt auch, wenn man möglicherweise in einem Folgezug wieder anlegen könnte), scheidet man aus der laufenden Runde aus und muss so viele Chips nehmen, wie man noch Karten auf der Hand hält. Dagegen darf jeder, der es schafft, alle seine Karten loszuwerden, zwei Chips abgeben. Es werden so viele Runden gespielt, wie es Mitspieler gibt. Wer nach der letzten Runde die wenigsten Chips hat, gewinnt das Spiel.
Fazit
Pingu Party ist ein sehr leicht zu erlernendes, mit reizenden Pinguin-Grafiken ausgestattetes Kartenlegespiel mit leichtem Ärgerfaktor. Theoretisch können es auch schon jüngere Kinder mitspielen, jedoch verstehen die Kinder erst ab etwa 7 Jahren, wie sie ihre Mitspieler ärgern können, ohne sich dabei selbst zu ärgern. Dass sie anderen Spielern einen Strich durch die Rechnung machen können, indem sie eine Farbe blockieren, verstehen nämlich auch die jüngeren Kinder sehr schnell. Nur vergessen sie dabei sehr oft, dass sie die eben blockierte Farbe auch selbst auf der Hand haben und eigentlich noch gerne abgelegt hätten.
Es ist kein sehr anspruchsvolles Spiel, macht aber aufgrund seiner kurzen Spieldauer (die natürlich von der Mitspielerzahl abhängt, jedoch selten länger als 20 Minuten dauert) sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß. Das optimale Familienspiel also. Gerade in Runden, in denen auch einige Wenigspieler mit von der Partie waren, kam das Spiel sehr gut an, weil es schnell erklärt und sehr kurzweilig ist. Vor allem der Ärgerfaktor, wenn man eine Farbe blockiert, die man selbst nicht mehr auf der Hand hat, sorgt immer wieder für Stimmung.
Ein wenig schätzen, wann es bei einer Farbe einen Engpass geben könnte, kann man schon. Allerdings ist es dann gerade bei 5 oder 6 Spielern oft nicht mehr möglich, rechtzeitig etwas dagegen zu unternehmen, weil bis man selbst wieder am Zug ist, die Farbe, die man auch noch gerne losgeworden wäre, oft schon aus dem Rennen ist . Und trotzdem macht das Spiel in großen Runden am meisten Spaß – schließlich ärgert sich hier auch meistens mehr als einer, wenn man eine Farbe blockiert.
Zu zweit funktioniert das Spiel zwar auch, allerdings verläuft es dann sehr beliebig. Es kommen nämlich 8 Karten ungesehen aus dem Spiel und man weiß überhaupt nicht, wie viele Karten einer Farbe überhaupt noch im Spiel sind. Außerdem sind zwei Runden vom Spielgefühl fast schon zu kurz.
Etwas ärgerlich ist es auch, wenn man es in der ersten Runde schafft, alle seine Karten loszuwerden – in diesem Fall gibt's nämlich keine Belohnung, denn man kann ja noch keine Chips abgeben. Wir sind daher dazu übergegangen, zu Beginn des Spieles an jeden Mitspieler 2 Chips zu verteilen – dann freut man sich auch, wenn man in der ersten Runde alle Karten anlegen kann.
Insgesamt ein sehr gelungenes Kartenspiel für Kinder und Familien, das die breite Masse sicher zu begeistern vermag.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.